Arabische Urlauber meiden Frankreich wegen Burka-Verbot
Paris verliert Touristen-Gelder
Abu Dhabi (KNA). Offenbar wegen des Burka-Verbots in Frankreich haben zahlreiche Familien aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ihren Sommerurlaub nach London verlegt. Das berichtet die in Abu Dhabi erscheinende Tageszeitung «The National» (Montag) mit Verweis auf Tourismusexperten. Das Londoner Kaufhaus «Selfridge», eines der großen Einkaufszentren der Stadt, teilte der Zeitung mit, man habe einen «riesigen Aufschwung» an Kunden aus dem Mittleren Osten verzeichnet. Insgesamt sei die Zahl ausländischer Besucher im vergangenen Jahr um 40 Prozent gestiegen.
In Frankreich ist das Verbot von Ganzkörperschleiern seit April in Kraft. Übertreterinnen drohen Geldbußen bis zu 150 Euro.
London-Urlauber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten geben laut «The National» mit 1.626 Pfund (1.850 Euro) dreimal soviel Geld aus wie der durchschnittliche Tourist mit 594 Pfund (680 Euro). Saudische Besucher ließen im Mittel 2.030 Pfund (2.315 Euro) in der britischen Hauptstadt, so die Zeitung unter Berufung auf das staatliche Tourismusamt.
Als weiteren Grund für die gestiegene Attraktivität Londons bei Besuchern vom Persischen Golf nannte «The National» den für Araber angenehm regnerischen Juli mit Temperaturen um 15 Grad. Mit dem am Montag begonnenen muslimischen Fastenmonat Ramadan seien der Großteil der arabischen Urlauber wieder abgereist; dies hänge mit dem Wunsch zusammen, den Ramadan mit der Familie und in gewohnter Umgebung zu verbringen, aber auch mit der kürzeren Tages- und damit Fastendauer in südlichen Breitengraden.
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