DaReis Leben Teil 1 (Vorsicht laaaang)

Indira78

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AW: DaReis Leben Teil 1 (Vorsicht laaaang)

Liebe DaRei,
ich kann gar nicht glauben das jemand diese Gewalt, dieses Leid überleben kann. Was waren /sind das nur für Menschen? Was ist den nur mit deiner Mutter gewesen, hat sie denn nie nach dir gefragt und deine Mädchen, was sagst du ihnen nur, sie haben doch auch so viel miterlebt. Oh, ich habe so viele Fragen, doch nichts ändert deine Vergangenheit. Es tut mir so leid, deine Worte bringen mich zum Weinen. Und sie lassen mich hoffen und spenden Mut, weil du lebst und deine Mädchen auch. Ich drück dich ganz doll.
 

DaRei

Member
AW: DaReis Leben Teil 1 (Vorsicht laaaang)

Was ist das für eine kranke scheisse,die du schreibst.
Deine Mutter soll von all dem nichts mitbekommen haben,genauso deine Brüder,Lehrer...? Hast du irgendwo auf dem Land gelebt oder warum hat das niemand mitbekommen,was man dir angetan hat?! Du wolltest deine Kinder schützen? Wieso hast du nicht spätestens nach dem ersten Kind die Polizei angerufen,versucht abzuhaun,denen ein Messer in die Kehle gerammt oder sonstwas? Bisher geheimgehalten und hier schreibst du nun alles..na dann,krass!
Ich hoffe,dass im weiteren Verlauf kommen wird,dass du die zwei Missgeburten umgebracht hast oder sie "wenigstens" nun weggesperrt sind..
Bin schockiert,mein Beileid dir und deinen Kindern.:frown:
Abartig,was für abgefuckte Menschen es gibt,es tut mir wirklich leid was du erlebt hast.

Ich durfte doch nicht raus und hatte somit keine Möglichkeit Kontakt mit jemanden aufzunehmen. Ich bekam von meinen Lehrern zwar Tadel, weil ich sie nicht ansah und mit ihnen sprach, aber wieso weshalb warum hat keiner gefragt.
Meine Mutter war mehr im Krankenhaus oder auf Kur als zu Hause.
Wem sollte ich es denn erzählen?? Meinen Kindern?? Nein, das muß ich ihnen nicht antun. Sie sollten den Männern neutral entgegen treten können. Mich hat seit der Flucht kein Mann angefasst, weil ich keinem Mann vertraue. Ich wollte nicht, dass meine Kinder diesen Hass auf Männer haben wie ich, denn ich weiß, dass nicht alle Männer so sind. Außerdem schäme ich mich wegen meiner Vergangenheit, darum rede ich eigentlich nicht darüber. Erst als mir heute jemand schrieb, dass ich ihm mit meiner Geschichte geholfen habe, wurde mir klar, dass es vielleicht doch ganz gut ist mal darüber zu schreiben.
Wie sollte ich denn fliehen, wenn ständig jemand bei mir war und aufpasste??
Mein Mann und mein Vater sind verstorben.
LG
Dani
 
G

Gast

Guest
AW: DaReis Leben Teil 1 (Vorsicht laaaang)

Darüber kann ich nun wirklich nicht traurig sein!!!

ich auch nicht und ganz ehrlich auf ihr grab würde ich ......................
sag ich lieber nicht!

aber unabhängig davon, darai bitte nehme therapeutische hilfe in anspruch. die peiniger sind tot, aber in deinem kopf und deinem herzen sind soooooooooo viele narben!!!! bitte bedenke, dass du noch ca. 40 jahre vor dir hast. wäre es nicht schön, diese geniessen zu können!
 

DaRei

Member
AW: DaReis Leben Teil 1 (Vorsicht laaaang)

ich auch nicht und ganz ehrlich auf ihr grab würde ich ......................
sag ich lieber nicht!

aber unabhängig davon, darai bitte nehme therapeutische hilfe in anspruch. die peiniger sind tot, aber in deinem kopf und deinem herzen sind soooooooooo viele narben!!!! bitte bedenke, dass du noch ca. 40 jahre vor dir hast. wäre es nicht schön, diese geniessen zu können!

Ich habe seit kurzem einen Seelenklempner. Allerdings ist es schwer-sehr schwer- vor einer Gruppe anwesender Personen über mein erlebtes zu reden. Zumal man da alles in allen Einzelheiten erzählen muß. Das ist verdammt schwer. Ich versuche bzw ich habe diese Erinnerungen in die äußerste Ecke meines Gehirnes verbannt und da sollen diese Gedanken auch bleiben. Ich verstehe aber, wenn mir jemand schreibt, dass ihm meine Geschichte, die ich bisher nur angedeutet habe, hilft seine eigenen Probleme zu meistern. Darum und nur darum habe ich euch mit meiner Lebensgeschichte belästigt. Bisher habe ich ja nur geschrieben, was damals war. Ab morgen werde ich versuchen den Rest der Geschichte hier ins Forum zu stellen. Ich hoffe, dass ich damit anderen Menschen helfen kann, die ähnliches erlebt haben. Wenn auch nur ein Mensch sein Leben durch meine Geschichte in den Griff bekommt, dann habe ich mehr erreicht, als ich je gedacht habe.
 

DaRei

Member
DaReis Leben Teil 2

Im Krankenhaus

Ich wurde im Krankenhaus wieder wach. Kurze Zeit später erzählte mir ein Arzt etwas von hohen Blutverlust, Uterusruptur (Gebährmutterzerreißung) und von gebrochenen Rippen und das mein Schwiegervater bestellen ließe, dass meine Kinder bei ihm sind. Ich solle ihm vertrauen. Na toll, einem "Feind" vertrauen. Ich fühlte mich total hilflos. andererseits sah ich meinen Schwiegervater wieder mit den toten Kindern auf dem Arm da sitzen und weinen. Außerdem erzählte mir der Arzt mit traurigen Gesichtsausdruck, dass sie meine Gebährmutter leider nicht retten konnten und sie entfernt haben. Gut, dachte ich, dann müssen wenigstens keine Kinder mehr sterben. Das war für mich eigentlich kein Problem.
Auf meinem Bauch lag ein Sandsack (ich weiß nicht, was da drin war, es sah zumindest so aus) und bei jeder Bewegung meines Bettes hatte ich das Gefühl, dass meine Lungen zusammen fielen. Eine große frische OP- Naht zierte meinen Bauch. Es blieb mir garnichts anderes übrig, ich mußte meinem Schwiegervater vertrauen.
 

DaRei

Member
AW: DaReis Leben Teil 2

Wieder Daheim

Nach 2 Wochen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Zu hause wurde ich mit den Worten"Wird ja Zeit" empfangen. Ich wollte wissen, wo mein Mann und mein Vater die Juge beerdigt haben, denn wenigstens einmal wollte ich dahin. Auf meine Frage diesbezüglich brachen beide in schallendes Gelächter aus. Ich sah die beiden groß an, weil ich ihr Verhalten nicht einordnen. Ihre Gesichter wurden ernst und mir fiel ein, dass ich gegen 2 Regeln verstoßen hatte. Ich habe gesprochen und ich habe die beiden angeschaut. Die Strafe folgte auch sofort. Ein Faustschlag in den Bauch. Mir blieb die Luft weg. Weitere Schläge folgten und dann wurde ich in meine Kammer geschickt, weil die Herren nochmal in die Kneipe wollten. In der Kammer war es wie immer total dunkel - schön dunkel, das gab mir Sicherheit, dennich wußte, dass ich,wenn es dunkel war, keine Schläge zu erwarten hatte. Aber auf einmal ging Licht an und ich glaubte nicht, was ich da sah. Die beiden Scheißkerle haben die toten Babys in Alkohol in einem Glasgefäß gelegt, dieses in meine Kammer gestellt und auch noch Beleuchtet. Ich dachte,dass ich durchdrehe.Von draußen hörte ich meinen Mann brüllen:"Damit du weißt, was du falsch gemacht hast". Ich saß in meiner Kammer, starrte auf die Babys und fragte mich immer wieder, warum der Krankenwagen damals nicht mit mir auch die Babys mitgenommen hat. Wie kann es sein, dass keiner an die Babys gedacht hat und das sie noch hier sind.
 

DaRei

Member
AW: DaReis Leben Teil 2

1993-1996

Die nächsten 3 Jahre vergingen ohne nennenswerte Änderungen in meinem Leben. Es blieb alles beim Alten. Prügel, Vergewaltigungen, Regeln. Außer vielleicht, dass ich jetzt jedesmal zu hören bekam, dass ich keine Frau mehr sei (da mir ja de Gebährmutter fehlte) und das ich doch froh sein solle, dass ich noch essen, trinken und ein Dach über den Kopf hätte.
 

DaRei

Member
AW: DaReis Leben Teil 2

Ende Februar 1996

Meine Kinder waren 10, 11 und 5 Jahre alt.
An einem Abend, die Männer waren mal wieder total betrunken und hattenmit mir etwas "gespielt", verkündete mir mein Vater, dass es doch eigentlich Zeit wäre, dass man die Kinder zu Frauen macht. Schließlich sind sie schon älter als ich damals war und da ich ja zu nichts mehr zu gebrauchen war (da keine vollständige Frau). Ich bekam das nur schwammig mit, da ich, obwohl sie mich zusammengeschlagen hatten, ja stehen mußte und der Schmerz mir die Sinne raubte. Also sprach ich (und ich wußte genau, dass ich dafür wieder Schläge bekomen würde) und fragte "Wieso die Kinder? Ich stehe doch und die Abmachung sagt, wenn ich stehe, dann laßt ihr die Kinder in Ruhe". Die Antwort meines Vaters" Als wir die Abmachung trafen, warst du auch noch ne Frau". Ich sagte ihnen, dass ich das nicht zulassen werde. Worauf mein Vater antwortete: "Du wirst sogar zuschauen, wenn es soweit ist." und schon trafen mich wieder einige Schläge. Als sie mich in meine Kammer sperrten und dann gingen machten sie sich einen Plan, wann das große Fest stattfinden soll und einigten sich auf das nächste Wochenende. Ich hatte also 5 Tage. 5 Tage, um mein Leben total umzukrempeln und meine Kinder zu retten. Aber wie??
Als mein Schwiegervater 2 Tage später mal wieder für mich den Wachhund spielte, vertraute ich mich ihm an. Er hatte mir schon einmal geholfen. Ich hatte keine andere Wahl. Entweder er verriet mich an die Männer oder er half mir ein 2. Mal. Es gab nur die 2 Möglichkeiten.
 
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