Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

DonAtilla

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AW: Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

Sozialromantische Ideen die am Ende alle arbeitslos machen sind unsozial ... von daher dagegen.

Natürlich ist der Ansatz der Union viel besser, aus menschlicher Arbeitsleistung Dumping-"Ware" zu machen. :rolleyes:

Hauptsache 400-Euro Jobs geschaffen, sich schön auf die Schulter klopfen, dass man die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zur rot-grünen Vorgänger-Regierung gesenkt hat, aber der böse Teufel liegt im Detail - denn langfristige Anstellungen erbeben sich aus den 400-Euro-Anstellungen meistens nicht.

Arbeitnehmer zweiter Klasse oder notwendiges Instrument zur Sicherung des Wohlstandes? Etwa 700 000 Menschen sind aktuell bei zirka 10 000 Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Ein großer Teil als ungelernte oder gering qualifizierte Arbeiter. Die Lohnuntergrenze liegt bei knapp 8 Euro - "zum Leben zu viel, zum Sterben zu wenig", sagt Leiharbeiter Alexander H..

Leiharbeiter sind, obwohl theoretisch normale Angestellte, bei manchen Firmen praktisch rechtlos: Wer über seine Arbeit meckert, wird kurzfristig vom Auftragnehmer "abgemeldet", was meist zur sofortigen Kündigung durch die Zeitarbeitsfirma führt. Extrem kurzfristige Einsätze gehören zum Alltag vieler Leiharbeiter sowie Doppelschichten und Zwangsurlaub. "Noch ein weit verbreiteter Trick ist, Zeitarbeitern 400-Euro-Jobs zu geben und sie dann Vollzeit arbeiten zu lassen , sagt ein Insider. Er muss es wissen, denn ihm gehört eine Zeitarbeitsfirma mit 1500 Beschäftigten. Für sich schließt er diese Methoden aus. "Die Branche muss seriös werden und vor allem die Angestellten besser behandeln", meint der Geschäftsmann, der von sich aus Equal Pay zahlt, also gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
"ZDFzoom"-Reporter Christian Bock ließ sich für die Reportage undercover als Zeitarbeiter anstellen - und erlebte gleich bei seinem ersten Einsatz Überraschungen: unzulässige Arbeit auf Baustellen, kein schriftlicher Vertrag bei Arbeitsbeginn, fehlende Sicherheitsausstattung. Und als er sich krankmelden wollte, kündigte die Zeitarbeitsfirma sofort und weigerte sich, die geleistete Arbeit zu bezahlen.

"Das überrascht mich nicht im Geringsten", sagt Zeitarbeiter Alex K., ein 24-jähriger gelernter Garten- und Landschaftsbauer. "Als Zeitarbeiter bist du sowieso das Letzte, die Kollegen interessieren sich nicht einmal für deinen Namen. Die sagen, ey Leiher, mach dies, mach das, koch mal Kaffee."

Die Dokumentation zeigt illegale Praktiken auf dem Markt der Zeitarbeit, spricht mit Insidern der Branche und deckt auf, in welchem Ausmaß große Industrieunternehmen in Deutschland das Instrument der Zeitarbeit einsetzen.


Aber hauptsache, Frau Merkel kann sich auf die Fahne schreiben, sie hätte die Arbeitslosen-Zahlen verringert...Boah diese Heuchelei macht einen krank. Im Info-Text des Videotextes stand auch noch, dass die Politiker sich das SO alles nicht vorgestellt hätten - lächerlich, als ob ihnen das nicht klar gewesen wäre!!!!

Ich finde generell, dass wir in einem Land leben, wo die Gesetzesgebung extrem einseitig zu Gunsten der Arbeitgeber ausgelegt ist..


Edit: Der Link zur Doku http://www.phoenix.de/content/phoen...otor_oder_ausbeutung_/434049?datum=2012-04-23
 

Msane

Well-Known Member
AW: Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

@ DonAtilla


Glaubst du wirklich das es sinnvoll ist mit dem Vorschlag im Eröffnungsthread die Lohnkosten in Deutschland so exorbitant zu erhöhen das wir unsere Wettbewerbsfähigkeit verlieren?

Die Unternehmen verlagern dann die Arbeitsplätze einfach ins Ausland und am Ende sind mehr Menschen arbeitslos als man damit neu in Arbeit gebracht hat.
 

fritztotila

Active Member
AW: Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

@ DonAtilla


Glaubst du wirklich das es sinnvoll ist mit dem Vorschlag im Eröffnungsthread die Lohnkosten in Deutschland so exorbitant zu erhöhen das wir unsere Wettbewerbsfähigkeit verlieren?

Die Unternehmen verlagern dann die Arbeitsplätze einfach ins Ausland und am Ende sind mehr Menschen arbeitslos als man damit neu in Arbeit gebracht hat.

Billiglöhne führen aber auch dazu, dass die Wirtschaft zugrunde geht, weil der Konsum fehlt. Wenn Arbeitsplätze ins Ausland gehen, kommt anschließend auch mehr Konsum aus dem Ausland, was für die einheimische Wirtschaft wieder gut ist.
 

DonAtilla

Well-Known Member
AW: Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

@ DonAtilla


Glaubst du wirklich das es sinnvoll ist mit dem Vorschlag im Eröffnungsthread die Lohnkosten in Deutschland so exorbitant zu erhöhen das wir unsere Wettbewerbsfähigkeit verlieren?

Die Unternehmen verlagern dann die Arbeitsplätze einfach ins Ausland und am Ende sind mehr Menschen arbeitslos als man damit neu in Arbeit gebracht hat.

Das wollte ich doch damit auch nicht sagen. Natürlich ist es Träumerei, das sehe ich ein. Aber genau die Tatsache, wie einfach es für die Unternehmen ist, zeigt doch, wie sehr die Globalisierung fehlgeschlagen ist...
 
T

TURKUVAZ

Guest
AW: Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

Oh Mann, da wäre ich ganz bestimmt dabei. Seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit dem Gedanken, was wohl wäre, wenn ich weniger Stunden arbeiten könnte. Obwohl ich meine Arbeit liebe, würde ich gut und gerne einige Stunden abgeben.

Was haltet Ihr von dieser Idee?

Initiative für 30-Stunden-Woche
Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?

Mehr als 100 Wissenschaftler, Gewerkschafter, Politiker und Kirchenvertreter haben sich in einem offenen Brief für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ausgesprochen.

Hier geht es zum Artikel:

Weniger arbeiten für mehr Beschäftigung?


Hierfür ist die westliche Welt fast alleine Schuld :lol:. Ich meine Arbeiten ist doch die "Krankheit" des Westens.

Ok die Menschen in Indien und China das die sogar über 12 Stunden am Tag arbeiten und die Bedingungen schwer und hart sind, das ist eine andere Baustelle.

Aber die westliche Welt kennt eigentlich nur noch "Arbeiten". Arbeiten, arbeiten, arbeiten, total Routine geworden, Samstag Sonntag feiern und poppen, am Montag wird wieder bis Freitag gearbeitet.

Die Arbeitswelt und das Arbeiten ist in westlichen und christlichen Ländern zur absolut höchsten Priorität geworden.

Totale Routine.
Bringe so ein System in den nahen Osten und die würden unten anfangen total unglücklich zu werden.

Im nahen Osten, auch in der Türkei, denkt man sich halt "Arbeiten ist ein Zeitvertreib...aber man wird nicht reich davon".

Die Menschen im nahen Osten, vielleicht auch in deren Mentalität veranlagt, suchen mehr Wege schnell das große Geld zu machen und wachsen auch in jüngsten Jahren bereits so auf, dass sie es nur so lernen und sehen.

Mentalität des Schummelns, des reich werdens, schnell die große Kohle machen etc. etc.

Und die haben da unten Glück. Denn in Schwellenländern geht das noch mit schnell groß rauskommen und schnell reich werden, da sind noch Potenziale, ungestopfte Marktlücken, einige Sachen sind kaum entwickelt, das können sie UNTEN schaffen.

Aber so eine Mentalität in Mitteleuropa würde nur verhungern.....gäbe es das Sozialsystem nicht!

In der Türkei denkt man bezüglich arbeiten nicht wie in Deutschland.

Ich denke auch, dass sogar die Türken in Deutschland nicht bis 67 arbeiten werden, sie werden schon all ihre Tricks voll einsetzen um früher wie möglich aufzuhören.

Türken benutzen ihr Geschick, ihre Raffiniertheit leider nicht wie andere Länder im Westen beispielsweise, sonst wäre die Türkei wirtschaftlich heute viel weiter oben. Türken benutzen das lieber in anderen Themen und Sachen.

Der Türke ist natürlich fleißig, arbeitet gerne, ich habe die Türken als fleißige, arbeitswillige Menschen kennengelernt mit großer Ausdauer und großem Ehrgeiz.

Aber genauso möchten sie auch "früh" aufhören, sie wollen nicht 50 Jahre mit Arbeiten verbringen!

Mein Opa sagt mir heute noch "wenn du was großes erreichen willst.....so streng dich zwischen deinem 20. und 30. Lebensjahr DOPPELT so viel an"
 
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