Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

univers

Well-Known Member
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

mag sein, aber wieviele menschen kennst du in deinem umfeld, die noch staunen können? wenn du dich dazu zählen kannst, sei glücklich und froh. ich kann das auch noch, aber ich kann niemanden bekehren.....die welt mit meinen augen zu sehen!!!

Tust du dir nicht allzu leicht, denn du kannst schon deine Mitmenschen dazu ermutigen, damit sie das Staunen wiedererlangen.
Ein Zwang wäre es, wenn man haargenau die selben Erkenntnisse von den Mitmenschen erwarten würde, was Unfug wäre.

Ich von mir kann sagen, dass das Staunen wirklich ohne Ende ist, ja dass es mich plagt, ob ein Leben ausreichte, um durchs Staunen zu Erkenntnissen zu kommen, als dass ich erwarten könnte jemand anders sollte diesen Rhythmus mithalten.
Kurzum, wie schon gesagt, kann man andere ermutigen, jedoch ist es jedem selbst überlassen, was sie daraus machen.
Daher verstehe ich auch Ege's Neugier, wenn sie meint, dass sie mit mir mal durch die Stadt ziehen wollte, nur um zu sehen.
Sei ihr gegönnt, nicht weil es hierbei um mich geht, sondern, weil ihre Neugierde geweckt ist..
 
J

Junimond

Guest
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

Tust du dir nicht allzu leicht, denn du kannst schon deine Mitmenschen dazu ermutigen, damit sie das Staunen wiedererlangen.
Ein Zwang wäre es, wenn man haargenau die selben Erkenntnisse von den Mitmenschen erwarten würde, was Unfug wäre.

Ich von mir kann sagen, dass das Staunen wirklich ohne Ende ist, ja dass es mich plagt, ob ein Leben ausreichte, um durchs Staunen zu Erkenntnissen zu kommen, als dass ich erwarten könnte jemand anders sollte diesen Rhythmus mithalten.
Kurzum, wie schon gesagt, kann man andere ermutigen, jedoch ist es jedem selbst überlassen, was sie daraus machen.
Daher verstehe ich auch Ege's Neugier, wenn sie meint, dass sie mit mir mal durch die Stadt ziehen wollte, nur um zu sehen.
Sei ihr gegönnt, nicht weil es hierbei um mich geht, sondern, weil ihre Neugierde geweckt ist..

ich habe schon so einige ermutigt, sehend durch diese welt zu gehen! niemand sollte dabei mein erkenntnisse machen! es wurde aber nicht gewollt....was sollte ich tun? nichts, natürlich.......wo ich doch weiß, dass das betreten eingefahrener wege leichter ist, als das erkunden neuer wege! ich musste auch erst scheisse fressen, bis ich gelernt habe. so ist das LEBEN!!! es hat mich weiter gebracht, weil ich lernen wollte.....andere gehen daran krachen (baden).
 

univers

Well-Known Member
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

es ist immer eine gratwanderung.....das kann ich nicht abstreiten! manchmal fällt es mir schwer und manchmal lass ich mich einfach fallen, um zu spüren.....was ich noch nicht spürten wollte, aus angst natürlich.

Angst!

Wie diese Eigenschaft des Menschen zu was verwerfliches gemacht wurde, obwohl es was natürliches ist.
Sich selbst einzureden und vor allem allen Anderen zu zeigen, dass man keine Angst hätte, verbraucht soviel Energie, dass man das Wesentliche übersieht.
Das Wesentliche ist wohl, wie wir mit Allem verflochten sind- finde ich.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

das ist das wunderbare an kindern.....sie staunen so oft und für sie ist vieles noch ein wunder. das ist das tragische am erwachsenwerden....uns geht das staunen und die wunder aus........schade eigentlich!!!

Bei dem ersten Teil gebe ich dir recht. Kindern fliegen die Wunder täglich zu und sie dabei begleiten zu können eröffnet den Erwachsenen diesen "neuen" Blick auf die Welt wieder.

Bei dem zweiten Teil würde ich dir widersprechen. Ein Vorteil des Erwachsenwerdens besteht ja gerade darin, sich bewusst Orte und Situationen suchen zu können, in und an denen man noch überrascht werden kann.
Im Gegensatz zum Kind geraten wir zwar nicht mehr plötzlich in eine solche Situation, aber wir müssen nicht gezwungenermassen das Staunen verlieren, sondern "nur" unsere Furcht vor Enttäuschung überwinden. :wink:
 

univers

Well-Known Member
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

Vorweg, möchte ich einem User danken, wenn wir uns hier schon gegenseitig rollen imstande sind, sei es bis zur Unkenntlichkeit oder manchmal einen Lichtblick voneinander aufgefangen und geschmunzelt haben, wohl bin ich mir sicher, dass manch Einer hier Tränen gegossen hat, weshalb sie immer auch geflossen sein mögen.
So wäre es nicht übertrieben, wenn ich diesen Dank aufgrund unten stehendem Link, hier ausspreche, danke Cyrano:
https://soundcloud.com/stream
Interessenten geben auf der Seite, oben Links vom Betrachter aus, in das Search Feld "Uni Vers" ein, bitte.

Worum geht es darin?

Es ist einer meiner Sprachen, nebst Deutsch, die euch manchmal unkenntlich, unverständlich vor kam.
Recht habt ihr gehabt, denn die Sprachen, derer ich mich als mächtig ansehe, reichen nicht aus, um das etwas, um es in Immanuel Kants Worte wiederzugeben, "das Ding an sich" vom Mensch zu Mensch zu vermitteln.
Mein Ding an sich:lol:, ist die Verwunderung über ein Mysterium, genannt das Leben.
Soweit ich diese Zeilen verfasse, korrigiere ich sie, nicht immer wegen Vertippten, sondern weil ein Aspekt dieses Mysterium mich warnt, ich sollte keine Mühe scheuen, wenn es darum geht, mich euch mitzuteilen und die Erklärung, die mir von der Quelle des Lebens mitgeteilt wird, mit einem klarem Blick, sprich verständlich wiederzugeben, mag sie mich noch so verwundern...verwirren.
Und das Ding an sich ist eigentlich das "Selbstgespräch", doch nicht dieses vom immerfort sich verwundet Fühlenden.
Nein, um Gottes willen:lol:..

Gott ist der Wille,
der Wille führt zu dir
mehr Erklärung bedarf es nicht
sofern du dem Willen folgst
und wenn du siehst
denn du wirst sehen
den Willen
sofern du mit Herz und Verstand unterwegs bisst
so wie es sich für eine Wesen
wie dem Mensch
sich gehört
nur Mut
und Liebe...und Leidenschaft

Das Selbstgespräch mit dem voller Hoffnungen , jedoch auf den Augen nicht blind für seine Überheblichkeit und Selbstsucht, manchmal zutiefst in Trauer und trotz der Angst unerschrocken..nachdenklich, sich selbst analysierend.
Handelnd!
Und irgendwann erblickt man den Willen und weiß, dass alle Religionen auf einer Vision eines Menschen ruhen.
Aber Leut, liebe Leute, seht doch wie diese mittlerweile zu Dogmen ausgereiften Religionen von einem Nebelschleier umhüllt sind, dass wir Menschen uns um diese bekriegen, auf Leben und Tod, um dessen "Sinn" dem Anderen in den Kopf einzuschlagen.
Tun wir es nicht? Siehe Afghanistan, Irak und Iran...
Und wie steht es mit der westlich christlichen Welt, wenden sie doch keine Gewalt an ihre Mitmenschen an..!?
Sie ärgern sich Grün und Blau über die, die sich im Krieg befrieden, ihnen genügt schon ein geringer Verdacht, der gar nicht immer auf Tatsachen beruht hat, siehe die Geheimbericht über die angeblichen chemischen Waffen Saddams.
Dann spaltete sich die Gesellschaft, Amerika betreibe Weltherrschaft an, es ginge ihr ums Öl..und und..
Alles richtig, aber Norwegen hat auch Ölfelder und Russland erst, wieso ist Amerika mit diesen Ländern nicht im Krieg?
Um Gottes-Willen< merkt ihr den Unterschied:lol:?....ich schweife ins Politik über.
Hah dieser sich endlos um sich schleifende Gedanke, der im Nirvana kreist, genannt das politische Denken--er führt zu Beruhigung, um dann nach einer gewissen Zeit der Sorge Platz zu machen..
und dann werden irgendwo anders auf der Welt erneut Bomber fliegen und das Thema wird sein..
Was wird der Grund sein?
Was waren die Gründe bis dato-hier trennen sich die Geister, aber was nützt es, man ist wieder bekümmert, weil man nicht auf die Versöhnung zurückgreift, sei es dass man sie vergessen hat oder diese gar dem anderen Seite verweigert.
Das ist schlicht dumm und dies sage "ich" nicht weil ich mich klüger als die anderen Wähne, denn ich sehe es als meine "Pflicht" diese Dummheit euch mitzuteilen, wenn ich sie schon nicht in die Welt heraus schreien kann, also Erbarmen.
Es ist meine Pflicht wie wohl sicherlich etliche Menschen sich auch so verpflichtet fühlen, aber jetzt bin ich an der Reihe:lol:
Da mir aber die Bekehrung nicht geläufig ist und ich nicht bestrebt bin diese zu erlernen, kann ich ich mich nur so mitteilen, wie die Sprache dies zulässt.
Womöglich hätte ich die Aussage oben auch in einigen Sätzen wiedergeben können- aber ich habe mich schon so weit von dem Punkt entfernt. Ist auch gut so, denn ich denke dass es der Punkt der Faulheit war.
Die Frage für mich ist eigentlich, werden wir Menschen uns vor dem Akt der Selbstvernichtung hüten können?
Wohl kaum, wenn wir die Kruste noch mehr verhärten und diese Härte gar zu metallisierten imstande sind, siehe Kriegspanzer, ist die Vernunft verschüttet.
Was für ein Bild, lauter verhärtete Ideen, und sie kommen sich in die Wege, knallen aneinander, sich erschrocken.
Ziehen sich zurück und sinnen nach, wie sie beim nächsten Aufprall die andere kuglige Idee zerstören können, sofern man begreift hat, dass es sich die bei der anderen Kugel um eine andere "Idee" gehandelt hat.
Soweit sind einige Menschen, auch hier und ich glaube, dass diejenigen von Euch dies verinnerlicht haben, die Idee von "der anderen Idee"
Ich bin aber noch nicht dahinter gestiegen, wie ich "ich" das handhaben soll:lol:

Willst du
meine Kugel sein
und ich hüpfe dich den Sternen
entgegen
keine Angst
weder Du noch der Stern werden zerbersten
aber es wird in Brüche gehen
deine Sorgen
und du wirst leuchten
wie der Stern
den du gestupst hast
Hah.. Blitz und Donner
und eine leicht kühl
Brise
es wird dir regnen
aus den Augen
der Blitz wird dir durchs Mark und Bein
gehn
und du wirst sehen
mein Freund

Hat mich doch der Teufel geritten, wen diese Zeilen auch gemeint haben sollen..ich weiß es nicht, Leute, vielleicht meldet sich ja jemand:lol::lol: diesbezüglich.
Es ist meine Ding an sich, wo der Link euch führt, eine andere Art zu sprechen...
Dies Wunder, dass mir durch Mark und Bein geht, wenn ich es erfahre, aber ich glaube, dass ich mit der Musik mit euch besser sprechen kann, wie wenn ich euch schiebe.

Nicht?
Vielleicht liegt es dann daran, dass ihr mein Hintergrund einschätzen versucht?
Zugegeben, es ist vom Umfeld gefärbt, aber ich hänge mich nicht an diese Prägung, sie ist nur ein Mittel, zu mindestens versuche ich im Verlaufe der Handlung eine andere Prägung zu vermeiden, sprich den Hörer es schmackhaft zu machen.

..........

Aber hört erst mal rein. wenn es beliebt.
 

Feryha

Well-Known Member
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

Ich habe mal reingehört,es ist für mich etwas fremd ,traurig....es wirkt wie aus der Ferne,wenn man im Sonnenschein liegt und die Melodie trägt herüber.Man hört zu ,ein schöner Tag,ein warmer Wind-und doch irgendwo gibt Melancholie den Ton an -es regt zum Nachdenken an.In dem Buch von Orhan Pamuk "Istanbul" sprach er von "Hüzün"....so wie diese Musik stelle ich mir das erwähnte "Hüzüngefühl" vor,das war das erste was mir spontan beim reinhören dazu einfiel......
 

univers

Well-Known Member
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

Hat mich doch der Teufel geritten, wen diese Zeilen auch gemeint haben sollen..ich weiß es nicht, Leute, vielleicht meldet sich ja jemand:lol::lol: diesbezüglich.
Es ist meine Ding an sich, wo der Link euch führt, eine andere Art zu sprechen...

Aber hört erst mal rein. wenn es beliebt.

Ich habe mal reingehört,es ist für mich etwas fremd ,traurig....es wirkt wie aus der Ferne,wenn man im Sonnenschein liegt und die Melodie trägt herüber.Man hört zu ,ein schöner Tag,ein warmer Wind-und doch irgendwo gibt Melancholie den Ton an -es regt zum Nachdenken an.In dem Buch von Orhan Pamuk "Istanbul" sprach er von "Hüzün"....so wie diese Musik stelle ich mir das erwähnte "Hüzüngefühl" vor,das war das erste was mir spontan beim reinhören dazu einfiel......
du bist dieses Jemand:lol:

Ja, eine Traurigkeit ist dabei, dieser bin ich beim agieren bewusst, aber ist erfreulich, wenn es zum nachdenken einstimmt.
 

Zerd

Well-Known Member
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

...
Die Frage für mich ist eigentlich, werden wir Menschen uns vor dem Akt der Selbstvernichtung hüten können?
Wohl kaum, wenn wir die Kruste noch mehr verhärten und diese Härte gar zu metallisierten imstande sind, siehe Kriegspanzer, ist die Vernunft verschüttet.
...

Ich frage mich, ob diese Haltung sich nicht im Kreise dreht und sich dabei permanent an Widersprüchen aufreibt, sodass sie früher oder später zwangsläufig in Traurigkeit münden muss. Oder in Wut. Oder in Gleichgültigkeit.

Ist es letzten Endes nicht die Vernunft, die uns befähigt, die sich verhärtende Kruste zu „metallisieren“ bis hin zu Kriegspanzern? Wie kommen wir denn dazu, das Erz zu glänzendem Metall zu verarbeiten und es dann unseren Bedürfnissen entsprechend zu Panzern und Waffen zu formen? Etwa durch Meditation und Träumerei? Oder nicht vielmehr durch die konsequente Anwendung von Vernunft?

Vernunft und Vernichtung gingen immer schon Hand in Hand, denn die Vernunft ist nur ein Hilfsmittel ohne inhärente Richtung, ohne Ziel an sich, sie dient nur dazu, ein vorher schon gesetztes Ziel so schnell und effizient wie möglich zu erreichen. Und in diesem Sinne sind ihre Ergebnisse auch kurzsichtig und schnellebig, denn die Vernunft erstreckt sich nur über einen Bereich, der sich auch errechnen oder zumindest vernünftig abschätzen lässt und nicht darüber hinaus. Dieses „Darüber-hinaus“ ignoriert sie einfach, sie kann nichts damit anfangen. Wie etwa ein Pferd, dem Scheuklappen aufgesetzt werden, damit es sich auf sein Ziel fixieren kann und nicht unnötig abgelenkt wird von all dem, was sich abseits davon tut.

Es gibt in unserer Geschichte sehr einprägsame Beispiele für das Zusammenspiel von Vernunft und Vernichtung. Aristoteles war etwa einer der Lehrer von Alexander, dem ersten großen Herrscher, der sich aus dem kleinen Mazedonien auf den Weg machte, die ganze damals bekannte Welt zu erobern und zu unterwerfen. Die Organisation des Heeres und der Verwaltung bei den Römern war durchsetzt von vernünftigen Prinzipien, was sie dazu befähigt hat, den gesamten Mittelmeerraum zu latinisieren. An den Römern zeigte sich auch sehr schön, wozu diese Überlegenheit durch Vernunft führen kann, nämlich zu Überheblichkeit und Dekadenz, die dann letzten Endes den eigenen Untergang herbeiführt.

Im Grunde befinden wir uns heute in einem ganz ähnlichen Prozess. Seit der Renaissance haben wir angefangen, alle Elemente unseres Lebens und Zusammenlebens durchzurationalisieren, was ständig mit Vernichtung und Zerstörung einherging, siehe die Vernichtung der Natur- und Kulturvölker in der Neuen Welt, siehe den exzessiven Raubbau an den Rohstoffen der Erde, denk an die zwei Weltkriege, den Holocaust, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, denk an die Aufrüstung im kalten Krieg, an den Hunger in der Dritten Welt, an die Überfischung der Meere, die Zerstörung des Regenwaldes oder den Klimawandel. All das sind nichts anderes als mittelbare und unmittelbare Folgen einer konsequenten Anwendung von Vernunft.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht die Vernunft, die verschüttet wird, sondern die Dominanz der Vernunft selbst ist es, die alles andere um sie herum verschüttet und verdrängt und uns so zu eigensinnigen Nihilisten und Hedonisten werden lässt, die zwar so viel über die Welt und das Leben zu wissen meinen, ohne jedoch die geringste Vorstellung davon zu haben, wozu das alles eigentlich gut sein soll.
 
P

Pit 63

Guest
AW: Die Zeit oder das in sich zerstrittene..

Ich frage mich, ob diese Haltung sich nicht im Kreise dreht und sich dabei permanent an Widersprüchen aufreibt, sodass sie früher oder später zwangsläufig in Traurigkeit münden muss. Oder in Wut. Oder in Gleichgültigkeit.

Ist es letzten Endes nicht die Vernunft, die uns befähigt, die sich verhärtende Kruste zu „metallisieren“ bis hin zu Kriegspanzern? Wie kommen wir denn dazu, das Erz zu glänzendem Metall zu verarbeiten und es dann unseren Bedürfnissen entsprechend zu Panzern und Waffen zu formen? Etwa durch Meditation und Träumerei? Oder nicht vielmehr durch die konsequente Anwendung von Vernunft?

Vernunft und Vernichtung gingen immer schon Hand in Hand, denn die Vernunft ist nur ein Hilfsmittel ohne inhärente Richtung, ohne Ziel an sich, sie dient nur dazu, ein vorher schon gesetztes Ziel so schnell und effizient wie möglich zu erreichen. Und in diesem Sinne sind ihre Ergebnisse auch kurzsichtig und schnellebig, denn die Vernunft erstreckt sich nur über einen Bereich, der sich auch errechnen oder zumindest vernünftig abschätzen lässt und nicht darüber hinaus. Dieses „Darüber-hinaus“ ignoriert sie einfach, sie kann nichts damit anfangen. Wie etwa ein Pferd, dem Scheuklappen aufgesetzt werden, damit es sich auf sein Ziel fixieren kann und nicht unnötig abgelenkt wird von all dem, was sich abseits davon tut.

Es gibt in unserer Geschichte sehr einprägsame Beispiele für das Zusammenspiel von Vernunft und Vernichtung. Aristoteles war etwa einer der Lehrer von Alexander, dem ersten großen Herrscher, der sich aus dem kleinen Mazedonien auf den Weg machte, die ganze damals bekannte Welt zu erobern und zu unterwerfen. Die Organisation des Heeres und der Verwaltung bei den Römern war durchsetzt von vernünftigen Prinzipien, was sie dazu befähigt hat, den gesamten Mittelmeerraum zu latinisieren. An den Römern zeigte sich auch sehr schön, wozu diese Überlegenheit durch Vernunft führen kann, nämlich zu Überheblichkeit und Dekadenz, die dann letzten Endes den eigenen Untergang herbeiführt.

Im Grunde befinden wir uns heute in einem ganz ähnlichen Prozess. Seit der Renaissance haben wir angefangen, alle Elemente unseres Lebens und Zusammenlebens durchzurationalisieren, was ständig mit Vernichtung und Zerstörung einherging, siehe die Vernichtung der Natur- und Kulturvölker in der Neuen Welt, siehe den exzessiven Raubbau an den Rohstoffen der Erde, denk an die zwei Weltkriege, den Holocaust, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, denk an die Aufrüstung im kalten Krieg, an den Hunger in der Dritten Welt, an die Überfischung der Meere, die Zerstörung des Regenwaldes oder den Klimawandel. All das sind nichts anderes als mittelbare und unmittelbare Folgen einer konsequenten Anwendung von Vernunft.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht die Vernunft, die verschüttet wird, sondern die Dominanz der Vernunft selbst ist es, die alles andere um sie herum verschüttet und verdrängt und uns so zu eigensinnigen Nihilisten und Hedonisten werden lässt, die zwar so viel über die Welt und das Leben zu wissen meinen, ohne jedoch die geringste Vorstellung davon zu haben, wozu das alles eigentlich gut sein soll.

Der beste Beitrag, den ich hier seit langem lesen durfte. Danke!

P.S.: Nicht umsonst hat der Mensch zwei Gehirnhälften; eine analytisch funktionierende, sprach-logisch und linear denkende Gehirnhälfte (links) sowie eine intuitiv denkende, nonverbal und zirkulär auffassende (rechts).
 

univers

Well-Known Member
Sogleich hinter des knapp Dreißig mal Dreißig Centimeter großen bzw. kleinen Fenster des in der Bescheidenheit der Ausstattung nicht zu unter biete des Teehauses fängt die Unendlichkeit an, sie winkte förmlich einen zu.
Im Angesicht dieser Unermässlichkeit erscheinen die Sorgen wie hausgemacht oder enstehen durch die Wechselbeziehung mit Mitmenschen..kreatürliches Werkeln.
Der Betreiber des Teehauses ist wie von der Unendlichkeit in die Szene gesetzt und ich höre ihm
mit voller Teilnahme zu, wie er von seinen vertanen Chancen erzählt.
So hat er einst im Spielcasino eines auf diesem Gebiet berüchtigten Mannes, nämlich Lütfi Topal, auf Zypern gearbeitet und leichtsinnig lukreative Geschäftsbindungen abgeschlagen..nun hat es ihn wieder hierhin, zu seinem Geburtsort verschlagen, wo Tagein, Tagaus die selben Leute und die selben Wände ihn umgeben, dabei deutete er mit dem Finger auf die Kundschaft an den Tischen und auf die Wände.
Weder bedrückte es mich, noch war ich es überdrüssig ihn zuzuhören, denn hier schien ein Schauspiel zwischen der menschliche Kreatur und der Unendlichkeit abzuspielen. Die Ahnungslosigkeit oder auch die Gleichgültigkeit dieses Menschen gegenüber der Unendlichkeit hätte mich betrübt, wären da nicht seine zwei Jungen, im Alter zwischen Sechs und Acht. Sie
sprudelten voller Gleichmut und Lebensdrang, dass ich versucht war, ihnen ab und an einen leichten Stoß mit der halb geballten Faust an die Schultern gab, worauf sie sich halb verwundert zeigten, aber dies in den nächsten Tage es zu einer Freundschaft führte.
Ich vermochte nicht ihm vom Wirken der Unendlichkeit zu erzählen, zumal er dies sogleich in die religiöse Bahn gelenkt hätte, zum anderem war es nicht meine Pflicht ihn zu belehren, wohl war es meine Pflicht dieses Schauspiel zu still beizuwohnen.
Ich glaube, dass unser Wirken, die der Unendlichkeit, die sich durch das kleine Fenster so bemerkbar machte, die Erzählung des Betreibers vom Teehaus und meine als stillen Zeugen wird ihres tun und er wird mit sich zu einem Frieden kommen.
Ich meinerseits als stummer Zeuge mit aufrichtiger Anteilnahme hätte noch en Schritt zur Versöhnung mit der Unendlihket getan.
Es ist so leicht die Unendlichkeit zu vergrollen, sei es aus Überheblichkeit oder aus Unachtsamkeit und vor allem aus Leichtsinnigkeit, doch wie wundersam sich der Unendlichkeit zu fügen.
Ich steckte in einem Unternehmen, wo es unumgänglich zu Konfrontationen mit Mitmenschen kam, das es zur Verstimmungen und Verwirrungen hin bis zur Streitgkeiten führte. Am Tag nach solch einem Tage packte mich die Unlust, doch musste ich wieder unter dieselben Leute. Immer wenn ich verwirrt bin, versuche mich noch anderweitig, wie ganz gelöst vom eigentlichem Geschehen, so auch an diesem Tag. Ich befand mich in einer Ortschaft auf dem Weg wo ich eigentlich hin musste und schlenderte durch die Gassen, als am Wegesrand Apfelbäume sich mir in den Blickfeld drängten. Sie trugen schmackhaft aus schau de Früchte, dass es nicht an mir hielt und ich auf eines dieser Bäumen kletterte und so viele Äpfel pflückte, wie ich es in die Hosentaschen einstecken konnte, dabei hatte ich auch das Bild vor den Augen, wie und wem ich die Äpfel am Ort meines Ziels überreichen würde. Frohen Mutes stieg ich vom Baum ab und ging Medien Weg.
Am Ziel meiner kurzen Reise angekommen, befanden sich tatsächlich soviel Leute wie die Äpfel, die ich eingesteckt hatte, noch verwunderlicher war es, dass sie beim Anblick der Äpfel förmlich danach zu lechzen schienen, so dass einige mehr als Eines wollten.Einer verweigerte sich ein Apfel zu nehmen, Einer vom dem es aufgrund seines Charakters nicht anderes zu erwarten wäre, doch wieder wie von der Unendlichkeit ins Spiel gebracht, gesellte sich ein Besucher zu uns, dem ich den restlichen Apfel gab, mit der tiefsinnigeren Bemerkung, dass ich nach dem Besitzer des Apfels Ausschau gehalten hätte.. er hat es als Witz aufgefasst und nahm gern den Apfel entgegen.

So, liebe Leser der Unendlichkeit, ich habe versucht euch Einblicke von der Wahrnehmung der Unendlichkeit wiederzugeben, doch ist das Werkzeug, das ich dafür benutze, ein wenig Beschränktes, genannt das Tablet. Habt daher Nachicht, wenn es ab und an wie Wortsalat aussieht, übrigens mein Erstes Mal..:)

Gruß
 
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