Wahl des Lebensmittelpunktes

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sdost

Guest
Immer wieder liest man von Schwierigkeiten bei Familienzusammenführungen. Da heiratet ein in Deutschland Lebender eine in der Türkei lebende Person und schon geht es los. Sprachkurse, Wartezeiten und lästiger Papierkram. Kommt dann der Partner aus der Türkei endlich nach Deutschland geht die Frustration erst richtig los. Schnell erkennt der Neubürger, wie wenig Begeisterung seine Existenz in der Heimat seines Ehepartners hervorruft. Warum gehen eigentlich so wenig Leute den umgekehrten Weg? Warum gehen so wenig in die Türkei? Das würde doch erheblich weniger Probleme aufwerfen
 
J

Jo.911

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Soweit ich mich erinnere, Sdost, haben einige unserer Poster sich sehr genau informiert ueber die Moeglichkeiten und/oder Schwierigkeiten die Deutschland und die Tuerkei fuer ein zukuenftiges Zusammenleben bieten: die Meisten haben sich dann fuer Deutschland entschieden, da die soziale Absicherung (sprich Krankenversorgung, Schulwesen fuer zukuenftige Kinder, Arbeitslosengeld....) unvergleichlich gut ist, und weil die Tuerkei den Auslaendern auch die Ausuebung vieler Berufe verwehrt. Sollte man dann einen Arbeitsplatz finden sind unendlich lange taegliche Arbeitszeiten die Norm, fuer wenig Geld und auch nicht immer eine Garantie dass man das Wenige auch noch ausgezahlt bekommt - jedenfalls habe ich das so von den verschiedenen Beitraegen mitbekommen - bei dieser Sachlage nimmt man, denke ich, gerne Papierkram, Wartezeiten und Sprachkurse in Kauf.
 

Aroza

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Mich betrifft es zwar nicht, aber spontan war mein erster Gedanke auch, das die soziale Absicherung hier in Deutschland vermutlich besser ist.

Man weiss ja nie, was in ein paar Jahren passiert (Arbeitslosigkeit, Unfall, etc.)
 
S

sdost

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Soweit ich mich erinnere, Sdost, haben einige unserer Poster sich sehr genau informiert ueber die Moeglichkeiten und/oder Schwierigkeiten die Deutschland und die Tuerkei fuer ein zukuenftiges Zusammenleben bieten: die Meisten haben sich dann fuer Deutschland entschieden, da die soziale Absicherung (sprich Krankenversorgung, Schulwesen fuer zukuenftige Kinder, Arbeitslosengeld....) unvergleichlich gut ist, und weil die Tuerkei den Auslaendern auch die Ausuebung vieler Berufe verwehrt. Sollte man dann einen Arbeitsplatz finden sind unendlich lange taegliche Arbeitszeiten die Norm, fuer wenig Geld und auch nicht immer eine Garantie dass man das Wenige auch noch ausgezahlt bekommt - jedenfalls habe ich das so von den verschiedenen Beitraegen mitbekommen - bei dieser Sachlage nimmt man, denke ich, gerne Papierkram, Wartezeiten und Sprachkurse in Kauf.


Das sind wohl die geringsten Probleme mit denen man konfrontiert wird. Die wenigsten Türken sind in Deutschland zufrieden und sehnen sich in die Heimat zu gehen. Und dann holt man sich den Partner ausgerechnet nach Deutschland?
 
S

sdost

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Mich betrifft es zwar nicht, aber spontan war mein erster Gedanke auch, das die soziale Absicherung hier in Deutschland vermutlich besser ist.

Man weiss ja nie, was in ein paar Jahren passiert (Arbeitslosigkeit, Unfall, etc.)



Es leben über 70 Millionen Menschen in der Türkei und wie ich immer aus berufenem (türkischen) Munde höre, lebt es sich dort erheblich besser als hier
 

Aroza

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Es leben über 70 Millionen Menschen in der Türkei und wie ich immer aus berufenem (türkischen) Munde höre, lebt es sich dort erheblich besser als hier

Jeder wie er es von klein auf gewohnt ist. Wie ist es in der Türkei, wenn man keinen Job bekommt? Wer kommt für den Lebensunterhalt auf?

Ich sagte ja auch, dass ich keine Ahnung habe und so "schlimm" wird es in der Türkei natürlich nicht sein. Sonst würden vermutlich mehr nach Deutschland wollen.
 

Hatice

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Immer wieder liest man von Schwierigkeiten bei Familienzusammenführungen. Da heiratet ein in Deutschland Lebender eine in der Türkei lebende Person und schon geht es los. Sprachkurse, Wartezeiten und lästiger Papierkram. Kommt dann der Partner aus der Türkei endlich nach Deutschland geht die Frustration erst richtig los. Schnell erkennt der Neubürger, wie wenig Begeisterung seine Existenz in der Heimat seines Ehepartners hervorruft. Warum gehen eigentlich so wenig Leute den umgekehrten Weg? Warum gehen so wenig in die Türkei? Das würde doch erheblich weniger Probleme aufwerfen

das kann sein, hat berufliche Gründe und nicht nur das. In Deutschland gibt es ja alles was man braucht von Sozialnetz über Gesundheitssystem etc.
Obwohl es sicher leichter wäre für einen deutschen mit einer guten Ausbildung in der Türkei einen Arbeitsplatz zu finden als umgekehrt.

Wie oft müssen Leute mit türk. Uniabschluss hier als Hilfsarbeiter arbeiten!
 
S

sdost

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Jeder wie er es von klein auf gewohnt ist. Wie ist es in der Türkei, wenn man keinen Job bekommt? Wer kommt für den Lebensunterhalt auf?

Ich sagte ja auch, dass ich keine Ahnung habe und so "schlimm" wird es in der Türkei natürlich nicht sein. Sonst würden vermutlich mehr nach Deutschland wollen.


In der Türkei ist es erheblich einfacher Arbeit zu finden. Hier ist es nicht üblich Wasser auf der Strasse zu verkaufen oder sich die Schuhe putzen zu lassen, in der Türkei kann man sich viel leichter selbstständig machen. Es gibt genug Fälle wo nach Deutschland geholte Ehepartner nicht zurecht kommen. Verglichen mit den Deutschen sind die Türken in Deutschland prozentual häufiger, länger und schwerer krank. Was ist das für ein Preis, den die Leute zahlen müssen?
 

Hatice

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

In der Türkei ist es erheblich einfacher Arbeit zu finden. Hier ist es nicht üblich Wasser auf der Strasse zu verkaufen oder sich die Schuhe putzen zu lassen, in der Türkei kann man sich viel leichter selbstständig machen. Es gibt genug Fälle wo nach Deutschland geholte Ehepartner nicht zurecht kommen. Verglichen mit den Deutschen sind die Türken in Deutschland prozentual häufiger, länger und schwerer krank. Was ist das für ein Preis, den die Leute zahlen müssen?

die meisten glauben sie kommen ins gesegnete Land hier her, müssen aber dann bald mit Ernüchterung feststellen, dass es auch hier gar nicht so einfach ist.
Sie sehen die Touristen in 5 Sterne Hotels, jeder Normalbürger macht Urlaub. Ein Durchschnittstürke bereist selten ein anderes Land und kennt nur die Türkei.
Sie denken, hier ist alles einfach, aber sobald sie dann hier sind erleben sie wie hart der Alltag ist mit Jobfinden etc.
Man stellt sich das alles so leicht vor.
Vor allem für einen türk. Mann, der hier her kommt weil er geheiratet hat muss es unangenehm sein wenn er die ersten Monate oder manchmal sogar länger keinen Job findet und auf die Kosten seiner Frau leben muss!
 
J

Jo.911

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AW: Wahl des Lebensmittelpunktes

Die wenigsten Türken sind in Deutschland zufrieden und sehnen sich in die Heimat zu gehen. Und dann holt man sich den Partner ausgerechnet nach Deutschland?

Sdost- bis vor wenigen Jahren gab es hier in Italien viele Leute die in der kommunistischen Partei eingeschrieben waren und die damalige UDSSR in den Himmel hoben - alles, wirklich alles war dort besser als hier- nur - ich habe nie jemanden kennen gelernt der Italien verlassen hat um in der UDSSR zu wohnen und zu arbeiten... das Gleiche sehe ich bei denjenigen tuerkischen Mitbuergern die nie zufrieden sind mit allem dem was in Deutschland geboten wird und wofuer sie in ihrem Heimatland sehr beneidet werden ( ich habe z.B. gerade ein paar Horrorgeschichten ueber Krankenhausbehandlungen gehoert)- es ist ja so bequem sich immer zu beklagen. Auch ich lebe als Auslaenderin hier in Italien - es gibt vieles was mir hier persoenlich mehr zusagt, aber auch vieles was in Deutschland besser ist (wenn auch nur das Gehaltsniveau oder eben die Krankenversorgung, oder Advent....)- das perfekte Land, wo alles so ist wie es jeder Einzelne gerne haette, gibt es nicht. Anpassen und Kompromisse sind ueberall angesagt, sogar im eigenen Land - wer das nicht versteht sollte zu Hause bleiben.
 
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