Europawahlen 2009

feshak

Moderator
Aus meiner Sicht schade, dass den Wählern in Europa vielerorts ihre demokratischen Rechte auch als EU-Bürger nicht bewusst zu sein scheinen:-( Zumal ein sehr großer Prozentsatz nationaler Gesetzgebung "in Europa" gemacht wird. Da sollte man schon irgendwie die Rolle des Europäischen Parlamentes stärken. Wenn ich sehe, dass in der Slowakei nicht mal ganz 20 Proz. gewählt haben:shock:.

In Deutschland hat die SPD gar kein so anderes Ergebnis als vor fünf Jahren bekommen, da sehe ich noch Luft bis zum September. Ansonsten haben die kleinen Parteien Aufwind bekommen, wo ich persönlich mich am meisten für die Grünen gefreut habe.

Ebenso wie für ihre Kollegen in Frankreich, wo Daniel Cohn-Bendit mit den Grünen doch einen beachtlichen Erfolg erzielt hat.

In Italien scheint Berlusconi trotz allem fest im Sattel zu sitzen. Obwohl, ging es da überhaupt um (europa)politische Inhalte?:redface:

In Großbritannien hat Labour eine schwere Schlappe erlitten. Ich denke, Gordon Brown wird gehen müssen.

Gefreut hat mich das Wahlverhalten der viel gscholtenen Polen, die ja unter den Kaczynskis etwas als Querulanten in Verruf geraten sind. Stärkere Wahlbeteiligung als beim letzten Mal und starke Bestätigung der Regierungspartei, die ich als europafreundlich ansehe.

Wahlerfolge wie der extrem ausländerfeindlichen und antisemtischen Jobbik-Partei in Ungarn oder der "Anti-Islam-Partei" in den Niederlanden, finde ich richtig schlimm. Aber nun ja, Europa ist überhaupt scheinbar "nach rechts" gerückt. Auch in Österreich etwa haben FPÖ und das Bündnis von EU-Kritiker Martin leider insgesamt offenbar etwa ein Drittel der Wähler angesprochen.

Hier mehr

Mein Senf dazu:redface:

LG
 
H

hatira

Guest
AW: Europawahlen 2009

Aus meiner Sicht schade, dass den Wählern in Europa vielerorts ihre demokratischen Rechte auch als EU-Bürger nicht bewusst zu sein scheinen:-( Zumal ein sehr großer Prozentsatz nationaler Gesetzgebung "in Europa" gemacht wird. Da sollte man schon irgendwie die Rolle des Europäischen Parlamentes stärken. Wenn ich sehe, dass in der Slowakei nicht mal ganz 20 Proz. gewählt haben:shock:.

In Deutschland hat die SPD gar kein so anderes Ergebnis als vor fünf Jahren bekommen, da sehe ich noch Luft bis zum September. Ansonsten haben die kleinen Parteien Aufwind bekommen, wo ich persönlich mich am meisten für die Grünen gefreut habe.

Ebenso wie für ihre Kollegen in Frankreich, wo Daniel Cohn-Bendit mit den Grünen doch einen beachtlichen Erfolg erzielt hat.

In Italien scheint Berlusconi trotz allem fest im Sattel zu sitzen. Obwohl, ging es da überhaupt um (europa)politische Inhalte?:redface:

In Großbritannien hat Labour eine schwere Schlappe erlitten. Ich denke, Gordon Brown wird gehen müssen.

Gefreut hat mich das Wahlverhalten der viel gscholtenen Polen, die ja unter den Kaczynskis etwas als Querulanten in Verruf geraten sind. Stärkere Wahlbeteiligung als beim letzten Mal und starke Bestätigung der Regierungspartei, die ich als europafreundlich ansehe.

Wahlerfolge wie der extrem ausländerfeindlichen und antisemtischen Jobbik-Partei in Ungarn oder der "Anti-Islam-Partei" in den Niederlanden, finde ich richtig schlimm. Aber nun ja, Europa ist überhaupt scheinbar "nach rechts" gerückt. Auch in Österreich etwa haben FPÖ und das Bündnis von EU-Kritiker Martin leider insgesamt offenbar etwa ein Drittel der Wähler angesprochen.

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Mein Senf dazu:redface:

LG

Ich müsste mich fremdschämen. Verstehe meine Landsleute nicht.
 
S

sdost

Guest
AW: Europawahlen 2009

Es scheint, dass die EU vielerorts als Problem gesehen wird und nicht als Chance. Leider werden derartige Wahlen auf nationaler Ebene auch gerne als Denkzettel umfunktioniert. Die SPD in Deutschland muss immer noch die Schröder-Politik ausbaden. Positiv am deutschen Ergebnis sind außerdem die schlechten Ergebnisse der Rechtsaußenparteien. Kurios die zahlreichen Erfolge der EU-feindlichen Gruppen und Listen in vielen anderen Ländern. Das ist, als würde man gegen Prostitution kämpfen und eine Dauerkarte fürs Bordell haben wollen:lol:
 

domovoj

New Member
AW: Europawahlen 2009

Und die Piratenpartei aus Schweden darf auch einen Abgeordneten nach Europa entsenden.:lol:
 

solresol

Gesperrt
quo vadis Europa

bonjour

kein Wahlkampf

also kein Engagement der Profis, die ihr Job einfach mit einer Parteiempfehlung verdient haben wollen

ein sehr schlechtes Image: wen schlägt man vor für Bruxelles - aber natürlich jemanden, der in Berlin ausgedient hat! ist heute nicht mehr so stark geprägt, aber der Ruf ist ja ruiniert, nur der Wähler, will keinen Freibrief geben, der ermöglichen würde, daß man ungeniert und im Überdruß leben kann! sicher sind die extremen Gehälter in Bruxelles auch mit Schuld an den erschreckenden Wahlbeteiligungen: warum soll ich denn meinen Harsch in Bewegung setzen, um eine(n) wählen zu gehen, der fast ohne Wahlkampf / Wahlinformation nur geil auf meiner Stimme wäre, um einen ominösen Einkommen zu kassieren und ungeniert zu leben :idea:

der Zeitpunkt in einer richtigen Kaskade von Brücken- und Feiertagen, ja schlimmer noch Schulferien in einzelnen Bundesländern in Deutschland aber sonstwo auch in Europa, ist denkbar schlecht ausgesucht worden...

nur 38 % von nur 43 % Wählern, etwas mehr als 15 % der Wählerbevolkerung, das ist nicht gerade rosig... wenn es alles ist, was die "ernsthafteren" Deutschen der bürgerlichen Kreisen auf die Waage setzen können, das ist im Grunde genommen keine Wählerbasis mehr. auch rechts muß man enorm enttäuscht haben...

in Frankreich sind es sogar nur 28 % von 40 %, das ist nur etwas mehr als 10 % der Wählerbevolkerung!

quo vadis Europa:?:
 

feshak

Moderator
AW: quo vadis Europa

bonjour

kein Wahlkampf

also kein Engagement der Profis, die ihr Job einfach mit einer Parteiempfehlung verdient haben wollen

ein sehr schlechtes Image: wen schlägt man vor für Bruxelles - aber natürlich jemanden, der in Berlin ausgedient hat! ist heute nicht mehr so stark geprägt, aber der Ruf ist ja ruiniert, nur der Wähler, will keinen Freibrief geben, der ermöglichen würde, daß man ungeniert und im Überdruß leben kann! sicher sind die extremen Gehälter in Bruxelles auch mit Schuld an den erschreckenden Wahlbeteiligungen: warum soll ich denn meinen Harsch in Bewegung setzen, um eine(n) wählen zu gehen, der fast ohne Wahlkampf / Wahlinformation nur geil auf meiner Stimme wäre, um einen ominösen Einkommen zu kassieren und ungeniert zu leben :idea:

der Zeitpunkt in einer richtigen Kaskade von Brücken- und Feiertagen, ja schlimmer noch Schulferien in einzelnen Bundesländern in Deutschland aber sonstwo auch in Europa, ist denkbar schlecht ausgesucht worden...

nur 38 % von nur 43 % Wählern, etwas mehr als 15 % der Wählerbevolkerung, das ist nicht gerade rosig... wenn es alles ist, was die "ernsthafteren" Deutschen der bürgerlichen Kreisen auf die Waage setzen können, das ist im Grunde genommen keine Wählerbasis mehr. auch rechts muß man enorm enttäuscht haben...

in Frankreich sind es sogar nur 28 % von 40 %, das ist nur etwas mehr als 10 % der Wählerbevolkerung!

quo vadis Europa:?:


Salut,
ich kann dir in so vielem einfach nur zustimmen. Über die Gründe, warum etwa die Parteien oftmals den Wahlkampf so lieblos zu führen scheinen, möchte ich jetzt lieber nicht spekulieren. Auch wenn ich mich daran erinnern kann, dass das geringe Interesse ja nicht zum ersten Mal Thema ist. Nicht zum ersten Mal geloben die Parteien "Besserung", neue Strategien , Europa und die Bedeutung europäischer Institutionen wie die des Parlamentes, den Menschen näher zu bringen.

Weißt du, vielleicht ist aus diversen Gründen erst mal eine gewisse Stagnation erreicht, was ich so tragisch nicht finde. Denn zurück zur absoluten Nationalstaatlichkeit wird wohl kaum jemand ernsthaft wollen oder können. Bzw. kann ich mir nicht vorstellen, dass dies irgendwo absolut mehrheitsfähig ist. Und gewisse Phasen des "Stillstandes" hat es ja auch schon immer seit den ersten Verträgen gegeben. Und sicher hat es in jedem Land schon immer europaskeptische oder gar europagegngerische politische Strömungen/Parteien/Bündnisse gegeben. Im Moment ist die Zeit aus vielen Gründen vielleicht nicht reif für weitere Schritte. Ich bin aber optimistisch, dass es irgendwann wieder weiter gehen wird und vielleicht sogar wieder so eine Welle der Europabegeisterung herrschen wird wie es wohl Anfang der 90er der Fall war zu Zeiten des Maastrichter Vertrages, mit dem ja die EG quasi auf die Ebene der EU gehoben wurde.
 
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