End of the uncivilized war - Back to normal

Mendelssohn

Well-Known Member
@Alubehütet hat mich daran erinnert, dass ich das Zurück zu professioneller Politik thematisieren wollte, das mit Biden zurück ins Weiße Haus kommt.
Politik wird wieder kalkulierbarer. Man muss nicht immer überlegen: wie stark sind die Rechtsextremen? Können sie die Geschäfte von oben übernehmen? Solange sie nur im Untergrund agieren ohne allen Einfluss auf Weltpolitik (allenfalls auf regionale Politik), kann man sie mit den Mitteln des Rechtsstaats in Schach halten. Trump hat große Schritte unternommen, den rechtsextremen Kräften Wege nach oben zu bahnen, die sich z. B. über Drogen- und Waffenhandel finanzieren und ihr Geld in Casinos und Golfanlagen waschen. Wenn Amerika diesen Weg weiter gegangen wäre, hätte sich Europa in der Zange zwischen Russland und den USA befunden, und es wäre sehr schwer geworden, hier noch den Rechtsstaat zu verteidigen, wenn überall sonst Gier über Recht und Humanität steht.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Wenn Amerika diesen Weg weiter gegangen wäre, hätte sich Europa in der Zange zwischen Russland und den USA befunden, und es wäre sehr schwer geworden, hier noch den Rechtsstaat zu verteidigen, wenn überall sonst Gier über Recht und Humanität steht.
Wenn Europa nicht stark genug gewesen wäre/war sich dagegen zu wehren dann sollte Europa sich schnellstens gründlich hinterfragen und neu ordnen.

Auch mit Blick auf andere Sachverhalte.
 

Bintje

Well-Known Member
Du meinst, dass Europa machtvoller in der großen Machtpolitik mitsprechen sollte?

Auf jeden Fall, oder spricht aus deiner Sicht was dagegen. Aber auch ihren Laden aufräumen, was Ungarn und Polen angeht.

Letzteres ganz sicher. Aber was die Mitsprache in der Machtpolitik betrifft, hat die NATO meines Erachtens eine offene Flanke: Ein Mitglied, das gegenüber einem anderen mit Drohgebärden auftritt, je nachdem, wie man ein aufgeregtes Flügelschlagen im Mittelmeer zwischen Griechenland und der Türkei interpretiert, schwächt das Bündnis aus meiner Sicht allgemein und belegt, dass die NATO sich in ihrer jetzigen Form überholt hat. Eine gemeinsame europäische Verteidigungsarmee wäre sinniger, für alle EU-Mitglieder synergetischer Effekte halber wirtschaftlich weitaus günstiger und würde es erschweren, einzelne Mitgliedsstaaten auseinander zu dividieren, wie es zuletzt Trump mit der beabsichtigten Verlegung in Deutschland stationierter US-amerikanischer Truppenteile nach Polen gewollt hat.

Nun kann man natürlich grundsätzlich der Meinung sein, Armeen seien überflüssig. Der Ansicht war ich auch mal.
Nur halte ich das für inzwischen für blauäugig. Eine gemeinsame europäische Verteidigungsarmee würde das Bündnis m.E. nach innen stärken und zugleich wirksam verhindern, dass einzelne europäische Staaten ausscheren und - was hoffentlich nie wieder der Fall sein wird - militärisch gegeneinander in Stellung gebracht werden und aus nationaler Besoffenheit aufeinander losgehen. Das ist nur ein Punkt. Tatsächlich träume ich noch immer von den Vereinigten Staaten von Europa mit einer großen Schnittmenge gemeinsamer Werte bei größtmöglicher Freizügigkeit und menschenwürdigen Sozialstandards für alle Bürger.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Eine gemeinsame europäische Verteidigungsarmee würde das Bündnis m.E. nach innen stärken und zugleich wirksam verhindern, dass einzelne europäische Staaten ausscheren und - was hoffentlich nie wieder der Fall sein wird - militärisch gegeneinander in Stellung gebracht werden und aus nationaler Besoffenheit aufeinander losgehen.
Deine Argumentation ist auf der einen Seite nachvollziehbar, für mich zumindest. Aber dazu müsste dann auf jeden Fall ein nicht anfechtbarer Vertrag abgeschlossen werden, der auch sehr hart auf Verstöße reagieren lässt.

Genau das sehe ich aber leider nicht.

Es wurden aber schon Truppen nach Polen verlegt nur mal so!;)

Und man muss auch bei Verstößen gegen die Menschrechte in einzelnen Staaten härter reagieren. Mir dauert das alles zu lange.
Des Weiteren hat sich auch die EU mit Frontex an Menschenrechte zu halten, was sie aber nicht macht.
 
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