AW: Schmale Grad zwischen Normalität & Fanatismus
Religion ist gut, wenn sie menschen etwas schenkt, ohne anderen menschen etwas zu nehmen. Sie soll ein weg zu einem menschlichen umgang aller sein. Sie repräsentiert die werte, die so ziemlich von allen menschen auf der welt, unabhängig davon, ob sie sie tatsächlich leben oder nicht, als gute werte bezeichnet werden würden.
Schmaler grat zwischen religion und fanatismus? Menschen haben grundsätzlich ängste, denen sie zu entfliehen versuchen, indem sie sich sichere häfen aus annahmen über alle möglichen zusammenhänge in der welt schaffen. Sie denken in kategorien. Das hilft, um mit einer sonst nicht zu bewältigenden menge an eindrücken klarzukommen. Doch je fester die kategorien und je unflexibler das denken, sehen, verstehen, fühlen... desto fanatischer. Angst fesselt mich, ich schlage um mich, ich verletze, mich und die um mich herum sind. Habe ich keine angst, halte ich herz und augen offen und bin bereit zu erfahren, zu fühlen, zu leben. Dann sehe ich das besondere im andersartigen und muss es nicht abwerten, verteufeln, zerstören.
Beispiel kopftuch: für mich völlig irrelavant, ob jemand eins trägt oder nicht. Was ich aber nicht verstehe, warum ein stück tuch als etwas gehandhabt wird, was über dem menschen an sich steht, was darüber entscheidet, ob ein mensch gut oder schlecht lebt, was endlos auf allen ebenen disskutiert wird, was für die eine seite zwingend, für die andere verbietenswert ist.... o mann. Also ich meine damit, dass es einfach keine rolle spielen sollte, ob jemand eins trägt oder nicht. Und zwar in beide richtungen. Wenn ich an anderer stelle in diesem forum junge menschen zum thema islam und homosexualität schreiben sehe, wird mir echt anders! Wo ist hier offenheit, aufgeklärtheit, toleranz? Dieses bedürfnis nach festen glaubenssätzen, die mir das leben erklären, die sagen: das ist richtig und das ist falsch. – DAS ist das problem! Denn so einfach ist das leben nicht, bzw ist es viel einfacher, wenn wir alle fähig(er) wären, dass leben, die welt, die menschen so zu nehmen, wie sie sind.