Bintje
Well-Known Member
Stört es Euch, wenn in Eurer Anwesenheit eine Sprache gesprochen wird, die Ihr nicht versteht?
Vielleicht eine seltsame Frage, die in anderen Varianten schon häufiger auftauchte, daher zum Hintergrund: Gestern war ich mit zwei jungen Syrerinnen verabredet, die ich zu einer Wohnungsbesichtigung begleitet habe. Wir trafen uns im Laden einer gemeinsamen Freundin, bei der eine arabischstämmige Schülerin gerade ein Praktikum absolviert. Kaum, dass die drei sich sahen, schnatterten sie fröhlich drauflos. Nicht zu laut, bloß halt auf Arabisch, weswegen ich die Szene nur beobachtete und mit halbem Ohr registrierte, bei welchen Themen sie gerade waren. Nicht, dass ich Arabisch verstehe, keinen Piep. Aber die Praktikantin flocht zwischendurch charmanterweise immer wieder deutsche 'Ankerwörtchen' ein, denen ich ungefähr glaubte entnehmen zu können, worum es ging (Tagesmutter, Cousine, Klassenlehrerin usw.). Okay, danach zogen wir los.
Abends erkundigte sich die Freundin, was es ergeben habe mit der Wohnung, und sagte dann für mich total überraschend, sie habe es als "wirklich unverschämt" empfunden, dass die drei jungen Ladies plötzlich zu Arabisch gewechselt hätten. Worauf ich sie nur verdutzt fragte, warum?, ob sie sich denn ausgeschlossen gefühlt hätte .. ? Nein, .. ja, doch. Sie fände das "dreist": denn 'wir' würden uns alle Mühe geben, den Menschen Deutsch beizubringen und ganz viel zu erklären, und umgekehrt? Sie fände es jedenfalls unmöglich und "grob unhöflich", in die Muttersprache zu wechseln, wenn auch Deutsche dabei seien.
Abgesehen davon seien auch Kunden im Laden gewesen.
Hmmm. Nun denn. Mit Kunden könnte man argumentieren. Aber die waren, so weit ich die Situation wahrnahm, ohnehin mit völlig anderen Dingen beschäftigt und wirkten überhaupt nicht interessiert, sich an irgendetwas anderem zu beteiligen - egal, in welcher Sprache.
Und ich fand das Verhalten der drei jungen Frauen normal. Jedenfalls wäre ich im Leben nicht darauf gekommen, dass man sich dadurch hätte beeinträchtigt fühlen können. Aus meiner Sicht waren sie weder unhöflich noch laut noch in anderer Weise respektlos. Nö, sie freuten sich offensichtlich, einander zu sehen und tauschten irgendwelche Neuigkeiten aus.
Dass Sprache unabhängig davon ein Mittel sein kann, andere auszuschließen, wenn man das unbedingt will: geschenkt. Ich glaube, das wissen wir alle. Nicht zuletzt beispielsweise aus Behörden- oder Arztbriefen in gestochen scharfem Fachchinesisch, für das man erst einen Deutsch - Deutsch - Übersetzer braucht. ; )
Aber in diesem Fall verhielt es sich eindeutig nicht so.
Oder sehe ich das etwas zu lässig oder unsensibel und bedenke irgendwas nicht?
Vielleicht eine seltsame Frage, die in anderen Varianten schon häufiger auftauchte, daher zum Hintergrund: Gestern war ich mit zwei jungen Syrerinnen verabredet, die ich zu einer Wohnungsbesichtigung begleitet habe. Wir trafen uns im Laden einer gemeinsamen Freundin, bei der eine arabischstämmige Schülerin gerade ein Praktikum absolviert. Kaum, dass die drei sich sahen, schnatterten sie fröhlich drauflos. Nicht zu laut, bloß halt auf Arabisch, weswegen ich die Szene nur beobachtete und mit halbem Ohr registrierte, bei welchen Themen sie gerade waren. Nicht, dass ich Arabisch verstehe, keinen Piep. Aber die Praktikantin flocht zwischendurch charmanterweise immer wieder deutsche 'Ankerwörtchen' ein, denen ich ungefähr glaubte entnehmen zu können, worum es ging (Tagesmutter, Cousine, Klassenlehrerin usw.). Okay, danach zogen wir los.
Abends erkundigte sich die Freundin, was es ergeben habe mit der Wohnung, und sagte dann für mich total überraschend, sie habe es als "wirklich unverschämt" empfunden, dass die drei jungen Ladies plötzlich zu Arabisch gewechselt hätten. Worauf ich sie nur verdutzt fragte, warum?, ob sie sich denn ausgeschlossen gefühlt hätte .. ? Nein, .. ja, doch. Sie fände das "dreist": denn 'wir' würden uns alle Mühe geben, den Menschen Deutsch beizubringen und ganz viel zu erklären, und umgekehrt? Sie fände es jedenfalls unmöglich und "grob unhöflich", in die Muttersprache zu wechseln, wenn auch Deutsche dabei seien.
Abgesehen davon seien auch Kunden im Laden gewesen.
Hmmm. Nun denn. Mit Kunden könnte man argumentieren. Aber die waren, so weit ich die Situation wahrnahm, ohnehin mit völlig anderen Dingen beschäftigt und wirkten überhaupt nicht interessiert, sich an irgendetwas anderem zu beteiligen - egal, in welcher Sprache.
Und ich fand das Verhalten der drei jungen Frauen normal. Jedenfalls wäre ich im Leben nicht darauf gekommen, dass man sich dadurch hätte beeinträchtigt fühlen können. Aus meiner Sicht waren sie weder unhöflich noch laut noch in anderer Weise respektlos. Nö, sie freuten sich offensichtlich, einander zu sehen und tauschten irgendwelche Neuigkeiten aus.
Dass Sprache unabhängig davon ein Mittel sein kann, andere auszuschließen, wenn man das unbedingt will: geschenkt. Ich glaube, das wissen wir alle. Nicht zuletzt beispielsweise aus Behörden- oder Arztbriefen in gestochen scharfem Fachchinesisch, für das man erst einen Deutsch - Deutsch - Übersetzer braucht. ; )
Aber in diesem Fall verhielt es sich eindeutig nicht so.
Oder sehe ich das etwas zu lässig oder unsensibel und bedenke irgendwas nicht?