Der türkische Wahl-O-Mat

Msane

Well-Known Member
Keine Lust jetzt Bilder hochzuladen aber Vatan Partisi und Saadet Partisi sind bei mir mit über 50% 1 und 2 gefolgt von der HDP.

Bei diesen Wahlomatdingern bekomme ich immer die seltsamsten Ergebnisse raus.
 

Ottoman

Well-Known Member
unbenanntdiufk.jpg



Doch gibt wirklich noch Katzen, die frei entscheiden können.
Wenn man sich dieses Bild ansieht, wohl kaum. Vermutlich landet er wie seine Artgenossen im Trafotrainingscamp:

bbc-640x360.jpg

Es deutet sich somit eine manipulierte Wahl an.
 

Lumiukko

Well-Known Member
Ich glaube nicht dass das Ergebnis repräsentativ ist, da die HDP sich mit linksgerichteten Thematik entsprechen positioniert ohne eine erkennbare Absicht das später auch beizubehalten.

Deren Hauptthema ist und bleibt die Lösung des Kurdenkonflikts. Nix verkehrt dadran, nur denke ich sollte man das im Hinterkopf behalten und die Partei nicht derart verdreht darstellen um Stimmen zu erhaschen.

Ausserdem finde ich die Fragen sehr eigenartig, was zum Beispiel soll das heissen?

Das Recht auf Schulbildung in der Muttersprache soll verfassungsrechtlich geschützt werden.

Das Recht auf Schulbildung, natürlich. Was aber heisst Muttersprache? Muttersprache = Türkisch oder Muttersprache = Muttersprache des Individuums?
 

ege35

Well-Known Member
Tja, bin gespannt, wie viele Katzen die AKP wieder trainiert hat, um vorne zu liegen. Wenn es nicht Katzen sind, gibt's halt ein paar Feuerchen, in denen einige Säcke mit den Stimmzetteln unerwünschter Parteien das Zeitliche segnen oder.....dem Einfallsreichtum der Regierenden sind keine Grenzen gesetzt...:rolleyes:
 

Nordsee

Active Member
Ausserdem finde ich die Fragen sehr eigenartig, was zum Beispiel soll das heissen?

Das Recht auf Schulbildung, natürlich. Was aber heisst Muttersprache? Muttersprache = Türkisch oder Muttersprache = Muttersprache des Individuums?
Individuum
Hatten in den 90-iger Grüne und SPD in ihren Wahlprogrammen auch, aber nicht das es in die Länderverfassungen sollte.
Sie haben das auf Länderebene ins Schulrecht übernommen.
Wenn es in der Verfassung steht, kann man es einklagen.
Gruß
Jens
 

Lumiukko

Well-Known Member
wahlomat_tr.jpg

Kleiner Nachtrag: Interessant ist, dass die HDP als einzige Partei für ein autonomes Kurdengebiet ist.
 

Tanrısız56

Well-Known Member
Ein aktueller Artikel des "Deutsch-Türkisches-Journal"-Kolumnisten İsmail Kul beschäftigt sich mit einem "spontanen Korantest", dem CHP-Chef Kılıçdaroğlu (ist der nicht Alevit?) während einer Wahlkampftour unterzogen wurde. Von seinen Kolumnen her würde ich (den gemäßigt religiösen) İsmail Kul als eine Art "reflektierten Kemalisten" einschätzen, der dem eher sozialdemokratischen Flügel der CHP zuneigt und sich auch schon mal ein wenig historische Kritik an Atatürks Wirken und Werken erlaubt.

In seiner jüngsten Kolumne spricht Kul indirekt die Notwendigkeit der Trennung von Religion und Staat an (die türkische "Laizismus"-Variante mittels versuchter Zähmung der Religion durch Diyanet-"Verstaatlichung" derselben kann wohl als gescheitert angesehen werden).

Kul schreibt:

"Religion und Politik sind zwei verschiedene Dinge. Durch die Instrumentalisierung des Glaubens kommen wir nicht weit. Vor allem in der Türkei, wo zwar die Mehrheit dem sunnitischen Islam angehört, wo es aber auch unzählige Minderheiten gibt, die respektiert werden müssen. Es ist nicht die Aufgabe der Politik, den Glauben der Menschen zu kontrollieren oder ihnen diesen beizubringen, es ist ihre Aufgabe, die Möglichkeiten zu schaffen, damit jeder seinen Glauben frei und ohne Druck praktizieren kann.

(...)

Die Türkei sollte und muss zu einem Punkt kommen, wo sich der Wähler nicht traut und auch nicht für notwendig erachtet, einen Politiker nach seinem Innersten, nach seiner Glaubenswelt auszufragen. Sie sollte zu einem Land werden, in der Kılıçdaroğlu antworten könnte: Lieber Wähler, bitte schau Dir unsere Politik an, aber meine Glaubenswelt geht Dich nichts an."

Vollständiger Artikel ("Was geht es Dich an, ob ich den Koran lesen kann") hier:

http://dtj-online.de/was-geht-es-dich-an-ob-ich-den-koran-lesen-kann-54953

In Kuls Ausführungen fehlt allerdings ein Verweis auf die "negative Religionsfreiheit". Hier geht es um das gesellschaftliche Zusammenleben von religiösen und nicht-religiösen Menschen. Während auch für das Ausleben religiöser Imaginationen gesetzliche Grenzen gezogen werden müssen (Witwenverbrennung z. B. geht gar nicht), müssen nicht-religiöse Menschen vor konfrontativ-nötigender Religionsausübung geschützt sein.
 
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