Binationale Beziehungen

Almancali

Well-Known Member
Exkurs!

Thema: "Deutscher Freund"

Seit einigen Tagen wollte ich diesbezüglich den einen oder anderen Satz schreiben, war dann aber ziemlich unterwegs und wollte irgendwie doch nicht. Allerdings ließ mich das Thema nicht los, so dass ich doch darauf antworten möchte. Es geht - wurde hier in dem Thread auch erwähnt - um die Problematik der türkischen Frau mit einem deutschen Freund. Und die intollerante Haltung bzw. Ablehnung der türkischen Eltern der Frau.

Strategie: Es gibt eine Strategie, wie man doch noch an seinen deutschen Freund kommt. Ohne - oder nur mit minimalem - Gesichtsverlust der Eltern. Es ist schon ziemlich arm, wenn man hier in der BRD Kinder groß zieht und sich die Mädels dann in einen deutschen Mann verlieben und mit ihm eine Familie gründen möchten.

Problem: Ab einen Punkt werden die Eltern intollerant, weil man sich im Kopf die schönsten Bilder für ihre Tochter ausgemalt hatte. Die koschere Tochter *hust*, die im traditionellen türkischen Hochzeitsgewand ihren türkischen Cousin *hust* heiratet und in der selben Nacht noch der Torun produziert wird. Mit Deckenbeweis am nächsten Morgen...

... doch dann steht Eische da, "Hey Mutti, Hey Vati... das ist Detlef mein deutscher Freund" ...

... und aufgestoßen wird das Höllenportal von Sodom und Gomorrah ... Im geistigen Bild der Eltern werden schon Szenarien an der nächsten Bushaltestelle geschmiedet. Die unehrenhafte Schlampe von Tochter, die sich von einem Deutschen zureiten lässt und die ganze Ehre der türkischen Familie beschmutzt. Selbst die Urahnen (die vermutlich irgendwo aus Bulgarien oder Syrien stammen) drehen sich mehrfach im Grabe um (Anmerkung: Grabpflege und Ahnenehrung der Türkei *hust*). Obwohl es eigentlich keinen trifftigen Grund für diese "Sache" gibt, so hat es einen psychologischen Effekt - eine Art Reaktion im Kopf der Eltern. Schnell werden bei Türk Turkisch Airlines die Tickets für einen ausgedienten Türkeiurlaub gekauft und die Tochter unter einem Vorwand in die Türkei buchsiert, um dort den Hadschi Mustafa (einem entfernten Cousin des Vaters, der in seinen 70 Jahren leider noch keine Frau zum Gesicht Anfassen bekam) zu verheiraten. Alles nur, um der Scham des Deutschen zu entfliehen.

Ok war jetzt etwas weit hergeholt der Schuh. Allerdings gibts hier auch eine Lösung (die mehr oder weniger funktionieren mag). Man spielt die Intolleranz der Eltern weiter und treibt das Spiel auf eine neue Eskalationsstufe.

Lösung: Euer (nächster) Freund ist kein Deutscher sondern Ostasiat. Ein Chinese, Inder, Thailänder, Nepalese, Vietnamese.

Das, so kann ich aus einer nahen Bekanntenkreis berichten, stößt auf einen wesentlich größeren Widerstand und Intolleranz als der Deutsche. Ein Mädel hat das hier wirklich gebracht. Weil sie mit ihrem deutschen Freund nicht zusammensein durfte (oder heiraten), hat sie nach einiger Zeit ihren Eltern vertickt, dass sie einen neuen Freund aus Ostasien hätte. Das hat einen Knall gegeben, die Eltern hatten sich innerhalb von Sekunden den Deutschen zurückgewünscht. Wäre daher vielleicht eine Maßnahme und Schocktherapie für türkische Eltern (... die 40-50 Jahre in der BRD leben aber den Zug an jeder Station haben vorbeifahren sehen).
 

Ottoman

Well-Known Member
Das ist nicht nur bei Aleviten und Kurden verbreitet. Ich kenne persönlich zahlreiche Fälle aus *normalen* türkischen Verhältnissen. Auch in meiner eigenen Verwandschaft.

Nicht nur, aber eben inbesondere weit verbreitet in der von mir bereits genannte Gruppe.
Ich habe keine Statistik zur Hand, bin mir aber sehr sicher was meine Behauptung angeht. Das wird Dir sicherlich auch ein anderer User hier bestätigen können.
 

YALOVALI

Gesperrt
Manche Zeitgenossen führen gerne die "türkische Ehefrau" an, um dann unbeschwert gegen den Islam zu hetzen. Die "türkische Ehefrau" quasi als Schutzschild gegen den Vorwurf der Islamophobie. In einem Forum lässt sich der Wahrheitsgehalt des Aussage "Meine Frau ist Türkin." nicht verifizieren. Man muss sich auf sein Gefühl verlassen.
 

Almancali

Well-Known Member
Das ist durchaus so. Allerdings ist es vielen Türken der ersten Generation nicht bewusst. Mir hat vor einigen Jahren eine türkische Familie auch gesagt "Rasse muss mit Rasse zusammen sein". Den Zusammenhang hierzu möchte ich jetzt im Detail nicht ausschlachten. Es bezog sich aber auf Ehe und Familie usw. Ich hatte hinterher auch nur mit dem Kopf schütteln müssen. Allerdings konnte man den Leuten nichts vorwerfen, da ihnen jegliches Unrechtsbewusstsein hierzu fehlte.
 

nordish 2.0

Well-Known Member
Manche Zeitgenossen führen gerne die "türkische Ehefrau" an, um dann unbeschwert gegen den Islam zu hetzen. Die "türkische Ehefrau" quasi als Schutzschild gegen den Vorwurf der Islamophobie. In einem Forum lässt sich der Wahrheitsgehalt des Aussage "Meine Frau ist Türkin." nicht verifizieren. Man muss sich auf sein Gefühl verlassen.
Du scheinst eine Sache nicht zu begreifen... Da bist du hier allerdings nicht alleine:
Man kann einer Gruppe zugehören, und diese Gruppe durchaus kritisch sehen.
In Falle deiner Aussage heisst das. Man kann doch mit einem Muslim/ einer Muslimin verheiratet sein, und den Islam trotzdem kritisch sehen.
 
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