AW: Euer Favorit bei DSDS
Max Buskohl – Superstar oder Vollniete?
Die Fangemeinde von „Deutschland sucht den Superstar" steht unter Schock: Max Buskohl verlässt die Show, im Streit mit dem Sender. Völlig zu Recht, denn er konnte weder Singen noch Tanzen. Oder war er einfach zu gut für diese Sendung. Zwei Autoren, zwei Meinungen.
Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund
Am Samstagabend erlebte das Publikum bei den Superstars einen Dieter Bohlen, der sich bei den Auftritten von Sänger Max Buskohl nicht zurückhalten konnte: „Dir ist scheißegal, was ich sage, deshalb ist mir scheißegal, was du singst.“
Kaum jemand verstand die Aggressionen des Jury-Mitgliedes gegen den rockenden Frauenschwarm, Bohlen wurde ausgebuht. Dann stellte sich heraus, dass es hier um mehr als Gesang, Sympathie oder Performance des Kandidaten ging. Buskohl stellte hinter den Kulissen immer dreistere Forderungen. Er pokerte mit RTL und der Plattenfirma „SonyBMG“ um seinen Plattenvertrag. Seine Kumpels von der Band „Empty Trash“ sollten kräftig mit profitieren. Bohlen war der einzige in der Jury, der den 18-Jährigen durchschaut hatte. Max Buskohl hatte bei den Superstars nichts zu suchen. Er konnte nicht singen, nicht tanzen, und die Auswahl seiner Songs blieb lähmend gleich. Dafür war sein Ego umso größer. Auf seiner Internetseite schreibt er: Mein größter Wunsch: „Red Hot Chili Peppers als Vorprogramm von uns (mir).“ Und sein Künstlername sei Charlie Crawford. Alles klar?
initialHide( "828756");
var activeTabs = ["poll"]; //activeTabsstartupRichmedia(activeTabs,document.location.hash);Max Buskohl hält sich für einen Rockstar. Aber das ist er nicht. Er ist ein Junge mit ins Gesicht hängenden Schnittlauchhaaren, und ein „Ey-bin-ich-cool-Piercing“ in der Lippe. Er hat es anscheinend nicht nötig, Interviewtermine und Werbeverträge einzuhalten. Er wollte seinen eigenen Weg gehen. Das kann er jetzt tun. Mit seiner Schülerband in der Aula während der Abifeier auftreten. Herzlichen Glückwunsch.
Max Buskohl ist der wahre Sieger
Aus für Max Buskohl. Der einzige Kandidat mit Charakter und einem eigenen Willen unter den Superstar-Zombies musste gehen. Der gesichtslose Kandidat Martin Stosch ist dafür wieder im Rennen. Stosch ist genau der Vertreter der Mittelmäßigkeit, die ein Dieter Bohlen in dieser Show sehen will. Das Bohlen und Buskohl aneinander geraten, war nur eine Frage der Zeit. Max der Wilde ließ sich nicht in die Schablone der Lisas und Alexanders (Klaws) pressen, auf die ein Bohlen nun mal steht. Durch seinen Vater wusste der junge Rocker genau, wie es läuft im
Clever versuchte Buskohl direkt, seine Kumpels auch ins Geschäft zu bringen. Er wollte sich mit Vertrauten umgeben, um sich nicht wie eine Puppe vom Strippenzieher Bohlen vermarkten lassen zu müssen. Dass das dem Dieter nicht schmeckte, war klar. Auch in seiner eigenen Band „Modern Talking“ flog die schönste Föhnwelle Deutschlands, Thomas Anders, raus als dieser begann, einen eigenen Willen zu entwickeln. Aber an Buskohl hat Dieter sich die Zähne ausgebissen. Es heißt, Max wäre rausgeflogen.
Vielleicht hatte er aber auch einfach keine Lust mehr auf das
Schmierentheater „DSDS“ und rechnet sich als selbstständiger Künstler größere Chancen aus.
Vermutlich zu Recht, die Leid tragenden der ganzen Veranstaltung sind die Zuschauer, deren Willen anscheinend sowieso nichts zählt. Hauptsache, Dieter Bohlen bleibt der einzige Superstar.
Cordula Schmitz
Quelle:http://www.welt.de/fernsehen/article828692/Max_Buskohl___Superstar_oder_Vollniete.html