Der springende Punkt ist: Man verwechselt seine Gedanken/Meinungen gewohnheitsmässig mit sich selbst.
Wenn jemand anderer Meinung ist, fühlen man sich mithin persönlich bedroht bzw. angegriffen. Deshalb ist das Recht behalten so wichtig. Wie im Kampf wird der mentale Selbsterhaltungs- bzw. Reviertrieb geweckt. Man hat das zwanghafte Bedürfnis, sich durchzusetzen. Wenn man das aber weiss und sich klarmacht dass Meinungen auch nur das Ergebnis der persönlichen Konditionierung durch Eltern, Sozialisation usw. sind, dann wird man offener, lockerer und kann entspannter mit Meinungsunterschieden umgehen. Die Freiheit und Objektivität des denkenden Verstands wird ohnehin überschätzt. Über 95 Prozent der mentalen Tätigkeit verläuft unbewusst und Entscheidungen werden schon unbewusst gefällt, bzw. die Meinungen sind schon da, bevor der denkende Verstand einsetzt, um diese Entscheidungen oder vorhandenen Meinungen zu begründen. Im Grunde ist das denkende sich Auseinandersetzen immer nur eine Form der Selbstbegründung/Selbstrechtfertigung im Nachhinein.