Erinnerungen

alterali

Well-Known Member
Ihr meint, die heutige Einsicht gab es damals nicht.
Konnte es nicht geben?
Und die Kriegserinnerungen, die mal gerade zwei Jahrzehnte alt waren?
Ich frage um der Verantwortung der Damaligen wegen, nicht um euch, Skeptiker und Alterali zu hinterfragen, doch ist das auch ein Aspekt aus der "wir" lernen sollten.
Verstehen, wieso trotz des Leids des 1. Weltkriegs, wovon maßgeblich Deutschland (Deutsche) betroffen war, man sich erneut ins Leid stürzte.
Der Modalität der Zeit?

Eigentlich ziehe ich daraus und aus all den mir bekannten durch Menschenhand verursachten Leid den Schluss, dass man dem Menschen zu viel Vernunft zuspricht bzw. er seine Vernunft überbewertet, gar ihn nicht beherrscht.

Aber dies durfte auch eine Lehrer sein, nicht!?
Das Problem ist aber, dass der einzelne schnell eingebunden ist.
Und wenn es ums Lernen geht, da muss man nicht kritisch bei Oma und Opa nachfragen.
Die eigene Generation bietet da genügend Gesprächsstoff.
 

Ottoman

Well-Known Member
Meine Verwandschaft war im ersten als auch im zweiten Weltkrieg involviert.
Auf einer der alte Aufnahmen, ein Lazarett in Österreich. Dort wurde mein Urgroßvater behandelt.
Das zumindest der Einsatz außerhalb der türkischen Grenzen, bzw. osmanischen Grenzen.
 

alterali

Well-Known Member
Oma und Opa sind schon länger tot, und auch bis auf die jüngste alle ihre vielen Kinder (all meine Onkels und Tanten (zu gleichen Teilen)), einschließlich meiner Mutter. Ich denke keiner davon hatte es leicht, keinem wurde etwas geschenkt. Während die im Westen nur mit sich selbst zurecht kommen mussten, gab es im Osten häufig irgendwelche neuen Verstrickungen. Westbesuch! Oha,
 

univers

Well-Known Member
Denkst du, du denkst also.

Es geht natürlich nicht nur um Deutsche, so als ob sie das Böse vom Mensch wären, jedoch haben sie in dieser Hinsicht mehr zu erzählen als irgendein anderes Volk.
Und Beispiele gibt es auch bei den Anderen;
so hat mal mir ein Zaza hier in der östlichen Türkei erzählt, dass in dieser Gegend ein namentlich bekannter Mann damals, wahrscheinlich um 1915, ein etwa dreijähriges armenisches Mädchen entzweit hätte.

Das hat gewirkt und wenn ich jedesmal in der Dunkelheit der Nacht die Lichter des etwa 6 Km. entfernt liegenden Bergdorfs erblicke, denke ich immer an das Leid der Armenier, den Das Dorf heißt unter den Einheimischen
immer noch Ermeni Kaçağı, auf Deutsch die Unterkunft der Armenier oder Armenierunterkunft.

70 von 100 Dörfern in der Umgebung haben im Volksmund einen armenischen Namen, auch wenn der Staat die Namen dieser Dörfer mit Türkisch neu besetzt hat.

Nun der Unterschied ist wohl, dass die Geschichte bzw dessen Echo hierzulande nicht widerhallt, so dass man als Mensch daraus das Menschenwürdige erlernen kann, wie man es in der deutschen Handhabung der eigenen Geschichte kennt.
 

alterali

Well-Known Member
Das reicht jetzt nicht noch weiter zurück!
Aber in den Erinnerungen meiner Familie (nachdem ich das Thema mal angeschnitten habe:)
Mein Erzeuger, den ich nie gesprochen und mich auch geweigert habe kennenzulernen, war NSDAP. Vor Kriegsende
hatte man die Fotos beschnitten das der Bonbon am Jacket nicht mehr zu sehen war.

Mein wirklicher Fatih war Kommunist, was ich so auch noch nicht wusste.
Ich dachte immer er sei desertiert, als er mir von seiner Flucht erzählte (u.a. auf dem Puffer eines Güterwagons).
Er war wohl aber aus einem Naziknast getürmt.
Ich wusste er dann war im VVN.

Wie es dazu kam, dass er mein Fatih wurde, war mir auch nie bekannt, aber es zeigt viel über das Kriegsende.

Meine Mutter (mit mir allein) hat zweimal (mindestens) Flüchtende aufgenommen. Über die Kirche.
Und der letzte war wohl mein Fahti. Es gab da noch: Er musste sich einmal noch in einem Buffet verstecken, weil im Haus jemand gepetzt hatte. Und jemand tatsächlich in der Wohnung war, um das zu kontrollieren.
Das klingt für mich abenteuerlich und würde nur Sinn ergeben, wenn es die letzten Tag waren und die Kontrolleure Sorgen hatten sich selbst abzusetzen.
Ich hab mir nie Gedanken gemacht, wie unsere große Familie zusammenkam. Ich war auch immer der Kleinste und auch immer das Muttersöhnchen . Aber ich fühlte mich immer geborgen, trotzt aller .........
 

alterali

Well-Known Member
Nie von gehört, aber habe ein wenig im Netz nachgeforscht und gestaunt, dass sie sich weder in der NSU-Angelegenheit, noch bei den Übergriffen auf die Flüchtlinge und derer Unterkünfte zur Wort gemeldet hat.
Somit bin ich wohl entschuldigt diese nicht gekannt zu haben..;)
Ich denke, die haben überhaupt keine Bedeutung mehr.
In Berlin der Nachkriegszeit hatte er wohl eine gewisse Bedeutung, hauptsächlich glaub ich für Kommunisten.
Deshalb wurde der Verband vom Westen mehr oder minder 'ignoriert'.
 
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