Ja, Friedensprozess-Erdogan ist gestern. Kriegsherr-Erdogan ist heute.
Eine 180° Gradwanderung, wie man sie anders bei ihm nicht kennt, seine Haltung zur Gülen-Sekte ist geradezu verdächtig identisch verlaufen.
Dabei hat er recht die Waffen sprechen zu lassen. Sowohl die Barzani-Regierung im Irak als auch die PYD in Syrien säubern Turkmenen und Araber (was
deutsche und
israelnahe Medien einfach als Regierungslüge abtun). Allein durch die Säuberung der beiden Gruppen kommen hunderttausende Flüchtlingen in die Türkei (wo sich Deutsche schon bei nur tausend Flüchtlingen aufregen) und das alles mitverursacht u.a. durch deutsche Waffenlieferungen an die PYD.
Und wer für politisches Kapital den politischen Arm der PKK (HDP und Demirtas) salonfähig macht, der braucht sich nicht wundern, wenn sie von heute auf morgen 50 tote Zivilisten am 6.-7. Oktober verwantworten - was
deutsche und
israelnahe Medien einfach auch als Regierungslüge abtun, da Demirtas nichts mit Terror und Gewalt zu tun haben soll.
Erdogan ist der klassischer Politikertyp "Populist" - einer dem für seinen eigenen Machterhalt jeder noch so zwielichte Partner recht ist und sie dann geschickt fallen lässt. Imperialisten mögen solche Politiker, weil sie Politiker ohne Prinzipien sind. Vor Politikern mit Prinzipien, dem Politikertyp "Idealist" - wie etwa Atatürk oder Nasser - haben sie Angst, weil sie wissen, dass sie ihr Land nicht den Ratten überlassen.
Doch die Populisten leben nicht ohne Gefahr. Sie können von Imperialisten linkisch in die Enge getrieben werden und dann ungewollt als Kriegsverbrecher enden - wie man es mit ähnlichen Populisten wie Milosevic und Menderes machte. Und offenbar haben einige Leute im Westen wohl das selbe vor mit Erdogan.