Wie bekommen ich am besten einen Nüfus für meine Söhne?

Anne Bonny

New Member
Hallo,
Ich bin Deutsche und habe 1991 einen Türken geheiratet. Ich habe durch die Heirat auch die türische Staatsbürgerschaft bekommen. Wir haben damals die Kinder, die inzwischen schon 25 und 22 jahre alt sind nicht bei den Türkischen Behörden angemeldet. Man sagte uns damals es wäre auch später möglich, deswegen machten wir uns darüber keine Gedanken.
Nun waren wir Anfang April beim Konsulat in Frankfurt. Erst nummer gezogen natürlich bei der Nüfusabteilung. Dort sagte man uns über 18 jahre geht das nicht mehr so einfach. gut neue nummer für vatandaşlık und nochmal 2 std warten kurz vor der mittagspause kamen wir dann dran.
Man gab uns eine Liste der Formulare die benötigt werden, bis dahin noch alles gut. bis wir einen Termin machen wollten. Denn wir haben bei der Heirat meinen deutschen Namen als Ehenamen genommen. Da sagte die Dame nein das geht aber nicht, die Jungs müssen Ihren Nachnamen ändern. Das verstehe ich nicht denn bei mir im Nüfus steht auch der türkische Nachname meines Mannes und im deutschen Pass eben der deutsche Name. war 24 jahre kein Problem und bei wir wäre das ja auch was ganz anderes... warum auch immer?
Wir haben uns in unserem Heimatort in der Türkei erkundigt was wir dort brauchen würden. da meinten sie Geburtsurkunde und ein Formular A5 vom Konsulat in Deutschland. Da wollen sie wiederum nix wissen von so einem Formular. Emails von mir ans Konsulat werden nicht beantwortet. Ich bin ziemlich ratlos

Eine Mavi kartı kommt ja wohl auch nicht in Frage weil meine Jungs noch niemals einem türkischen Ausweis hatte.
Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich was ich tun kann??
 

Almancali

Well-Known Member
Vorab: Dir sollte bewusst sein, dass deine Kids unmittelbar nach einer etwaigen türkischen Einbürgerung vom Militärdienst eingezogen werden. Weiterhin stellt sich die Frage nach der gegenwärtigen Staatsangehörigkeit. Vermutlich will die deutsche Bundeswehr auch noch kräftig zulangen (gibts den Wehrdienst noch ?). Man sollte sich auch die Frage stellen, was langfristig die bessere Option als Staatsbürgerschaft der Kinder ist (unter der Berücksichtigung der gegenwärtigen politischen Situation in der Türkei).

Behörden: Ich kann von der Rennerei mit türkischen Behörden selbst ein Lied singen (bin selbst Mehrstaater). Die Klärung dieses ganzen hin und hers (auch bezüglich Militärdienst) zog sich gut und ganz 7 Jahre hin. Man taucht bei der Botschaft auf, hat alle Dokumente beisammen, darf nach 5 Minuten wider gehen, weil angeblich etwas fehlt. Nächster Versuch, wieder nach 10 Minuten gehen, weil wieder einer etwas "meinte", usw. Daher 7 Jahre, weil ich irgendwann die Nase voll hatte.

Am Besten ist es, man informiert sich im Vorfeld über die "Rechtsgrundlagen" bzgl. solcher Anliegen aus der Türkei. Sprich: Wenn ich z.B. Rente beantragen will, sollte ich mich im Vorfeld bereits mit den Gesetzen vertraut sein, bevor ich irgendwo bei den Ämtern aufschlage und mir dort von einer Tussi etwas falsches ans Bein binden lasse. Gerade was türkische Behörden betrifft, gerade was auch die Distanz zwischen Türkei und der BRD behördlich betrifft, geht schnell mal was unter.

Daher hätte ich die Dame aus dem Konsulat in Stuttgart gerne gefragt, wie denn die gesetzrliche Grundlage für die (Nach)namensbegung der Kinder begründet ist. Einfach bissle "blah blah" und dann wieder Heimreise, bringt ja nix. Das muss ja irgendwo irgendwie nachvollziehbar zu lesen sein.

Nofalls: Anwalt oder Notar in der TR damit beauftragen.
 

Anne Bonny

New Member
Erstmal vielen Dank für deine Antwort. Meine Söhne haben beide die deutsche Staatsbürgerschaft. Bundeswehrpflicht in Deuschland gibt es nicht mehr bzw mein älterer Sohn wurde ausgemustert und der jüngere hat letztes Jahr freiwillig die Grundausbildung bei der BW gemacht.
Es war das konsulat in Frankfurt, aber da sind wohl alle gleich.
Die Sache mit dem Militärdienst in der Türkei war auch bisher der Grund warum wir die Kinder nicht angemeldet hatten. Jetzt ist es wieder aktuell geworden weil er in der Türkei ein Haus bauen möchte und auch später einmal wenn beide nicht als Kinder eingetragen werden, wer erbt dann? Ich fliege mit einem meiner Söhne nächsten Samstag für zwei wochen in die Türkei. Mal sehen ob wir dort etwas erreichen können.

Weiß jemand ob man in der Türkei auch als Deutscher eine Grundbucheintragung bekommt?
 

Lady Yumus

Well-Known Member
Achso, ihr lebt in Deutschland... Es kam bei deinem ersten Posting so rüber, als ob ihr alle in der Türkei leben würdet... Jetzt verstehe ich auch deine Unsicherheit bezüglich türkischer Behörden. ;)

Also, zur Frage mit der Marvi kart: Die bekommt man nur als türkischer Staatsbürger wenn man zur deutschen Stabü wechselt. So bleiben alle Rechte (bis auf das Wahlrecht) bestehen, die auch ein Türke hat.

Zur Sache mit dem Grundbucheintrag. Wenn ihr sowieso bald in die Türkei fliegt, dann würde ich direkt einmal beim dortigen Tapuamt nachfragen, wie es für deine Söhne aussieht. Ausländische Rentner bekommen ein Tapu für ihre Wohnungen, aber man muss geregeltes Einkommen, Krankenversicherungsschutz etc. nachweisen. Wie es bei jungen Ausländern ist, das weiß ich nicht. Zumal sich die Gesetze ja auch alle Nase lang mal ändern.

Wie wollen deine Söhne es denn mit dem türkischen Militärdienst regeln? Mit Freikaufen funktioniert es meines Wissens nach ja nicht mehr. Vor ein paar Jahren ging es für in Deutschland lebende Türken noch. Man zahlte 5.000 € und musste dann trotzdem noch 3 Wochen Grundwehrdienst in Burdur absolvieren.. Wie sich die Gesetzeslage in den letzten 4 Jahren geändert hat, das weiß ich nicht...

Wer möchte in der Türkei ein Haus bauen? Das kam aus deiner Beschreibung nicht ganz genau hervor. Dein Mann oder einer deiner Söhne? :confused:
 

Anne Bonny

New Member
Einer meiner Söhne möchte bauen. Er bekommt das Grundstück von der Oma in der Türkei. Bei meinem Mann wäre es ja kein Problem er hat hat ja die türkische Staatbürgerschaft noch.

Mein Sohn hat eine Freund der hat auch die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft und muss nicht zum asker. Er reist einfach mit dem deutschen Ausweis ein und aus. feigekauft hat er sich auch nicht.
 

Almancali

Well-Known Member
Die Problematik: Deine Söhne mussten hier nicht zum Wehrdienst bzw. wurden ausgemustert bzw. musste nur den Grundwehrdienst absoliveren. Das sieht in der Türkei nach dem Erhalt der Staatsbürgerschaft anders aus. Die kassieren dich dahinten mit der Jendarma sofort ein, wenn man sich nicht zeitig darum kümmert. Anders hätte es ausgehesehen, wenn deine Söhne z.B. als Zeitsoldat hier in der BRD gedient hätten (z.B. 2-4 Jahre). Diese Zeit hätte dann in der Türkei angerechnet werden können und somit wären beide vom weiteren Militärdienst dahinten ausgeschlossen worden. Bei einem deiner Söhne würde ggf. der Grundwehrdienst angerechnet werden. Die restliche Zeit muss er wohl dort absitzen bzw. sich freikaufen. Ich selbst habe hier als Zeitsoldat gedient und konnte das voll auf den türkischen Militärdienst anrechnen lassen (somit raus aus der Nummer).
 

Lady Yumus

Well-Known Member
Einer meiner Söhne möchte bauen. Er bekommt das Grundstück von der Oma in der Türkei. Bei meinem Mann wäre es ja kein Problem er hat hat ja die türkische Staatbürgerschaft noch.

Das stimmt, mich hatte nur die Tatsache mit dem evtl. Erbe gewundert...

Mein Sohn hat eine Freund der hat auch die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft und muss nicht zum asker. Er reist einfach mit dem deutschen Ausweis ein und aus. feigekauft hat er sich auch nicht.

Dann sollte besagter Freund besser immer immer immer seinen türk. Pass in Deutschland lassen, wenn er in die Türkei einreist. ;) Was ihm sonst blühen würde, wenn jemand seinen türk. Pass zu Gesicht bekäme, hat Almanci ja schon sehr gut beschrieben! Ich selber habe in Burdur 60-70-jährige Männer gesehen, die eingezogen wurden und dort ihre 3 Wochen Dienst abgeleistet haben...Raus kommt man/n aus der Militärsäche nicht, auch wenn man bereits "scheintot" ist!
Jandarmakontrollen sind in diesem Zusammenhang nämlich alles andere als lustig. Ich habe oft genug in Dolmuşen oder Überlandbussen gesessen, als diese zwecks Kontrolle durchsucht wurden. Da hatte selbst ich als Frau mit deutschem Pass Muffensausen vor "Angst". :eek::D
 
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Almancali

Well-Known Member
Türken sind Patrioten, wenn es um Militärdienst geht. Nicht umsonst entstammte das osmanische Reich einst aus der Region um Inegöl einem kleinen Nomadendorf etwas nördlich davon (kleine Geschichtsstunde).
 
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