Wer bin ich?

  • Ersteller des Themas CrazyWoman
  • Erstellungsdatum
C

CrazyWoman

Guest
na, wenn ich jetzt meinen Job hinschmeißen würde um etwas ganz anderes zu machen, würde das wirklich niemandem gefallen außer mir. Obwohl meine Branche keine sicheren Jobs mehr bietet, fände meine Familie es nicht gut, wenn ich etwas Neues anfange. Weil das wäre ja auch ein Risiko.

Ich schätze das aber anders ein. Wenn ich jetzt in noch jungen Jahren nicht umdisponiere, stehe ich mit 50 in einer ausgestorbenen Branche und weiß nicht weiter.
 

Dagwin

Active Member
ch bin seit langem mit mir am hadern, ob die Richtung, die ich eingeschlagen habe, für mich noch stimmt. Aber ich habe auf der anderen Seite keinen wirklichen Alternativplan, der allen Menschen in meinem Leben auch nur annährend gerecht wird. Vor allem mir und meinem Kind nicht. Mir selbst wird weder mein jetziges Leben noch jeglicher Alternativplan gerecht.
Wo bleibt dein Recht auf dein Leben?
Warum planst du, kennst du die Zukunft?

Bin einfach ausgelaugt von dem was ich tue.
Tut das dir und deinem Kind gut?

Habe aber Reserven im Kopf, Ideen, Kreativität.
Warum nutzt du sie nicht?

Meine Karriere bleibt auch bisher weit hinter meinen intellektuellen Möglichkeiten zurück. Und weil das so ist, bin ich auch finanziell immer weit hinter dem zurück geblieben, was ich bringen könnte.
Woran liegt es?

Hörst du das gern?
Ich verkaufe mich unter Wert, um möglichst allen wenigstens so ein bisschen zu gefallen.
Gefällt dir das?

Wirklich?

Hinzu kommt, dass damit meine Familienplanung faktisch so gut wie gestorben ist. Dass ich gerade die Trennung von meiner großen Liebe verkraften muss, der für mein Kind wie ein Vater war.
Glaubst du schaffst das?

na, wenn ich jetzt meinen Job hinschmeißen würde um etwas ganz anderes zu machen, würde das wirklich niemandem gefallen außer mir.
Warum ist dir das so wichtig?

Obwohl meine Branche keine sicheren Jobs mehr bietet, fände meine Familie es nicht gut, wenn ich etwas Neues anfange. Weil das wäre ja auch ein Risiko.
Welches Risiko ist besser?

Ich schätze das aber anders ein. Wenn ich jetzt in noch jungen Jahren nicht umdisponiere, stehe ich mit 50 in einer ausgestorbenen Branche und weiß nicht weiter.
Willst du umdisponieren?

Vielleicht helfen dir die Fragen zu erkennen, wo das Problem liegt.
 
C

CrazyWoman

Guest
Vielleicht helfen dir die Fragen zu erkennen, wo das Problem liegt.

Ich weiß wo das Problem liegt:
Ich kann einfach nicht. Ich bin auf mehreren Ebenen abhängig vom Wohlwollen meiner Familie.

Und das berufliche ist ja nur ein Teil meines Problems.

Ich bin ja auch privat nicht mehr der Mensch, der ich wirklich tief in mir drin bin. Ich hab mich derart verändert, dass ich kaum noch das Haus verlasse aus Angst, jemandem zu begegnen der/die mit mir redet. Kann's nicht wirklich erklären, aber es ist so ein bisschen wie Amnesie. Ich muss mich sehr anstrengen um mich daran zu erinnern, über was ich mit anderen Personen mal gesprochen habe, warum ich sie mochte und schätze -und sie mich. Und warum es wahrscheinlich unpassend wäre zu sagen: "Geh weg, ich weiß nicht was ich mit dir anfangen soll!" Ich wohne auf dem Land, da kann ich niemandem aus dem Weg gehen. Also bleibe ich zu Hause. Und genauso ist es mit Besuch. Ich sage dann einfach "Oh im Moment ist es ganz schlecht, bin gerade auf dem Sprung..." weil ich nicht weiß, wie ich mich sonst aus der Affäre ziehen soll.

Und die Menschen, mit denen ich nun gerne sprechen oder mehr zu tun haben möchte, kennen mich ja nur wie bisher, also warum sollten sie auf mich zukommen? Und ich wiederum weiß nicht, wie ich auf sie zugehen soll. Es ist wirklich als ob ich mein Gedächtnis verloren hätte. Ich weiß es einfach nicht mehr, habe jegliche Sozialkompetenz verloren. Im Job kann ich das Bla-Bla noch. Da empfinden Menschen mich als freundlich und umgänglich. Und online, wo ich die Sprechzeit so begrenzen kann, dass ich nur schreibe wenn mir danach ist und wenn ich weiß, was ich schreiben kann/möchte. Das ist nicht egoistisch, ich will einfach nicht diese Freunde auch noch verlieren.

Vielleicht ist es jetzt etwas klarer.
 
C

CrazyWoman

Guest
Ich hatte lange nachgedacht über deine Zeilen und bin ebenso zu dem Eindruck gekommen wie du selbst, dass es irgendwie ausufert. ...

Aber es werden Grenzen überschritten, wenn man sich aus Verantwortungen entzieht, was evtl. Kinder sein könnten. Oder finazieller Art, dann wirds irgendwann gefährlich.
So eine totale Umkrempelung ist mir noch nie widerfahren.

Gehts dir aber gut? Klingt biss konfus bei dir...

Nein, nicht wirklich. Und Du hast Recht, mit einer Veränderung wie ich sie glaube zu brauchen, werden gefährliche Grenzen überschritten.

...Will ich das jetzt ernsthaft und für immer?Wenns was extrem einschneidendes ist sollte man immer gut abwegen.Kurzschlußreaktionen können auch langfristig Unzufriedenheit zur Folge haben.

Ich kann nicht sagen, dass ich es "will", aber so wie es jetzt ist kann's nicht weitergehen. Kann im Moment auch schwer einschätzen, was passieren müsste, damit ich mich wieder wohlfühle in meiner Haut. Ich bin kein Mensch für Kurzschlussreaktionen, es ist wirklich tiefergehend.

Also, ich denke, den einzigen Menschen, denen du wirklich gerecht werden musst, bist du selbst und dein Kind. Alle anderen müssen das was du dich auch immer entscheidest zu tun hinnehmen und wenn sie dich lieben/mögen auch akzeptieren..

Das tun sie aber nicht. Also mich lieben und akzeptieren. Zumindest nicht, wie ich bisher war. Das neue ich wahrscheinlich noch weniger.

Wie alt ist denn dein Kind? Braucht es noch volle Fürsorge oder ist es ohnehin schon auf dem Weg der "Abkapselung"?.

So dazwischen.

Ausgelaugt fühlen, das kommt glaube ich häufiger im Laufe eines Lebens vor. Sind die Ideen die dir im Kopf rumspuken realistisch? Oder sind sie bei genauerem objektiven Hinsehen doch eher Träume, die an der ersten scharfen Kante wie Luftblasen zerplatzen?.

Es sind zumindest keine Träume, die ich schon länger hatte. Ich versuche, realistisch etwas anderes zu finden, das ich kann und in dem ich gut bin. Und womit ich finanziell über die Runden kommen kann. Es sind keine Spinnereien, sondern ernsthafte Karriereüberlegungen. Dabei gehe ich eigentlich gerade den nächsten Schritt auf der Karriereleiter- aber wissend, dass ich da gar nicht mehr hin möchte.

Ist die augenblickliche Krise eine echte? Oder gehört sie noch zur Trauerphase um deine große Liebe?.

Es ist eher umgekehrt: Mein Ex hat die Veränderung an mir schon bemerkt bevor ich es tat. Es war Teil des Trennungsgrundes, was ich aber bis vor kurzem nicht wusste.
 

Janett

Member
Crazy, mal ganz losgelöst von Familie oder Karriere.
Freunde braucht man (auch). Echte Freunde machen Veränderungen mit, falls nicht finden sich tatsächlich neue, die dann besser zu dir passen.
Aber willst du das eigentlich?
Es liest sich wie ein freiwilliger Rückzug aus allen sozialen Umfeldern.

Mit deiner Familie haderst du, ein Stück weit nimmst du ihnen übel, dass sie dich nicht so richtig akzeptieren. Dabei haben sie dich ja irgendwo zu dem gemacht, was du bist.
Der Partner ist weg.
(Alte) Freunde und Bekannte passen nicht mehr zu dir, du magst sie nicht sehen. Erfindest Entschuldigungen, sie nicht treffen zu müssen.
Aber ein Einsiedlerdasein wirst du doch auch nicht wollen...

Ein bisschen eine ähnliche Situation hatte ich vor ca 3 Jahren auch freiwillig gewählt. Da hatte ich nur die Familie und Kollegen plus ein paar Netzwerkkontakte. Hab gedacht, das reicht mir im Leben. Nein, tut´s nicht. Aber diese Erkenntnis erlangte ich auch nur sehr langsam wieder. Heute hab ich zu einigen wieder sehr guten Kontakt und freu mich drüber!
 
S

sommersonne

Guest
Mensch Crazy, das hört sich ja schon fast nach einer beginnenden Depression an.
Du willst etwas ändern, dann tu es. Mußt ja nicht gleich die Arbeit hinschmeissen, such das Neue nebenbei.

Vor allen Dingen mache Dein Leben oder Deine Meinung nicht von Deiner Familie abhängig. Wenn sie Dich nicht so akzeptieren wie Du bist, dann halte Abstand. Du bist nicht verpflichtet so zu sein wie sie es für richtig halten und damit sie dich lieb haben.
Du bist nur Dir und Deinem Kind verpflichtet. (Ich habe fünfzig Jahre gebraucht um zu meiner ewig nörgelnden, schauspielernden, verlogenen und fordernden Mutter zu sagen, bis hierhin und nicht weiter. Mir hätte es schon viel eher viel besser gehen können, hätte ich mich nur getraut den Kontakt eher abzubrechen.)
Mache nicht den gleichen Fehler. Auch wenn Deine Familie Dir irgendwann mal geholfen hat, mußt Du nicht Dein ganzes Leben dafür dankbar sein und nach ihrer Fasson leben.

Ich denke es gibt immer mal wieder im Leben Situationen wo man alles in Frage stellt. Wahrscheinlich gibt es kein Patentrezept wie man aus so einem Tief wieder heraus krabbeln kann.
Es ist auch nichts schlimmes eine solche Phase zu haben und mal nicht zu funktionieren. Aber raus mußt Du wieder und wahrscheinlich kannst nur Du alleine Dir heraus helfen.

Mir ist es als junge Frau oft so gegangen wie Dir. Ich hatte ein Buch, das ich dann wieder gelesen habe und danach wußte ich wieder, das es viel schlimmeres gibt, als meine derzeitigen Probleme.
Vielleicht kannst Du eine ähnliche "Krücke" für Dich finden. Ich drücke Dir die Daumen.
 
C

CrazyWoman

Guest
Crazy, mal ganz losgelöst von Familie oder Karriere.
Freunde braucht man (auch). Echte Freunde machen Veränderungen mit, falls nicht finden sich tatsächlich neue, die dann besser zu dir passen.
Aber willst du das eigentlich?
Es liest sich wie ein freiwilliger Rückzug aus allen sozialen Umfeldern.

...

Aber ein Einsiedlerdasein wirst du doch auch nicht wollen...

Das führe ich momentan tatsächlich. Ich bin seit Wochen zuhause allein, hab mich seit Mai glaube ich mit zwei Personen getroffen, die aber "neu" sind in meinem Leben und von denen ich auch nicht weiß, ob sie da rein gehören.

Einmal war ich, eher zufällig, bei einer ebenfalls relativ neuen Freundin, die ich sehr mag. Aber auch die war noch nicht bei mir zuhause und hat auch keine Überschneidungen mit meinem restlichen Freundeskreis oder ähnliches. Sie mag die neue CrazyWoman, denke ich, mit ihr kann ich gut reden und sie ist eine starke Persönlichkeit.

Mein Kind muss das Einsiedlerleben nicht führen, ich sehe zu dass er oft unterwegs ist und sich mit Freunden treffen kann, Hobbys nachgeht. Wenn ich mitgehen muss, ist das aber für mich belastend, weil ich mich dann zwangsläufig mit anderen Eltern auseinandersetzen muss. Länger als zwei Stunden kann ich die Fassade der umgänglichen Mutter nicht aufrecht erhalten. Und ich weiß, er spürt, dass es mir nicht gutgeht damit.
 
C

CrazyWoman

Guest
Du willst etwas ändern, dann tu es. Mußt ja nicht gleich die Arbeit hinschmeissen, such das Neue nebenbei.

Versuche ich schon länger, aber in meinem Umkreis ist das nicht so einfach.

Vor allen Dingen mache Dein Leben oder Deine Meinung nicht von Deiner Familie abhängig. Wenn sie Dich nicht so akzeptieren wie Du bist, dann halte Abstand. Du bist nicht verpflichtet so zu sein wie sie es für richtig halten und damit sie dich lieb haben.
Du bist nur Dir und Deinem Kind verpflichtet.

Das widerspricht sich aber in diesem Fall, denn ich bin was die Betreuung angeht auf sie angewiesen und mein Sohn hat auch sonst keine Familie. Ich würde ja nicht allein den Kontakt nur für mich abbrechen, sondern er hätte ja dann auch keine mehr.

Erschwerend kommt hinzu, dass ich mich vor kurzem zu einem operativen Eingriff entschlossen habe, der mich eine zeit lang arbeitsunfähig machen wird. Kein guter Zeitpunkt, ganz neu anzufangen, beruflich. Und das komplett ohne familiäre Unterstützung.
 

HeyÖzgürlük

Well-Known Member
Es war einmal ein Ehepaar, das einen 12jährigen Sohn und einen Esel hatte. Sie beschlossen zu verreisen, zu arbeiten und die Welt kennen zulernen. Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los.

Im ersten Dorf hörten sie, wie die Leute redeten: "Seht Euch den Bengel an, wie schlecht er erzogen ist... er sitzt auf dem Esel und seine armen Eltern müssen laufen." Also sagte die Frau zu ihrem Mann: "Wir werden nicht zulassen, dass die Leute schlecht über unseren Sohn reden" Der Mann holte den Jungen vom Esel und setzte sich selbst darauf.

Im zweiten Dorf hörten sie die Leute folgendes sagen: "Seht Euch diesen unverschämten Mann an... er lässt Frau und Kind laufen, während er sich vom Esel tragen lässt." Also ließen sie die Mutter auf das Lastentier steigen und Vater und Sohn führten den Esel.

Im dritten Dorf hörten sie die Leute sagen: "Armer Mann! Obwohl er den ganzen Tag hart gearbeitet hat, lässt er seine Frau auf dem Esel reiten. Und das arme Kind hat mit so einer Rabenmutter sicher auch nichts zu lachen!" Also setzten sie ihre Reise zu dritt auf dem Lastentier fort.

Im nächsten Dorf hörten sie die Leute sagen: "das sind ja Bestien im Vergleich zu dem Tier, auf dem sie reiten. Sie werden dem armen Esel den Rücken brechen!" Also beschlossen sie, alle drei neben dem Esel herzugehen.

Im nächsten Dorf trauten sie ihren Ohren nicht, als sie die Leute sagen hörten: "Schaut euch die drei Idioten mal an. Sie laufen, obwohl sie einen Esel haben, der sie tragen könnte!"


Die menschen werden immer kritik äussern, selbst wenn es nichts zu kritisieren gibt. Und wem kann man schon was recht machen?
Einige packen ihr leben bewusst an - fehler machen ist erlaubt - und andere sitzen mit 60 und müdem blick
auf ihrem sessel und sagen "keske.."

Viele die kritik äussern und neues schlecht reden, haben selber nie den mut zur veränderung gehabt
Und gönnen es daher anderen nicht.

Wichtig ist doch, dass du und dein kind glücklich seid. Wenn du einen neuen beruflichen weg einschlagen willst
Und weisst dass es dich glücklich machen wird, kann dein kind doch nur davon profitieren.

Und sollte es dir mal nicht so gut gehen, dann schau dein kind an, umarm es, gib ihm/ihr einen kuss auf die
Stirn und erinnere dich daran wofür du lebst und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Für euch. Nicht für andere.
 
Top