Türkische Geiseln frei - Ausrede futsch

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pauline09

Guest
Andernfalls wären die Geisseln medienwirksam vorgeführt und in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt worden, um Druck auszuüben.

Die anderen zeigen sie auch nur unmittelbar, bevor sie enthauptet werden: das aktuelle Opfer und das nächste werden vorgeführt, bevor sie morden. Ziemlich genau im Zweiwochen-Rhythmus.
Perfider und übler geht's nicht.
 
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sommersonne

Guest
Sehe ich ebenso, das war Theater im gegenseitigen Interesse. Andernfalls wären die Geisseln medienwirksam vorgeführt und in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt worden, um Druck auszuüben.
Das mag ja sein und es ist ja auch das was wir schon vermuteten. Aber die Leute werden trotzdem erleichtert sein, davon gekommen zu sein. Bei derart aggressiven Entführern weiß man nie ob sie nicht morgen ganz anders über Abmachungen denken.
 
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Pit 63

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Die anderen zeigen sie auch nur unmittelbar, bevor sie enthauptet werden: das aktuelle Opfer und das nächste werden vorgeführt, bevor sie morden. Ziemlich genau im Zweiwochen-Rhythmus.
Perfider und übler geht's nicht.

Das reicht doch. Sie haben die volle Aufmerksamkeit.
Von den türkischen Geisseln wurde dagegen niemand öffentlichkeitswirksam ermordet.
So kompromisslos, wie IS sonst auftritt, hat das handfeste Gründe. Dazu gehört sicher nicht, dass solange gewartet wurde, bis der Türkei die unglaubliche Heldentat gelingt, ihre Landsleute in einer Nacht- und Nebelaktion erfolgreich den Händen ihrer Entführer zu entreissen.
Eine Posse ist das.
 
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pauline09

Guest
Das reicht doch. Sie haben die volle Aufmerksamkeit.
Von den türkischen Geisseln wurde dagegen niemand öffentlichkeitswirksam ermordet.
So kompromisslos, wie IS sonst auftritt, hat das handfeste Gründe. (..)

Pit, darüber habe ich auch nachgedacht, aber zähle mal 1 + 1 zusammen: riesengroßes Feindbild von denen sind die USA. Das war das Pech der US-amerikanischen Reporter. Großbritannien steht bekanntlich felsenfest an der Seite der Amerikaner, also war als danach eine britische Geisel fällig, und ein Brite dürfte nach deren Ankündigungen auch der nächste sein - nach allem, was bislang bekannt bzw. transportiert wurde, ist einer der Mörder oder überhaupt der in den Enthauptungsvideos auftretende Kopfabschneider ebenfalls Brite. Das hat eine innere, völlig perverse Logik.
Und da die IS die Türkei als Rückzugsraum braucht, hätten sie dieser kalten Logik zufolge die türkischen Geiseln vermutlich noch erheblich länger geschont bzw als letzte ermordet.

Bedenke auch, dass die US-Reporter - u.a. Steven Sotloff, meine ich zu erinnern - schon sehr viel länger in der Hand der IS waren, allein Sotloff ein geschlagenes Jahr.
 
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Lynx72

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Das reicht doch. Sie haben die volle Aufmerksamkeit.
Von den türkischen Geisseln wurde dagegen niemand öffentlichkeitswirksam ermordet.
So kompromisslos, wie IS sonst auftritt, hat das handfeste Gründe. Dazu gehört sicher nicht, dass solange gewartet wurde, bis der Türkei die unglaubliche Heldentat gelingt, ihre Landsleute in einer Nacht- und Nebelaktion erfolgreich den Händen ihrer Entführer zu entreissen.
Eine Posse ist das.
Ob das eine Posse ist, wird sich erweisen. Bislang konnten die Jihadisten in den grenznahen Gebieten der Türkei machen, was sie wollten. Gruppen von zusammengeflickten Rauschebärten mit unterschiedlich vielen funktionstüchtigen Gliedßmaßen in der Umgebung des Devlet Hastanesi in Antakya habe ich selbst gesehen. Ob die Liebe des türkischen Regimes zu den Jihadisten und umgekehrt nun erkaltet (ist), dürfte bald offensichtlich werden.
 
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Pit 63

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Pit, darüber habe ich auch nachgedacht, aber zähle mal 1 + 1 zusammen: riesengroßes Feindbild von denen sind die USA. Das war das Pech der US-amerikanischen Reporter. Großbritannien steht bekanntlich felsenfest an der Seite der Amerikaner, also war als nächstes eine britische Geisel fällig, und ein Brite dürfte nach deren Ankündigungen auch der nächste sein - nach allem, was bislang bekannt bzw. transportiert wurde, ist einer der Mörder oder überhaupt der in den Enthauptungsvideos auftretende Kopfabschneider ebenfalls Brite. Das hat eine innere, völlig perverse Logik.
Und da die IS die Türkei als Rückzugsraum braucht, hätten sie dieser kalten Logik zufolge die türkischen Geiseln vermutlich noch erheblich länger geschont bzw als letzte ermordet.

Bedenke auch, dass die US-Reporter - u.a. Steven Sotloff, meine ich zu erinnern - schon sehr viel länger in der Hand der IS waren, allein Sotloff ein geschlagenes Jahr.

Klar aber darin sehe ich keinen Widerspruch, im Gegenteil, es offenbart den unausgesprochenen good will auf Gegenseitigkeit- zumindest bis jetzt. Was passiert ist, hat beiden Seiten genützt. Was das Wohlergehen der Geisseln in dem Umfeld betrifft, hat Pitane es auch schön ausgedrückt. Die angebliche Nacht-und-Nebenaktion des Geheimdienstes wird eine friedliche Herausgabe auf Handelsbasis gewesen sein. Ich sehe hier eine typische Gemengelage, in der die rechte Hand nicht weiss, was die Linke tut...
 
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Decebal

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Oder die ganze Geschichte war von Anfang an eine Inszenierung.

Es kann sein. Ich erinnere mich an der "großen" Geiselnahme von 3 rum. Journalisten in Irak, Anfang 2005. Eine der Geiseln war die Tochter eines Sentators aus dem rum. Parlament. Die Geiseln wurden "rausgekauft" - etwa 6 Wochen nach der Entführung. Aber, sehr Schade, dass einer der 3 Entführten (nicht die Senatorentochter), gar keine Ahnung hatte, worum es eigentlich ging; die anderen 2 waren manchmal nicht sicher, ob etwas doch dazwischengelaufen ist und fragten sich, wie es doch weiter gehen konnte. Die Akten sind 50 Jahre TopSecret... Aber man weiss schon, dass es eigentlich eine Inszenierung war. Alle Fundamentalisten im Nahen Osten sind Verbrecher. Aber es gibt eine Skala. Mit den Freunden spielt man und verhandelt (so TK oder RO; in RO wegen der proarabischen Ceausescu-Politik - deswegen wurde ich im Nahen Osten als Rumäne viel begrüßt; NB! auf demselben Stand ist auch D, das als Freund gilt), mit den Neutralen führt man Erpressung (I, F, E), mit den Feinden ist man kurz...
 
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