Benachteiligung muslimischer Frauen

kilicaslan

Well-Known Member
logo_interkulturellerrat.jpg

“Starke Frauen, schwerer Weg!”
Broschüre zur Benachteiligung muslimischer Frauen in der Gesellschaft


Gebildete muslimische Frauen werden diskriminiert
"Viele junge muslimische Frauen streben nach Bildung und beruflichem Erfolg. Sie absolvie-ren eine Ausbildung oder ein Studium und wollen ihre Qualifikationen in unsere Gesellschaft einbringen. Sie könnten Vorbilder für andere sein und sind hierzu bereit. Allerdings gilt für viele muslimische Frauen der Grundsatz nicht, dass Bildung und Leistung sich lohnen. Trotz hoher Leistungsbereitschaft und Qualifikation werden sie im Bildungswesen, in der Arbeits-welt und in der Öffentlichkeit ausgegrenzt und diskriminiert:

•In Bewerbungsverfahren werden Frauen mit türkisch klingenden Namen und kopf-tuchtragende Musliminnen unabhängig von ihrer Qualifikation benachteiligt;

• Trotz guter Studienleistungen bemühen sich muslimische Studentinnen in der Ver-waltung, bei Beratungsstellen, in Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Pflege-einrichtungen erfolglos um Praktikumstellen und Plätze für ein Referendariat;

• Langjährigen und bewährten Mitarbeiterinnen wird gekündigt, weil ihre Arbeitgeber der Auffassung sind, dass kopftuchtragende Mitarbeitende den Klienten, Kunden o-der Patienten nicht zuzumuten sind.

Auch auf dem Wohnungsmarkt, im Gesundheitssystem und beim Zugang zu Waren und Dienstleistungen werden muslimische Frauen häufig diskriminiert. Manche werden in Ver-kehrsmitteln angepöbelt und beleidigt oder sogar von Passanten angespuckt.

Diese Befunde ergeben sich aus wissenschaftlichen Untersuchungen und den Erfahrungs-berichten muslimischer Frauen, die in der Broschüre „Starke Frauen, schwerer Weg“ zu-sammengetragen wurden. Die Publikation wurde von der Arbeitsgruppe „Muslimische Frau-en“ beim Interkulturellen Rat erstellt. Sie versteht sich als Beitrag zur Versachlichung der in den letzten Wochen zunehmend emotionalisierten Debatte um das Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland.

„Wer einschlägige Untersuchungen und Berichte der Betroffenen unvoreingenommen zur Kenntnis nimmt, merkt schnell, dass Sarrazin und andere Unrecht haben, die Muslimen mangelnde Leistungs- und Integrationsbereitschaft unterstellen und gesellschaftliche Dis-kriminierung schlichtweg leugnen“, erklärte Torsten Jäger, der Geschäftsführer des Interkul-turellen Rates.

Die Broschüre „Starke Frauen, schwerer Weg“ steht auf der Homepage des Interkulturellen Rates zum Download bereit und kann bei der Geschäftsstelle kostenlos in gedruckter Fas-sung angefordert werden. Sie wird vom Bundesweiten Clearingprojekt: Zusammenleben mit Muslimen herausgegeben, das von der Groeben-Stiftung gefördert und aus Mitteln des Eu-ropäischen Integrationsfonds kofinanziert wird.

Broschüre “Starke Frauen, schwerer Weg – Zur Benachteiligung muslimischer Frauen in der Gesellschaft” >>>>http://www.interkultureller-rat.de/wp-content/uploads/StarkeFrauen.pdf

Pressemitteilung
Interkultureller Rat in Deutschland
 

YarimElma

New Member
AW: Benachteiligung muslimischer Frauen

Ich hatte schon einmal erwähnt dass ich an meinem 18. Geburtstag zum Islam konvertiert, oder besser gesagt, mich für den Islam entschieden habe.

Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes erzählen und somit bestätigen was du hier ansprichst.

Einstieg:

Freunde und Bekannte teilweise auch Verwandte erklärten mich für verrückt, weil ich mich für die "Aussenseiter-Religion" entschieden habe.

IN wäre,wenn ich mich als Atheistin betiteln würde, das ist ja schliesslich immer mehr im Kommen, cool und lässig. Islam ist böse und gefährlich.

Etliche Versuche mich davon abzuhalten gingen schief, weil ich mich über Jahre mit dem Islam beschäftigt habe und definitiv der Meinung ist, es ist das Beste,Richtige und Schönste für MICH.

Ein Kopftuch wollte und will ich nicht tragen, weil ich meine persönliche Meinung und Einstellung dazu habe, trotzdem bin ich Muslima.

Nach einem Gespräch mit engen Freunden habe ich für einige Wochen Kopftuch getragen, aus Neugier. Schade dass ich das nicht ein einem Blog festgehalten habe :biggrin: Ihr würdet staunen. Kurzer Rückblick:

Fazit: Mein Freundeskreis ist deutlich kleiner geworden (weil ich total doof geworden bin(wegen eines Tuches)). Ich habe riesen Zoff mit meinem EX-Chef gehabt und dadurch meinen Job verloren. Er bestand darauf dass ich das Kopftuch ablegen soll, schliesslich hatte er mich zum Zeitpunkt der Einstellung ohne Kopftuch in Erinnerung.

Ich arbeitete in einem kleinen Steuerbüro, insgesamt waren wir 8 Kollegen. Die Kollegen waren zwar etwas verstört zu Anfang, hatten aber kein Problem damit.Sie fanden es nur schade dass ich meine schönen Haare nicht mehr zeigen möchte.Aber ob mit oder ohne Tuch, ICH WAR UND BLEIBE IMMER NOCH ICH.Das wussten zumindest die Kollegen. Der Chef mahnte mich ab und am 3.Tag nach der Abmahnung bekam ich die Kündigung.

Beim Einkaufen im Markt um die Ecke, erkannten mich viele Nachbarn und setzten das Gerücht in die Welt, ich hätte einen Terroristen geheiratet und er würde mich zum Kopftuch zwingen. Würde mich schlagen. :roll:

Ich besuchte einen Freund im Krankenhaus, die Krankenschwestern schauten ganz komisch und redeten extra laut und langsam mit mir.
" WOHLEN SIE AUCH EIHN GLAAS HAABEN?" :roll:

Das sind jetzt nur die krassesten Erfahrungen die ich sammeln durfte.

Meine Familie deutscherseits beschuldigte meine Mutter, sie hätte mir eine Gehirnwäsche verpasst und somit meine Zukunft ruiniert. Meine Mutter war von Anfang an gegen diesen Kopftuchtest. Sie prophezeite mir viele Probleme und Tränen. Recht hatte sie.

Ich weinte um die Freunde die ich verloren hatte, weil ich meinen Job verloren hatte und das böse im Menschen erfahren musste.

Heute trage ich kein Kopftuch, habe wesentlich weniger Freunde, aber dafür die Besten der Besten, die mich so akzeptieren wie ich bin.

Tschöö mit Ö
 

ege35

Well-Known Member
AW: Benachteiligung muslimischer Frauen

Ich weinte um die Freunde die ich verloren hatte, weil ich meinen Job verloren hatte und das böse im Menschen erfahren musste.

Heute trage ich kein Kopftuch, habe wesentlich weniger Freunde, aber dafür die Besten der Besten, die mich so akzeptieren wie ich bin.

Tschöö mit Ö

Dann hatte der Test doch seit Gutes - jetzt kennst du wenigstens deine wirklichen Freunde, die es wert sind, Freunde genannt zu werden.
Über die verlorenen lohnt es sich nicht zu weinen.
 
P

Pit63

Guest
AW: Benachteiligung muslimischer Frauen

Ich hatte schon einmal erwähnt dass ich an meinem 18. Geburtstag zum Islam konvertiert, oder besser gesagt, mich für den Islam entschieden habe.

Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes erzählen und somit bestätigen was du hier ansprichst.

Einstieg:

Freunde und Bekannte teilweise auch Verwandte erklärten mich für verrückt, weil ich mich für die "Aussenseiter-Religion" entschieden habe.

IN wäre,wenn ich mich als Atheistin betiteln würde, das ist ja schliesslich immer mehr im Kommen, cool und lässig. Islam ist böse und gefährlich.

Etliche Versuche mich davon abzuhalten gingen schief, weil ich mich über Jahre mit dem Islam beschäftigt habe und definitiv der Meinung ist, es ist das Beste,Richtige und Schönste für MICH.

Ein Kopftuch wollte und will ich nicht tragen, weil ich meine persönliche Meinung und Einstellung dazu habe, trotzdem bin ich Muslima.

Nach einem Gespräch mit engen Freunden habe ich für einige Wochen Kopftuch getragen, aus Neugier. Schade dass ich das nicht ein einem Blog festgehalten habe :biggrin: Ihr würdet staunen. Kurzer Rückblick:

Fazit: Mein Freundeskreis ist deutlich kleiner geworden (weil ich total doof geworden bin(wegen eines Tuches)). Ich habe riesen Zoff mit meinem EX-Chef gehabt und dadurch meinen Job verloren. Er bestand darauf dass ich das Kopftuch ablegen soll, schliesslich hatte er mich zum Zeitpunkt der Einstellung ohne Kopftuch in Erinnerung.

Ich arbeitete in einem kleinen Steuerbüro, insgesamt waren wir 8 Kollegen. Die Kollegen waren zwar etwas verstört zu Anfang, hatten aber kein Problem damit.Sie fanden es nur schade dass ich meine schönen Haare nicht mehr zeigen möchte.Aber ob mit oder ohne Tuch, ICH WAR UND BLEIBE IMMER NOCH ICH.Das wussten zumindest die Kollegen. Der Chef mahnte mich ab und am 3.Tag nach der Abmahnung bekam ich die Kündigung.

Beim Einkaufen im Markt um die Ecke, erkannten mich viele Nachbarn und setzten das Gerücht in die Welt, ich hätte einen Terroristen geheiratet und er würde mich zum Kopftuch zwingen. Würde mich schlagen. :roll:

Ich besuchte einen Freund im Krankenhaus, die Krankenschwestern schauten ganz komisch und redeten extra laut und langsam mit mir.
" WOHLEN SIE AUCH EIHN GLAAS HAABEN?" :roll:

Das sind jetzt nur die krassesten Erfahrungen die ich sammeln durfte.

Meine Familie deutscherseits beschuldigte meine Mutter, sie hätte mir eine Gehirnwäsche verpasst und somit meine Zukunft ruiniert. Meine Mutter war von Anfang an gegen diesen Kopftuchtest. Sie prophezeite mir viele Probleme und Tränen. Recht hatte sie.

Ich weinte um die Freunde die ich verloren hatte, weil ich meinen Job verloren hatte und das böse im Menschen erfahren musste.

Heute trage ich kein Kopftuch, habe wesentlich weniger Freunde, aber dafür die Besten der Besten, die mich so akzeptieren wie ich bin.

Tschöö mit Ö

Entschuldige meine Verständnislosigkeit, ich halte sowohl den Selbstversuch, als auch die damit zusammenhängenden Überlegungen und Schlussfolgerungen in psychologisch sozialer Hinsicht für gestört.

Was das Böse in den Andern betrifft, in dieser Aussage sehe ich eine mittelbare Art der Selbstdarstellung und Selbstbeurteilung, die ich für gefährlich halte.

Naja, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung...
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Benachteiligung muslimischer Frauen

Es gibt nun mal einen gewissen gesellschaftlichen Konsens und wenn man den verläßt, dann steht man schnell alleine da. Ich möchte nicht wissen, was passieren würde, wenn ich auf Arbeit verkündigen würde ich bin schwul und habe AIDS (ich will jetzt das Kopftuch nicht mit einer Krankheit vergleichen!). Da wäre garantiert die Hölle los und wenn ich mal etwas krumm laufe, kommen sicher ein paar böse Anspielungen.

Und selbst bis dahin völlig offene Menschen würden vielleicht nicht gerade die Straßenseite wechseln, aber doch anders reagieren.

Ich kann mich noch erinnern, als ich mein Auto verkauft und komplett auf Fahrrad und ÖPNV umgestiegen bin. Da gab es genug Leute, die sich das Maul zerrissen haben, wegen so einer Kleinigkeit.

Und das ist sicher nicht nur in Deutschland so oder würde jemand freiwillig im Iran zum Christentum konvertieren und das offen rausposaunen? Wobei das keine Entschuldigung für deutsche Verhältnisse ist.
 

Renée

New Member
AW: Benachteiligung muslimischer Frauen

Entschuldige meine Verständnislosigkeit, ich halte sowohl den Selbstversuch, als auch die damit zusammenhängenden Überlegungen und Schlussfolgerungen in psychologisch sozialer Hinsicht für gestört.

Was das Böse in den Andern betrifft, in dieser Aussage sehe ich eine mittelbare Art der Selbstdarstellung und Selbstbeurteilung, die ich für gefährlich halte.

Naja, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung...

Dann müsste Günter Grass wohl sicher auch gestört sein, der hat mittels genau solcher Selbstversuche aber vieles aufgedeckt und viel Anerkennung dafür erfahren. popcorn
 
P

Pit63

Guest
AW: Benachteiligung muslimischer Frauen

Dann müsste Günter Grass wohl sicher auch gestört sein, der hat mittels genau solcher Selbstversuche aber vieles aufgedeckt und viel Anerkennung dafür erfahren. popcorn

Günter Grass, Gewissen der Nation, Rächer der Enterbten, Fürsprecher der Armen und Waisen- unheilbar gesund, würde ich sagen.

Als Günter Grass hatte er natürlich auch gute Gründe dafür, seine SS-Migliedschaft 50 Jahre lang zu verschweigen. :wink:
 
Top