Wir Frauen

Shalima

Well-Known Member
Geben wir unsere Kinder in die Kinderkrippe, sind wir Rabenmütter.

Bleiben wir zu Hause, verkommen wir hinter dem Kochtopf.

Verwenden wir Make-Up, tragen wir Kriegsbemalung.

Verwenden wir keines, vernachlässigen wir unser Äußeres.

Verrichten wir anspruchslose Arbeit, haben wir keinen Ehrgeiz.

Erfüllen wir qualifizierte Aufgaben, sind wir mit unserem Beruf verheiratet.



Zeigen wir Gefühle, sind wir Heulsusen.

Beherrschen wir uns, sind wir Eisberge.

Sind wir hilfsbereit, werden wir ausgenutzt.

Kümmern wir uns nur um unsere eigene Arbeit, sind wir unkollegial.

Sind wir sehr attraktiv, halten wir unsere Kollegen von der Arbeit ab.



Sind wir es nicht, gelten wir als unscheinbar.

Sind wir Powerfrauen, schimpft man uns Emanze.

Sind wir angepasst, fehlt uns der Pfeffer.

Sind wir intelligent, dürfen wir es nicht zeigen.

Sind wir es nicht, müssen wir wenigstens attraktiv sein.



Kommen wir mit Grippe in die Arbeit, stecken wir die anderen an.

Bleiben wir zu Hause, legen wir uns wegen jeder Kleinigkeit ins Bett.

Tragen wir Mini, stören wir den Arbeitsfrieden.

Tragen wir Maxi, haben wir wohl Krampfadern



Sind wir montags müde, lästert man.

Sind wir taufrisch, lästert man auch.

Gehen wir gerne aus, sind wir Partygirls, die saufen.

Bleiben wir daheim, gelten wir als Mauerblümchen.



Sind wir trinkfest, saufen wir alle Männer unter den Tisch.

Trinken wir nichts, ist mit uns nichts anzufangen.

Leisten wir viel, verlieren wir unseren Charme.

Leisten wir wenig, verlieren wir die Stellung.
 

Aylin2009

Active Member
AW: Wir Frauen

Wie die Katze ins Haus kam

Vor langer, langer Zeit lebte die Katze nicht in den Häusern der Menschen, sondern wild im Busch. Sie fühlte sich aber einsam und dachte, sie wolle sich einem starken und mächtigen Wesen anschließen um sich sicher zu fühlen.

so schloss sie Freundschaft mit dem Hasen und begleitete ihn überall hin.

Eines Tages aber bekam der Hase Streit mit einem Hirsch; dieser kämpfte gegen den Hasen und tötete ihn mit dem Geweih. Die Katze dachte sich: "Der Hirsch ist viel Stärker als der Hase, ich sollte lieber mit ihm weiter ziehen!".

Und so zog die Katze mit dem Hirsch weiter. Eines Tages aber sprang aus einem Hinterhalt ein Leopard auf den Hirsch und brachte ihn um um ihn anschließend zu fressen. Die Katze gedachte, sich an den Leoparden zu halten; "er ist wohl das mächtigste Wesen auf dieser Welt"... als dieser sich aber an dem Fleisch des Hirschs gütlich tun wollte, erschien ein Löwe und vertrieb den Leoparden mit ein paar Prankenhieben.

So lebte die Katze mit dem Löwen zusammen und glaubte, endlich den mächtigsten Begleiter gefunden zu haben. Eines Tages aber stießen Löwe und Katze auf eine Elefantenherde. Die Katze kletterte geschwind auf einen Baum, der Löwe jedoch wurde von den Elefanten zertrampelt. Die Katze dachte: "Größere und stärkere Tiere als die Elefanten gibt es nicht. Mit ihnen muss ich Freundschaft schließen."

Die Katze überlegte noch, wie sie das anstellen sollte, als sodann ein Jäger aus einem Busch heraus einen giftigen Pfeil auf den Elefanten abschoss: Tot sank dieser zu Boden und die restliche Herde raste in panischem Schrecken davon.

Die Katze, immer noch auf dem Baum, dachte weiter nach: "Dieses seltsame zweibeinige Wesen sieht zwar nicht besonders stark aus - aber es hat doch den Elefanten überwunden. Ich muss versuchen, mit diesem Fremdling Freundschaft zu schließen."

Also folgte sie, wenn auch in sicherem Abstand, dem Jäger bis zu dessen Haus. Sie wartete schüchtern einstweilen vor dem Haus, als der Jäger hineinging.

Bald war aus dem Hause fürchterliches Schreien und Schimpfen zu hören: Die Tür flog auf, und heraus rannte der Jäger, hinter ihm her die Frau, die ihn mit einer Holzkelle schlug. Der Jäger suchte das Weite.

Da sagte sich die Katze: "Nun endlich habe ich das stärkste aller Lebewesen gesehen, dasjenige vor dem sich auch jener, der den Elefanten überwunden hat, fürchtet! Mit diesem Wesen will ich zusammenleben!" Und ging ins Haus, wo sie sich noch heute von der Frau verwöhnen lässt.

Nicht im O-ton, aber aus dem Buch "meine afrikanischen Lieblingsmärchen" von Nelson Mandela.
 
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