Mit Aktien, Deine Existenz aufbauen?
Mit Traden meine Existenz aufbauen. Ja! So der Plan!
Ich habe einfach die Nase voll, weiterhin als IT-Berater zu schuften. Überstunden über Überstunden zu klotzen. Hunderte von Fahrstunden nicht erstattet zu bekommen und bei den Spesen auch noch beschissen zu werden. Dann nach Ankunft (von einer z.B. 5 Stunden Reise) nochmals 8 Stunden für den Kunden zu fakturieren. Allerdings war das nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war, das man, egal was man macht, immer der Arsch für den Chef war. Kein Danke, keine Wertschätzung usw., bis im März 2009 der S&P500 zusammenbrach und das US-Amerikanische Unternehmen hysterisch die Leute loswerden wollte.
Das hat mir einiges an Geld gespart.
Damals ist ein dehnbarer Begriff. Die Zwangs KV wurde 2007 eingeführt. Davor brauchtest du nicht unbedingt Krankenversichert sein. Daher konnte man vor 2007 noch gut ohne die KV seine Existenz aufbauen. Ob keine KV ratsam ist, das steht auf einem anderen Blatt. Allerdings spart man sich damit so einiges an Geld. Geld, welches man am Anfang sicherlich nicht hat.
Heute sieht es ja anders aus mit den Bemessungsgrenzen und du kannst locker ca. 250€ - 750€ im Monat (je nach Bemessungsgrenze) an deine KV abdrücken. 2013 wurde dann auch noch die Zwangsrentenversicherung für einige Gruppen von Selbstständigen aufgeschwatzt.
Wenn du nun mit Daytrading sagen wir (Spinnerei) 2% im Monat Profit generierst, dann kannst du erstmal 25% Abgeltungssteuer auf das Ganze zahlen. Die Positionen, Spread, Kommission usw., wird ja Gott sei Dank schon mit der Position selbst verrechnet. So, um nun den kleinsten Betrag der KV zu zahlen, müsste ich 250€ Cash mtl. generieren. Wenn das die 2% sind, müsste ich ein Handelskonto von 12500€ haben.
12500€ = 100%
1250€ = 10%
125€ = 1%
Es fremdfinanziert dir auch keiner Finanzgeschäfte oder Spekulationsgeschäfte. Daher kannste Fremdkapital vollkommen vergessen. Die hier exemplarisch genannten 12500€ Handelskonto würden mir nur die KV zahlen (Die Abgeltungssteuer habe ich mal rausgenommen). In Realität bräuchte ich ein Handelskonto von 35000 - 50000€, um sinnvoller (nicht optimal) zu arbeiten (habe ich aber nicht).
Einen Businessplan musste ich bisher nur einmal erstellen.
Ich habe einen Businessplan und Handelsplan. Darin habe ich alle meine Gedanken festgehalten. Den Businesspplan habe ich mit Mindmap erstellt und ausgearbeitet. Theoretische Einkommens- und Ausgabenmodelle erstellt. Extremsachen wie (wie verliere ich alles; und wann ?) in Tabellen theoretisiert. Habe für mich eine Tabelle mit Lebenshaltungskosten aufgestellt und und und. Es handelt sich dabei um ein Geschäftskonzept und Geschäftspapier. Ein Fundament, auf das ich aufbauen kann.
Dran bleiben und nicht aufgeben! Nur die Starken kommen weiter.
Ich scheitere gerade an dem Umstand, dass meine selbstständige Tätigkeit (streng nach Definition des BMWI) daran hakt, dass meine Einnahmen keine Einnahmen aus freiberuflicher bzw. gewerblicher Arbeit sind, sondern Kapitalerträge darstellen. Die Kapitalerträge (aus Finanzmarkthandel) werden in den Gesetzen des SGB (was u.A. auch für Krankenkasse, Rentenkasse usw. betrifft) gesondert behandelt.
Ich kann z.B. mir keinen billigeren GKV Tarif von der KV geben lassen, da die Härtefallregelung für Selbstständige bei mir nicht greifen würde (eben weil die Kohle Kapitalerträge sind). Dieser Umstand zieht sich durch die gesamten gesetzlichen Rahmen die es in der BRD gibt. Ich könnte z.B. nicht einmal als Aufstocker meine Existenz aufbauen (mit geringem Startkapital), weil die Einnahmen durch Ämter und Behörden zu den Kapitalerträgen zählen und zu 100% auf Leistungen zur Aufstockung verrechnet würden.
Ich hänge nun seit einigen Monaten genau in dieser Schleife (oder Knoten) fest und finde keinen theoretischen als auch rechtlichen Ausweg, um meine Arbeit vernünftig weiterzuführen. Aufgeben kann ich nicht, da ich einfach zuviel Zeit in den Aufbau (Lernen und Marktbeobachtung (halt Charttechnik und Fundamentalanalyse) gesteckt habe.
Ich werde sogesehen als Finazhändler rechtlich anders gestellt, als ein Obsthändler oder KFZ-Händler. Das Erste wäre Kapitalerträge und die letzten zwei halt Gewerbeerträge. Von der reinen Arbeit her, würden sich beide Tätigkeiten grob betrachtet kaum unterscheiden. Billig einkaufen, teuer verkaufen.
Einen Ausweg hätte ich. Ich würde wieder in die IT-Beratung einsteigen. Hätte ein monatlich sicheres Einkommen, wäre Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversichert und könnte im Hintergrund ein Handelskonto aufbauen, um mich dann irgendwann nach X Jahren, auf Grund des Kontos, in Rente zu begeben.