AW: Aleviten/Sunniten
Wo wir beim Thema Prophet sind. Die nächsten "fundamentals" wären die Propheten und Gott. Ihr Dasein, egal ob heute (Gott) oder in der Vergangenheit (Propheten) wird ohne Nachfrage angenommen, sei es durch die Heiligen Schriften oder durch eine feste Annahme, es müsse ja einfach so sein.
Wieso muss das sein ? Wieso muss es einen Gott und/oder Schöpfer geben ? Kann etwas nicht aus sich heraus entstehen ? Kann es nicht durch einen anderen Grund entshenen ? Greift nicht die These der Kausalität ? Immer wieder wird man mit Aussagen konfrontiert à la "Na dann beweiß du doch, dass es ihn NICHT gibt!". Also wenn die Tatsache, dass ich etwas mit dem Gegenteiligen nicht belegen kann unausweichlich zum Beweis FÜR diese Sache führt, dann kann mir keiner die Nicht-Existenz von Moby Dick, dem fliegenden Holländer und grünen ET's, die allesamt unsichtbar sind, beweisen. Es gibt in der Wissenschaft und der Logik ein Grundgesetz, das besagt "Nicht-Existenzen kann man nicht beweisen". Wenn es Allah, Odin, Djinns etc. nicht gibt, so gibt es auch keine Fußspuren, Hinweissschilder und Evidenzen FÜR diese Geschöpfe die man widerlegen könnte. Folglich muss dann auch jede Behauptung, ebenfalls bereits vorgeführt, à la " Dann Beweise du mir, dass du mir NICHT 1.000.000€ schuldest!" völlig legitim sein, was uns zum Punkt bringt, dass jeder alles behaupten könnte.
Ein weiteres Problem liegt in der Paradoxität Gottes. Ist er allgütig und allliebend ? Ja, so wird er ja immerhin beschrieben. Wieso gibt es dann das Übel auf der Welt ? Dabei wären wir natürlich ganz nebenbei beim Punkt "Schicksal". Wenn Gott der Herr ohne endende Liebe für alle Geschöpfe so allmächtig und allliebend ist, wieso wird z.B. ein 5 jähriges Mädchen von einem Perversling misshandelt ? Warum lässt er so etwas zu ? Steht das nunmal im Schicksal des Täters ? Dann wäre ja Gott ein Mitschuldiger dieser Tat, immerhin könnte der Täter sich seinem Schicksal nicht entziehen, er tut bloß was ihm schicksaltechnisch "befohlen" wurde, und dieser Befehlshaber wäre Gott höchst persönlich. Wenn dieser Täter aber einen freien Willen besitzt und aus eigener Intention gehandelt hat (Gott würde von sich aus so eine Handling ja nie Gut heißen), so kann dann aber das Faktum "Schicksal" nicht existieren, denn entweder es gibt ein Drehbuch des Lebens oder die Schauspieler handeln autonom. Letzteres würde dann aber auch beweisen, dass die Heiligen Schriften, die ja allesamt von einem fest vorgeschriebenem Schicksal sprechen, sich irren und Fehler behaftet sind, das heißt wir haben schonmal eine Telefonnummer unseres Telefonbuches als falsch aufgedeckt.
Gerne wird Gott als "Nischenprodukt" verwendet. Da unsere Wissenschaft so ziemlich alles was wir zur Zeit in unserer Umwelt erfassen können geschaffen hat und erklären kann, versuchen fiffige Theologen Gott genau DORT zu plazieren, wo die Wissenschaft ZUR ZEIT noch im Dunkeln tappt. So wurden längst die entlegensten Winkel des Universums "enttarnt", ferne Galaxien netdeckt und schwarze Löcher erklärt, aber bei der Entstehung des Universums wäre trotzdem ein Schöpfer unabstreitbar. Denn wie sonst könne sonst ein so dermaßen kompliziertes und fein eingestelltes Universum (die Wahrscheinlichkeit, dass Existenz-ermöglichende Einstellungen in den physikalischen Gesetzen eingetroffen sind, sind so wahrscheinlich, wie eine Linie durch das Universum im Vergleich zu einer Linie der Länge 2cm) von sich aus und per Zufall enstanden sein? Ausserdem kann doch Nichts unendlich sein, das Universum muss also einen Anfang und irgendwann auch ein Ende haben, so die Behauptung. Und genau da holen sie Gott aus der Schublade hervor. Damit so ein kompliziertes Universum durch einen Schöpfer "designt" wurde, muss dieser Schöpfer, der ja ausserdem dazu allmächtig, allwissend, unendlich und noch über ein Bewusstsein verfügend ist, noch komplizierter sein. Die Gegenfrage wäre dann: Wer hat Gott designt ? Wenn etwas so kompliziertes nicht von selbst enstanden sein kann, wieso entstand Gott von alleine ? Wenn das Universum nicht unendlich sein kann und überhaupt Nichts unendlich sein kann, wieso darf Gott das ?
In tiefere Themen, wie die Situation VOR dem Urknall und den davor herschenden Gesetzen, bzw. Gesetzmässigkeiten innerhalb eines möglichen anderen Universums, z.B. in einem schwarze Loch, will ich erst gar nicht sprechen, weil das ja kein rein astrophysischer Thread ist.
Das Einzige, was die lieben Theologen hier tun, ist die Begründung um eine Stelle weiter nach hinten anzustellen, die Wissenschaft kann sie zur Zeit nur beim Urknall setzen, die Gläubigen stellen Gott hinten dran, wo er doch als die Wissenschaft sich mit der Erdenentstehung beschäftigte an die Erde angereiht hatte. Und da man ja mit den jetzige Messmethoden nichts Gegenteiliges beweisen kann, stimmt es, wo wir aber wieder bei der These mit dem Beweis von Nicht-Existenzen wären.