Auto-Attacke in Münster

Alubehütet

Well-Known Member
Warum wird dieser rechtsterroristische Anschlag in einem Thread über einen Amoklauf ohne ideologischen Hintergrund versteckt? Möchtest du was verharmlosen? Silvester soll mit Nafris verbunden bleiben und nicht rassistischem Terror?
Der gemeinsame Nenner war „Auto fährt in Menschenmenge“. Einen neuen Thread wollte ich nicht aufmachen, weil ich kaum annehme, daß uns das 18 Seiten beschäftigen wird. Aber klar, das rassistische Motiv ist grundverschieden von einem amoklaufenden Depri.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Soweit ich mich erinnere, schloss die Polizei einen politischen oder ideologischen Hintergrund aus und sprach vom einem "erweiterten Suizid". Mir fehlt die Phantasie, daraus einen politischen oder ideologischen Hintergrund abzuleiten.
Auch ein sogenannter Selbstmordattentäter begeht laut seines Namens einen erweiterten Suizid und dazu angestiftet zu werden, bedarf schon eines ausgesprochen manipulativen Charakters, also einer kranken Persönlichkeit. Hinter solchen Taten stehen immer Ideologien, selbst hinter Phobien, Zwangsneurosen usw. wie wir seit Freud wissen (im Über-Ich spiegelt sich der ideologische Überbau wider).
Z. B. Amri: er war kein praktizierender Muslim, sondern ein Betrüger, Kleinkrimineller, Drogendealer. Welchen ideologischen Hintergrund soll er bei seiner Tat gehabt haben? Wohl keine besondere, nur die Ideologie des Hasses, mit der Verlierer im untersten Segment der gesellschaftlichen Hierarchie von irgendwelchen think tanks als Knechte rekrutiert werden. Wer in Münster oder Recklinghausen in selbstmörderischer Absicht in einen Menschenpulk fährt, ist nicht weniger ideologisch infiltriert und nicht weniger krank als ein Rassist oder Erleuchteter, der möglichst viele von "den Anderen" beseitigen will und dabei seinen eigenen Tod billigend in Kauf nimmt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@Mendelssohn Ich wehre mich dagegen, daß Amri sein muslimischer Glaube abgesprochen wird.

Es gibt diese Blitzradikalisierten. Menschen, die nach meiner Kenntnis morden wollen und platt gesagt einen ideologischen Überbau suchen, der ihnen das gestattet/legitimiert. Die dann oft nicht einmal das Glaubensbekenntnis unfallfrei hersagen können. Und es gibt auch die, die anfällig sind, in eine Sekte zu geraten, und sich dort zu radikalisieren.

Amri hat sich schon im Gefängnis in Italien zum Islam bekehrt. Seitdem immer wieder Moscheen aufgesucht. Gehörte zu Elite in den Abu Waaba-Kreisen, hat bei diesem Privataudienzen gehabt. Hat es aber wieder und wieder nicht gebacken gekriegt, anständig zu leben; verfiel immer wieder dem Drogen- und Pornokonsum. Das sind so Leute, denen sagt dann einer: ey Bruder, Du bist zu kaputt, aber da kannst Du nichts zu; es sind die Ungläubigen, es ist ihre kranke Gesellschaft, die dich kaputt gemacht hat, aber es gibt trotzdem eine Möglichkeit, vor Allah rein dazustehen ...

Der ist nicht mordlustig und findet dafür den Islam als Lösung/Vorwand. Mord ist für ihn Lösung aus einem Dilemma des religiös-möglichen Anspruchs an sich selber und seinem Unvermögen/Ungenügen, ihm gerecht zu werden.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Amri will in den Himmel kommen, will ewige Glückseligkeit. Und weiß, daß er das mit diesem kaputten Lebenswandel niemals schaffen wird, von dem er nicht los kommt. Der Typ in Essen will nur Haß verbreiten, möglichst Tod. Nicht gegen eine ungerechte Welt im Allgemeinen, gegen Ausländer im Besonderen.

Wobei wir noch nicht viel wissen. Er war immerhin schon mal in einer Psychiatrie.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Der ist nicht mordlustig und findet dafür den Islam als Lösung/Vorwand. Mord ist für ihn Lösung aus einem Dilemma des religiös-möglichen Anspruchs an sich selber und seinem Unvermögen/Ungenügen, ihm gerecht zu werden.
Mordlustig sind sie alle nicht (bis auf so Typen wie Bartsch, die sich durch Mord sexuell befriedigen). Alle Attentäter morden, weil ihnen eingeredet wurde, dass dies auch die Lösung für sie selbst sei. Wer sich das einreden lässt, sei es im Knast, sei es in einer peer-group jeglicher coleur, hat keine stabile Persönlichkeit entwickelt. Er ist krank.
Weil das so ist, wird ja auch noch heute darüber gerätselt, warum die deutsche Gesellschaft während des Naziregimes sich derart manipulieren ließ und so viele Massenmörder hervorgebrachte. Mit @sommersonne argumentiert: ganz schön viele Kranke in Deutschland dazumal, die in Mord, Verstümmlung und Enteignung eine Lösung für ihr eigens Versagen sahen und nach Misslingen die ganze Schuld auf den Führer abwälzten, um sich die Therapie zu ersparen.
Der Bottroper Attentäter will auch ins Himmelreich, ins Himmelreich des Nazi-Gedächtnisses, der "nicht-ideologisierte" Amokläufer, allenfalls Waffenliebhaber, Sportschütze oder Sonderling (Einzelgänger) nach allgemeinem Verständnis, tut es auch für den Nachruhm, sonst wäre ein unspektakulärer Suizid ausreichend.
Das alles ist ebenso krank wie ideologisch hoch aufgeladen - auch bei den "unpolitischen" Attentätern.
 
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