Wer bin ich?

[CrazyWoman]

Jetzt bin ich kurz davor, beruflich und finanziell Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken - und dann das.

Ich habe auf einmal das Gefühl, das Leben eines anderen Menschen zu leben. Bin noch nie so weit entfernt von mir selbst gewesen wie an diesem Punkt. Die Menschen, die mir früher etwas bedeutet haben, kenne ich kaum noch. Und sie kennen mich nicht, woher auch, denn so wie jetzt war ich nie. Das Leben, dass ich mir aufgebaut habe, das ich führen wollte, ist nichts mehr weiter als ein Käfig der mich einsperrt, eine Hülle die ich nicht mehr füllen kann und möchte.

Alles, vom Beruf angefangen, über Familie, selbst meine Kleidung, meine Wohnung...passt nicht mehr zu mir. Ich suche mir kleine und große Fluchten, entziehe mich meinen Verantwortungen, treffe mich mit wildfremden Menschen um zu testen, wie sie auf mich reagieren und wie ich mich ihnen gegenüber verhalte. Ich kenne mich nicht mehr, das macht mir echt zu schaffen. Weil ich so verletzbar bin dadurch. Ich stelle mir vor, was passieren könnte, wenn ich einen Menschen treffe, der meine neue Seele berührt und mich als "unbeholfen" erkennt. Es könnte wunderbar werden, aber auch gefährlich. Denn ich weiß nicht, was ich tun werde, wenn der Moment kommt, in dem jemand mir einen "Schubs" in irgendeine Richtung gibt.

Natürlich gibt es einen Auslöser, aber über den kann ich nicht sprechen.

Kennt jemand dieses Gefühl?

 

[CrazyWoman]

Das ist ja ein irres Feedback!

Bitte, nicht alle auf einmal!

 

[Dagwin]

Das ist ja ein irres Feedback!

Bitte, nicht alle auf einmal!

Ist für meinen Geschmack zu persönlich, als das ich mich hier im Forum dazu äußern will.

 

[Feryha]

Ich habs jetzt erst gesehn ,Crazy.Es gibt im Leben öfters Situationen ,wo man sich und alles hinterfragt.Meistens durch Ereignisse ,die einen berühren,Todesfall,Geburt z.B. eines Kindes usw.Es ist normal sich sozusagen "neu zu erden" und alles zu " hinterfragen" und ggf. Teile oder alles zu verändern um eben " bei sich zu bleiben".Es ist dein Leben ,du führst Regie und schreibst das Drehbuch-normal das du jetzt reflektierst was ist ,wäre und sein könnte.Mag sein das es dir das erstemal bewußt wird -wirst du im Laufe deines Lebens doch immerwieder Situationen haben die grundsätzliche ,existensielle Veränderungen ermöglichen.Es liegt einzig bei dir ,was du daraus bzw, damit machst,annimmst oder verwirfst............dennoch egal was passiert, du bleibst doch immer du selbst-denn du allein entscheidest über dein Schicksal

 

[CrazyWoman]

Danke Feryha, aber so fühlt es sich gerade leider nicht an. Es ist eher der absolute Kontrollverlust. Man kann leider manchmal im Leben nicht einfach tun was man möchte, vor allem wenn andere davon betroffen wären.

Ist für meinen Geschmack zu persönlich, als das ich mich hier im Forum dazu äußern will.

Schade, denn auch ich hab ja nicht viel über mich verraten und versucht, es so Allgemein wie möglich zu halten.

 

[Janett]

Ich hatte lange nachgedacht über deine Zeilen und bin ebenso zu dem Eindruck gekommen wie du selbst, dass es irgendwie ausufert. Sich verändern, finde ich normal. Geschmack hinsichtlich Wohnung, Kleidung, Frisur usw zu ändern, passiert möglichweise öfter. Leute, die dich in deinem Leben begleiten, müssen auch nicht für immer sein. Sich jobtechnisch neu zu orientieren, kann vorkommen.
Wenn es sich gut und befreiend anfühlt, warum nicht?

Aber es werden Grenzen überschritten, wenn man sich aus Verantwortungen entzieht, was evtl. Kinder sein könnten. Oder finazieller Art, dann wirds irgendwann gefährlich.
So eine totale Umkrempelung ist mir noch nie widerfahren.

Gehts dir aber gut? Klingt biss konfus bei dir...

 

[Feryha]

Danke Feryha, aber so fühlt es sich gerade leider nicht an. Es ist eher der absolute Kontrollverlust. Man kann leider manchmal im Leben nicht einfach tun was man möchte, vor allem wenn andere davon betroffen wären.



Schade, denn auch ich hab ja nicht viel über mich verraten und versucht, es so Allgemein wie möglich zu halten.

........wies sich anfühlt weißt nur du allein.Ich kann nur aus meiner Erfahrung Denkanstöße geben,ist es doch oft so das man im Leben aus Rücksicht eben nicht" vollständig die Sau rauslassen kann" ohne viel Porzellan zu zerschlagen und selbst wenn ,sollte man sich vorher überlegen:Ist es das wirklich wert?Ist es nur ein Impuls,eine Laune ,ein Kurzschluß?Will ich das jetzt ernsthaft und für immer?Wenns was extrem einschneidendes ist sollte man immer gut abwegen.Kurzschlußreaktionen können auch langfristig Unzufriedenheit zur Folge haben.

 

[CrazyWoman]

Also um Eure Fragen zu beantworten:

Ich bin seit langem mit mir am hadern, ob die Richtung, die ich eingeschlagen habe, für mich noch stimmt. Aber ich habe auf der anderen Seite keinen wirklichen Alternativplan, der allen Menschen in meinem Leben auch nur annährend gerecht wird. Vor allem mir und meinem Kind nicht. Mir selbst wird weder mein jetziges Leben noch jeglicher Alternativplan gerecht.

Bin einfach ausgelaugt von dem was ich tue. Habe aber Reserven im Kopf, Ideen, Kreativität. Meine Karriere bleibt auch bisher weit hinter meinen intellektuellen Möglichkeiten zurück. Und weil das so ist, bin ich auch finanziell immer weit hinter dem zurück geblieben, was ich bringen könnte. Jeder der mich kennt sagt das. Ich verkaufe mich unter Wert, um möglichst allen wenigstens so ein bisschen zu gefallen.

Und das kann es nicht sein.

Hinzu kommt, dass damit meine Familienplanung faktisch so gut wie gestorben ist. Dass ich gerade die Trennung von meiner großen Liebe verkraften muss, der für mein Kind wie ein Vater war.

So sieht's aus.

 

[Carmen-DE]

Also, ich denke, den einzigen Menschen, denen du wirklich gerecht werden musst, bist du selbst und dein Kind. Alle anderen müssen das was du dich auch immer entscheidest zu tun hinnehmen und wenn sie dich lieben/mögen auch akzeptieren.

Wie alt ist denn dein Kind? Braucht es noch volle Fürsorge oder ist es ohnehin schon auf dem Weg der "Abkapselung"?

Ausgelaugt fühlen, das kommt glaube ich häufiger im Laufe eines Lebens vor. Sind die Ideen die dir im Kopf rumspuken realistisch? Oder sind sie bei genauerem objektiven Hinsehen doch eher Träume, die an der ersten scharfen Kante wie Luftblasen zerplatzen?
Ist die augenblickliche Krise eine echte? Oder gehört sie noch zur Trauerphase um deine große Liebe?

Gut, mein Kommentar ist jetzt keine wirklich Hilfe, aber vielleicht war doch ein Anstubser dabei, der noch nicht bedacht wurde. Auf jedenfall musst du dir "Oasen" im Alltag schaffen, die nur für dich da sind, zu denen nicht einmal den Kind zutritt hat - keine Ahnung .... wöchentliche Yogastunde, Türkisch Kurs, in der Kneipe ums Eck jeden Mittwoch um sieben ein Bier trinken, freitag morgens einen Umweg zur Arbeit gehen und im Cafe Y ein sündhaft kalorienreiches Teilchen schlemmen ...... irgendwas eben - dein Geheimnis, dein Glücksmoment, der aber doch regelmäßig stattfindet.

 

[Gizelle]

Ich verkaufe mich unter Wert, um möglichst allen wenigstens so ein bisschen zu gefallen.

Den Satz verstehe ich nicht, vielleicht weil er mir so fremd ist. "Allen wenigstens ein bisschen zu gefallen"??? Wem denn? Du spielst die Hauptrolle in Deinem Leben, alle anderen sind Nebendarsteller. Daran würde ich auf jeden Fall arbeiten.