Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

[sdost]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Schade, dass die Doku so spät lief. Auch ich bin zu tiefst erschüttert, obwohl für mich nicht viel Neues dabei war.Fast alles waren hinlänglich bekannte Fakten. Angesichts der Reaktionen der türkischen Bevölkerung auf den Mord an Hrand Dink stelle ich aber auch immer wieder fest, wie weit man sich doch in der Türkei entwickelt hat und wie vernagelt die meisten Türken in Deutschland sind, incl. große Teile der TT-User

 

[Elena]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Schade, dass die Doku so spät lief. Auch ich bin zu tiefst erschüttert, obwohl für mich nicht viel Neues dabei war.Fast alles waren hinlänglich bekannte Fakten. Angesichts der Reaktionen der türkischen Bevölkerung auf den Mord an Hrand Dink stelle ich aber auch immer wieder fest, wie weit man sich doch in der Türkei entwickelt hat und wie vernagelt die meisten Türken in Deutschland sind, incl. große Teile der TT-User

Wird die Docu eigentlich wiederholt ?
Ich mußte arbeiten, und konnte deswegen nicht zuschauen . Das Thema interessiert mich aber sehr .

 

[sdost]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Wird die Docu eigentlich wiederholt ?
Ich mußte arbeiten, und konnte deswegen nicht zuschauen . Das Thema interessiert mich aber sehr .

Beitrag 2 vom Chef : Wer es heute verpasst, am Dienstag, 13.04.10, 20.15 Uhr ist die Wiederholung auf Phoenix mit anschließender Diskussionsrunde.
Noch ein Update: Hier ist ein Artikel der FAZ zum Thema.

 

[tom76]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Ich denke schon, dass es sich dabei um einen Völkermord handelt und dass die Türkei sich ihrer Vergangenheit stellen muss.
Allerdings reiht sich die Türkei damit nur ein in die Reihe praktisch sämtlicher Industrienationen, die ebenfalls Blut an den Händen haben, z. B. zu allererst Deutschland, aber ebenso Großbritannien, Frankreich, Spanien, USA, Japan ... .

 

[hatira]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Ich denke schon, dass es sich dabei um einen Völkermord handelt und dass die Türkei sich ihrer Vergangenheit stellen muss.
Allerdings reiht sich die Türkei damit nur ein in die Reihe praktisch sämtlicher Industrienationen, die ebenfalls Blut an den Händen haben, z. B. zu allererst Deutschland, aber ebenso Großbritannien, Frankreich, Spanien, USA, Japan ... .

Bestreitet auch niemand. Jeder hat "Dreck am Stecken". Nur, dazu stehen, erkennen und sich entschuldigen. Das wäre wünschenswert.
Und eine Lehre daraus ziehen, damit es nie, nie wieder vorkommt.:-?

 

[civelek]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Allerdings reiht sich die Türkei damit nur ein in die Reihe praktisch sämtlicher Industrienationen, die ebenfalls Blut an den Händen haben, z. B. zu allererst Deutschland, aber ebenso Großbritannien, Frankreich, Spanien, USA, Japan ... .

das ist allgemeinbildung, herr lehrer. pragmatische ansatzpunkte für ein weiteres vorgehen kann man aus ihrer aussage leider nicht entwickeln.

 

[mar]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

http://www1.ndr.de/kultur/film/ndr_produktionen/aghet/index.html

in der mediathek sind einige hintergrundinformationen über die filmemacher, über die geschichte und über die archive, aus denen die dokumente stammen.

 

[tom76]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

das ist allgemeinbildung, herr lehrer. pragmatische ansatzpunkte für ein weiteres vorgehen kann man aus ihrer aussage leider nicht entwickeln.

Sagte ich doch: Sich seiner Vergangenheit stellen! Das heißt, die genauen Ereignisse erforschen lassen und die Ergebnisse der Geschichtsforscher anerkennen und sich gegebenenfalls für das Geschehene entschuldigen. So undeutlich war die Aussagen nicht, oder?

 

[TheCore]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

Die Empfehlung will ich nun nachholen, da die Zeitzeugenberichte in einen objektiv gut nachvollziehbaren Rahmen eingebettet waren. Der dabei sehr berührende Film überzeugt auch durch Differenziertheit.
Als winzigen Makel empfand ich es, dass eine kurze Sequenz aus den erhaltenen Resten von "Ravished Armenia" verwendet wurde, einem - der Zeit entsprechenden - dokumentarischen US-Spielfilm von 1919 (Filmplakat: http://www.mirrorspectator.com/wp-content/uploads/2010/03/ravashing-armeniaGiftshop1.jpg ).

 

[Neocortex]

AW: Aghet – ein Völkermord, ARD, 09.04.2010 um 23:30 Uhr

wie kann eine regierung nach solchen bildern und tatsachenberichten von augenzeugen noch sagen, dass es den mord an 1,5 millionen menschen nie gegeben hat?

Man darf dabei den finanziellen Aspekt nicht außer Acht lassen. Sollte die türkische Regierung den "Vorfall" tatsächlich einmal als Völkermord anerkennen, dürften die Foderungen nach Reparationszahlungen nicht lange auf sich warten lassen.
Anders kann ich mir das beharrliche Leugnen seitens der Regierenden auch nicht erklären. Ich fand es bestürzend, blamabel und auch bezeichnend, dass man ausgrechnet die Elite der Intellektuellen, die die türkische Kultur stolz in aller Welt verbreiten, vor Gericht stellte, weil sie gegen den - gottseidank 2008 geänderten - "Türkentum"-Paragraphen (§301 StGB) verstoßen haben sollen. Weder dem altehrwürdigen Yasar Kemal noch Nobelpreisträger Orhan Pamuk blieben diese Schmach erspart.

Zum Film selber: ich habe wegen der vorgerückten Stunde nicht alles gesehen, fand die Art der Dokumentation mit Schauspielern aber schon ein wenig befremdlich.
Ich werde sie mir nächste Woche auf jeden Fall noch mal in voller Länge auf Phoenix anschauen und mir erst dann eine Meinung dazu bilden.

LG Riccardo