AW: wertvorstellung, einstellung von türken in der türkei?
Zitat von tomato:
mir ist durchaus bewußt, daß die jungen menschen in der heutigen türkei, insbesondere in den metropolen wie istanbul oder ankara sehr liberal und offen sind. trotzdem würde ich gerne wissen, welche (wert-)vorstellung, einstellung etc. diese menschen besitzen, vor allem in hinblick auf familie, partnerschaft, gesellschaft und politik etc…
Welch ein Anspruch! Aber mal einen Schritt (oder zwei zurück):
Meine Eltern haben mich nicht taufen lassen, sie waren der Meinung, dass ich mir mal bei Bedarf meine Religion selber wählen sollte ohne vorher indoktriniert zu sein! D.b. in meiner Jugend - ich war vom Religionsunterricht befreit (damals gab es noch konfessionelle Schulen) und ich war als Outsider gebrandmarkt, ich war "Der Heide"! OK, gelegentlich habe ich mal ein Jahr Unterricht mit gemacht und als das möglich war auch in beiden Konfessionen!
Aber so früh als möglich kam ich dazu die Bibel zu lesen - als Buch und nicht als Heilige Schrift! Und dann war ich nicht länger im Religionsunterricht erwünscht, weil ich störende Sinnfragen stellte. (Beispiel: Es gab Adam und Eva, und die hatten Kain und Abel als Söhne. Kain erschlug Abel, also waren da nur noch drei Personen und von denen stammen allem Menschen ab? Aber wie? Mit Inzucht? Mit Sex zwischen Mutter und Sohn? ) Und meine schlimmste Aussage war, das die (katholische) Kirche die Bibel als Buch eigentlich auf den Index hätte setzen müssen - handelt sie doch überwiegend aus Sex and Crime und Krieg!
Es machte aber auch kaum jemand sich die Mühe sich mit mir auseinanderzu setzen!
Um so mehr regen mich diese US-Puristen auf, die die Bibel wörtlich nehmen und heute noch auf Kreuzzüge gehen! Ich will gar nicht auf die Ablehnung der Evolutionstheorie eingehen! Meine Meinung erklärt sich oben!
Aber irgendwie hatte ich einen Drang nach Religion! Also beschäftigte ich mich mit dem Islam (der ja auch geschichtlich sehr interessant ist), mit dem Judentum und mit dem Buddhismus! und keine dieser Religionen passte in mein Weltbild (in dem Toleranz einen enormen Stellenwert hat) Aber Grundsätzlich gilt (strenggläubige Muslime und Juden nicht weiterlesen!!!): Ich kann kaum akzeptieren heute nach Regeln zu leben die vor 1400 Jahren oder noch früher gesetzt wurden: Moses und Mohammed kannten keine Kühlschränke! Und in Deutschland habe ich keine Wüste, wo ich aus Sicherheitsgründen (Orientierungsverlust) in der Sonne keinen Alkohol trinken soll.
Dazu kommt, dass im Namen der Religion so viel Unrecht begangen worden was heute verherrlicht wird. Bei den Kreuzzügen ging es nicht um die heiligen Stätten in Jerusalem, sondern es ging zuerst um eine "sinnvolle" Beschäftigung marodierender
verarmter Ritter! Krieg als Beschäftigungsgesellschaft - der Gedanke ist also uralt!
Später wurden es reine Raubzüge.
Was ich eigentlich sagen wollte - es braucht keine Religion um ein vernünftiges Weltbild zu bekommen - man muss nur Bbildung bekommen und einen wachen Geist!
Werner