Wenn Eltern alt werden....

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Q

queenofhearts

Guest
ich muss mich wohl langsam daran gewöhnen, abschied zu nehmen....

das ist wirklich sehr schwer....

meine mom bspw. war immer ein guter ansprechspartner für mich, wir haben/hatten immer eine sehr innige beziehung. jetzt ist sie im krankenhaus für einige untersuchungen, aber alles wird immer schwerer.

gut, ich hatte schon vieles übernommen, in den letzten jahren. aber jetzt kann ich die stimmungen gar nicht mehr berechnen. es ist so schwer, das richtig zu beschreiben...

gestern abend war es so ungerecht, dass es mir schwer fällt, damit überhaupt umzugehen.

ich glaube, es wäre gut, das alles nicht so ernst zu nehmen, wie wenn man an eine alte wunderliche tante denkt.... aber wir waren halt bislang auf gleicher augenhöhe....

es ist wirklich schwer, einzusehen, dass das in zukunft vielleicht nicht mehr möglich ist, und dann auch schritt für schritt, abschied zu nehmen...

wie seid ihr denn damit umgegangen.... ? mit den wesenveränderungen, vergesslichkeiten, gebrechen....

ich kannte das gar nicht. meine mom war immer gesund, aber jetzt läuft nichts mehr wie bislang. am meisten macht mir zu schaffen, dass sie sich im wesen verändert hat, zumindest manchmal...

besser kann ich es nicht erklären.
 
Q

queenofhearts

Guest
AW: Wenn Eltern alt werden....

sicher ist, dass ich erstmal abstand brauche... ich hab zuviel mitgemacht, in der letzten zeit, bitte daher nicht böse sein, wenn ich erst verspätet antworte... es ist ein bisschen viel im moment.
 
F

~FiNi~

Guest
AW: Wenn Eltern alt werden....

irgendwie werden wir alle wohl wieder wie kinder, wenn das alter kommt.

auch bei meiner mutter schüttel ich so oft den kopf, was sie so macht in den letzten jahren.

es gibt streitereien wegen ihrer oft unsinnigen handlungen, etc..
sprich es nervt ohne ende.

da hilft scheinbar nur " augen zu und durch" und hoffen, das wir im alter nicht so werden ( was unwahrscheinlich ist.)

versuch dich ein wenig zu lösen, also emotional. betrachte es mehr von aussen.

wink innerlich ab, wenn es dich zu sehr nervt.

denn ändern kannst du es nicht.

und abschiede kommen auf uns alle zu, denn gehen muss jeder mal irgendwann. vielleicht macht die angst vor dem ende, vielen alten zu schaffen, das sie manchmal so seltsam reagieren.

vielleicht hat unser geist auch einfach nicht die möglichkeit mit der medizinischen entwicklung ( die es dem körper ermöglicht älter zu werden als früher) schritt zu halten.


früher war nach 40 bis 60 jahren schluss mit lustig..heute werden die menschen häufig über 80 jahre alt..das macht wohl nicht jedes gehirn mit. irgendwann scheint die festplatte voll zu sein und dann geht das los..mit den kleinen zickereien im alltag..


also kopf hoch..betrachte es mit dem nötigen abstand, dann kommst du da auch durch :)
 

grünesblau

Well-Known Member
AW: Wenn Eltern alt werden....

Es ist in der Tat nicht leicht, damit umzugehen. Ich kann das Beschriebene sehr gut nachempfinden.

Als mein Vater starb, hat meine Oma (seine Mutter) schlagartig losgelassen und war immer weniger wieder zu erkennen. Und nun, einige Jahre später, merke ich eben auch meiner Mutter immer mehr das Alter an. Eine Zeit lang musste auch ich die "Erwachsene" sein, das hat sich nie wieder so ganz zurück entwickelt, weil ich mich eben um sie sorge. Und wenn ich nun mitbekomme, dass sie seltsame Anwandlungen hat, macht mich das manchmal sauer - aber eigentlich bin ich dann gar nicht wütend auf sie, sondern dieses Gefühl ist eher Ausdruck meiner Traurigkeit, weil ich nun einmal nicht verhindern kann, dass auch sie älter wird...
 

alterali

Well-Known Member
AW: Wenn Eltern alt werden....

Irgendwie ist so etwas wie langsam sterben!

Wichtig bleibt, dass man sich selbst nicht aufreibt, dass man ein Rest Stärke behält und schützt.
Die Gefahr, selbst öminöse Leiden zu bekommen, ist groß.

Wo immer man Hilfe bekommen kann, ob Profis, oder Familienmitglieder sollte man sie einbinden!
 
P

pauline09

Guest
AW: Wenn Eltern alt werden....

ich muss mich wohl langsam daran gewöhnen, abschied zu nehmen....

das ist wirklich sehr schwer....

meine mom bspw. war immer ein guter ansprechspartner für mich, wir haben/hatten immer eine sehr innige beziehung. jetzt ist sie im krankenhaus für einige untersuchungen, aber alles wird immer schwerer.

gut, ich hatte schon vieles übernommen, in den letzten jahren. aber jetzt kann ich die stimmungen gar nicht mehr berechnen. es ist so schwer, das richtig zu beschreiben...

gestern abend war es so ungerecht, dass es mir schwer fällt, damit überhaupt umzugehen.

ich glaube, es wäre gut, das alles nicht so ernst zu nehmen, wie wenn man an eine alte wunderliche tante denkt.... aber wir waren halt bislang auf gleicher augenhöhe....

Das kann ich gut verstehen. Es wird Dich kaum trösten, aber alte oder insbesondere auch chronisch kranke Menschen sind oft so stark auf sich selbst bezogen, dass sie andere mit ihren Aussagen und/oder Verhaltensweisen unbeabsichtigt vor den Kopf stoßen. Ich glaube, diese Erfahrungen machen viele Menschen mit alten Eltern. Zumindest bekomme ich das immer wieder erzählt, von Freunden oder auch weniger Nahestehenden. Es scheint ausnahmslos so zu sein..

Bei meiner Mutter verhält es sich insofern anders, als dass sie schon immer 'etwas' wunderlich und der Umgang mit ihr schwierig war und ist, um es mild zu umschreiben. Daher birgt auch die jetzige Lebensphase keine echten Veränderungen. Ich erwarte schon lange nichts mehr von ihr. Es ist so, als hätte ich mein Leben lang Abschied genommen. Auch was ihre körperlichen Gebrechlichkeiten betrifft, kreist sie vollkommen um sich selbst. Dabei muss man sich um einen Onkel von mir, ihren jüngeren Bruder, zurzeit weitaus größere Sorgen machen. Aber das sieht sie gar nicht - kann es nicht..

Bei meinem Vater habe ich es jedenfalls wesentlich schlimmer erlebt. Er ist recht früh und schon vor vielen Jahren gestorben. Sein langsamer Kräfteverfall, über den er uns Kinder und wir uns selbst lange hinwegzutäuschen versuchten, verschlimmerte sich zuletzt sehr schnell und abrupt. Es tat sehr weh, das mitanzuschauen. Unterdessen hatte man kaum Zeit, über ein "Davor" und "Danach" nachzusinnen.
Für mich ist er immer der gleiche Mensch geblieben, nur so sterbenskrank, dass es einem förmlich das Herz zerriss. Aber die meisten damit verbundenen Gefühle habe ich erst später an mich heranlassen können, als er tot und alles danach zu Erledigende geschafft war. - Ich denke noch öfters an ihn. Es wäre schön gewesen, wenn er seine Enkel hätte kennenlernen können. Am 20. Juli hätten wir seinen 84. Geburtstag feiern können. Stattdessen habe ich auch diesmal wie jedes Jahr seinen jüngeren Bruder angerufen, meinen Lieblingsonkel. Wir telefonieren auch sonst häufiger, aber dieser Tag bedeutet ihm mehr. Mir auch. Aber wir reden dann überwiegend über ganz andere Dinge: die Hunde, die Katzen, die Possen der Kinder, Politik, das Wetter - halt das ganz normale Leben. So geht es weiter. :wink:
 

atrop

Member
AW: Wenn Eltern alt werden....

Das kann ich gut verstehen. Es wird Dich kaum trösten, aber alte oder insbesondere auch chronisch kranke Menschen sind oft so stark auf sich selbst bezogen, dass sie andere mit ihren Aussagen und/oder Verhaltensweisen unbeabsichtigt vor den Kopf stoßen. Ich glaube, diese Erfahrungen machen viele Menschen mit alten Eltern. Zumindest bekomme ich das immer wieder erzählt, von Freunden oder auch weniger Nahestehenden. Es scheint ausnahmslos so zu sein..

Bei meiner Mutter verhält es sich insofern anders, als dass sie schon immer 'etwas' wunderlich und der Umgang mit ihr schwierig war und ist, um es mild zu umschreiben. Daher birgt auch die jetzige Lebensphase keine echten Veränderungen. Ich erwarte schon lange nichts mehr von ihr. Es ist so, als hätte ich mein Leben lang Abschied genommen. Auch was ihre körperlichen Gebrechlichkeiten betrifft, kreist sie vollkommen um sich selbst. Dabei muss man sich um einen Onkel von mir, ihren jüngeren Bruder, zurzeit weitaus größere Sorgen machen. Aber das sieht sie gar nicht - kann es nicht..

Bei meinem Vater habe ich es jedenfalls wesentlich schlimmer erlebt. Er ist recht früh und schon vor vielen Jahren gestorben. Sein langsamer Kräfteverfall, über den er uns Kinder und wir uns selbst lange hinwegzutäuschen versuchten, verschlimmerte sich zuletzt sehr schnell und abrupt. Es tat sehr weh, das mitanzuschauen. Unterdessen hatte man kaum Zeit, über ein "Davor" und "Danach" nachzusinnen.
Für mich ist er immer der gleiche Mensch geblieben, nur so sterbenskrank, dass es einem förmlich das Herz zerriss. Aber die meisten damit verbundenen Gefühle habe ich erst später an mich heranlassen können, als er tot und alles danach zu Erledigende geschafft war. - Ich denke noch öfters an ihn. Es wäre schön gewesen, wenn er seine Enkel hätte kennenlernen können. Am 20. Juli hätten wir seinen 84. Geburtstag feiern können. Stattdessen habe ich auch diesmal wie jedes Jahr seinen jüngeren Bruder angerufen, meinen Lieblingsonkel. Wir telefonieren auch sonst häufiger, aber dieser Tag bedeutet ihm mehr. Mir auch. Aber wir reden dann überwiegend über ganz andere Dinge: die Hunde, die Katzen, die Possen der Kinder, Politik, das Wetter - halt das ganz normale Leben. So geht es weiter. :wink:

Ich finde es immer wieder erstaunlich und wunderbar wie Menschen sich ermutigen. Danke Pauline, und mein Beileid. Irgendwann werden wir alle diese Erde verlassen, aber Hauptsache glücklich und mit Lächeln im Gesicht. Für das geschenkte Leben zu danken, ist das Mindeste. Deshalb wünsche ich allen starke Gesundheit und immer schön lächeln auch wenn man zwischendurch weinen muss :wink:
 

hilal74

Well-Known Member
AW: Wenn Eltern alt werden....

ich muss mich wohl langsam daran gewöhnen, abschied zu nehmen....

das ist wirklich sehr schwer....

meine mom bspw. war immer ein guter ansprechspartner für mich, wir haben/hatten immer eine sehr innige beziehung. jetzt ist sie im krankenhaus für einige untersuchungen, aber alles wird immer schwerer.

gut, ich hatte schon vieles übernommen, in den letzten jahren. aber jetzt kann ich die stimmungen gar nicht mehr berechnen. es ist so schwer, das richtig zu beschreiben...

gestern abend war es so ungerecht, dass es mir schwer fällt, damit überhaupt umzugehen.

ich glaube, es wäre gut, das alles nicht so ernst zu nehmen, wie wenn man an eine alte wunderliche tante denkt.... aber wir waren halt bislang auf gleicher augenhöhe....

es ist wirklich schwer, einzusehen, dass das in zukunft vielleicht nicht mehr möglich ist, und dann auch schritt für schritt, abschied zu nehmen...

wie seid ihr denn damit umgegangen.... ? mit den wesenveränderungen, vergesslichkeiten, gebrechen....

ich kannte das gar nicht. meine mom war immer gesund, aber jetzt läuft nichts mehr wie bislang. am meisten macht mir zu schaffen, dass sie sich im wesen verändert hat, zumindest manchmal...

besser kann ich es nicht erklären.

Abschied nehmen..... Mit dem Thema in Bezug auf die eigenen Eltern habe ich mich in den letzten Tagen intensiv auseinander setzen müssen.
Meine Mutter ist 86 und die Ärzte haben ihr bzw. uns ..ihren Töchtern... im Krankenhaus erklärt,dass sie ohne eine Herzoperation nur noch ein paar Monate hat. Sie sollte in Absprache mit uns entscheiden ,ob sie das Risiko eingeht und sich operieren lässt.
Wir waren total ensetzt.Wie soll man die richtige Entscheidung treffen?Die Op ist mit einem großen Risiko verbunden in dem Alter.
Meine Mutter ist geistig absolut fit und nach ein paar langen Gesprächen hat sie dann der OP zugestimmt.
Ich habe in den Tagen davor viel nachgedacht. Wird die op gutgehen? Was wenn nicht?Macht man sich dann Vorwürfe? Ist es die richtige Entscheidung?
Ich habe sie gestern in die Klinik begleitet und sie ist heute operiert worden und ich bete das sie es schafft. Egal wie alt die eigenen Eltern sind ...:Loslassen und Abschied nehmen ist immer schwer.
 
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