Deutsches Gejammer

eruvaer

Well-Known Member
In meinem Umfeld können viele gerade mal so ihre Miete zahlen oder sind von staatlichen Transferleistungen abhängig.
Zeitarbeit, viel zu geringer Mindestlohn, Teilzeitjobs, Hartz4, da kann keiner mehr irgendwas zur Seite legen für ein Eigenheim oder für private Altersvorsorge.
Da fühlt man sich regelrecht verspottet wenn wieder mal postuliert wird Deutschland würde es ja sogut gehen.
In einigen Teilen bestimmt, aber nicht bei uns.


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joo...so funktioniert das ja auch nicht...nur weil Deutschland schwarze Zahlen schreibt, schreibt nicht jeder Deutsche schwarze Zahlen.
Nur weil die GEZ massig zu viel Geld hat, heisst dass nicht, dass der Zahler was wieder bekommt oder die GEZ gar weniger kostet...
und nur weil Flüchtlinge nen bisschen weniger bekommen heisst es nicht, dass das dann irgendwo anders fehlt - schon gar nicht deinen Bekannten die von staatlichen Transferleistungen leben und ne miese Rente bekommen werden.
 

eruvaer

Well-Known Member
Ach egal was es immer auch ist,die finden immer etwas zum Jammern.
Jammi Jammu Jammerdeutsche eben:D
so ich es mal positiv formulieren?

ich glaube, dass diese ewige Unzufriedenheit einst zu dieser unermüdlichen Gründlichkeit, dem Drang nach Perfektion geführt hat, das man gemeinhin als "Deutsche Wertarbeit" zu schätzen wusste.

Allerdings haben die Deutschen sich zu lang auf den Lorbeeren ausgeruht. Oder wie es im Familienbetrieb auch passiert:
die erste Generation baut es auf
die zweite Generation baut es aus
die dritte Generation handelt destruktiv
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Der Punkt ist der, daß diejenigen, die Grund zum Jammern hätten, sich das Jammern sparen. Also z. B. Familienväter in Leiharbeit oder Alleinerziehende. Auch prekär beschäftigte Akademiker jammern nicht rum, sondern erfinden Lebensqualität im Minimalen.
Es jammern die, welche so viele unerfüllte Wünsche haben und der Meinung sind, daß es da eine Institution gäbe, nämlich den Staat, der diese Wünsche erfüllt, indem er die Wünsche anderer überhört.
Die AfD wird nicht den Kapitalismus abschaffen, also das System von Gewinnern und Verlierern am Markt. Wenn überhaupt, also wenn sie mal in Regierungsverantwortung käme, was ich bisher noch bezweifle, kann sie das Gejammer nur etwas verschieben innerhalb ihres mittigen Wählersegments.
@Msane , ob es dir gefällt oder nicht: die Menschen in prekären Verhältnissen wählen nicht die AfD, die wählen nämlich immer noch gar nicht, und sie jammern auch nicht öffentlich (nur unter sich), also auf RTL im Nichtwähler Bereich.
Es jammern Studienräte über eine Islamisierung der ostdeutschen Provinzen, es jammern Rentner über GEZ-Gebühren, nur weil ihnen Tatort, Maybrit, Sportschau und ZDF-History zu langweilig ist, es jammern Lottospieler über die Lehrmittelfreiheit von armen Kindern. Mal nehmen die Griechen uns alles weg, dann sind es die Flüchtlinge.
Gestern Juden, heute die Chinesen.
Das Gejammer braucht immer einen Sündenbock. Auch das Gejammer über die AfD.
Wir haben uns das Ding ins Haus geholt. Nun müssen wir damit fertig werden.
Heimliche Freude, versteckt hinter dem ganzen Gejammer, ist jedenfalls kontraproduktiv.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Ich kann dieses Jammern über permanente Benachteiligung nicht mehr hören.
Der Deutsche, schuldig geworden an der Menschengeschichte wie sonst kaum einer, ist in Sorge, nachdem er bis zum Äußersten gepämpert worden ist, daß er das Nachsehen haben könnte.
Jeder Deutsche ist global betrachtet ein Gewinner, noch der Allerärmste.
Die Deutschen haben so ein verdammtes Glück, auf der nördlichen Halbkugel zu sitzen und nicht zu einem Agrarland abgespeckt worden zu sein (auch solche Pläne gab es), daß dieses ganze Gejammer darüber, daß ihnen von irgendjemandem etwas weggenommen werden könnte, einfach nur dämlich ist.

In der Grundschule packten wir noch Päckchen für die Ostzone. Dafür ging immer ein ganzer Schultag drauf. Gejammert hat keiner. In der Fastenzeit bekamen wir Spardosen. Das ging dann an Miserior, also nach Afrika. Auch darüber haben wir nicht gejammert. Und den Familien ging es nicht so gut wie heute. Längst nicht. In meiner Klasse waren Kinder ohne Winterjacke.
....und warum jammerst du jetzt?
 

Skeptiker

Well-Known Member
Aber noch nie wurde so gejammert wie heute. Dem minderjährigen Flüchtling gönnt man noch nicht mal wlan.
Der Rassismus war immer da. Ich erinnere mich an eine Monitorsendung, da bekannte eine Freiburger Zimmervermieterin, daß sie deshalb nicht an schwarze Studenten vermiete, weil sie dann die Bettwäsche häufiger wechseln müsse. Sie ging davon aus, daß die Haut irgendwie abfärbt.
Insgesamt betrachtet hat sie sich aber nicht durchgesetzt. Mittlerweile ist Freiburg ein Hochburg der Grünen.
Ob das in Bautzen auch noch passiert, glaube ich nicht. Da hat sich etwas festgesetzt. Auch in der Administration. Das bereitet mir mehr Sorge, denn sie befördern die Jammerei.
....und was ist mit dem CSU-Land Bayern?

Btw. nur weil die Grünen gewählt werden, heißt das noch lange nicht, das man auch progressiv ist oder die Grünen progressive Politik machen, siehe Beispiel BaWü!
 

Mendelssohn

Well-Known Member
....und was ist mit dem CSU-Land Bayern?

Btw. nur weil die Grünen gewählt werden, heißt das noch lange nicht, das man auch progressiv ist oder die Grünen progressive Politik machen, siehe Beispiel BaWü!
Die Grünen haben von allen Parteien am wenigsten Wechselwähler zur der AfD bei allen bisherigen Wahlen, zu denen die AfD angetreten ist. Özdemir als Parteivorsitzender ist schon eine Aussage.
 

Skeptiker

Well-Known Member
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