AW: Fremd im eigenen Land..
überall auf der welt kann ein mensch heimat finden, aber wenn er als innerlich entwurzelter mensch auf die suche geht, wird er auch im gastfreundlichsten land immer eine sehnsucht verspüren, ein unbestimmtes fernweh .
man kann aufbrechen, die welt erschauen , überall leben und diese neue stadt seinen wohnort nennen- und trotzdem...
irgendwann kommt man bei sich selbst an und versteht, das man immer "zu hause war ".
Ersteres denke ich auch. Andererseits: es gab und gibt Orte, an denen ich mich nie sonderlich heimisch fühlte - obwohl auch ein Plätzchen zum Schlafen, ein gutes Buch und ein Notizheft dafür ausreichen können.
Natürlich entscheidet man selbst, worüber man sich ärgert, was man sich zu Herzen nimmt oder nicht. Und gelegentlich einen Schritt zurückzutreten und die eigene Wahrnehmung selbstkritisch zu überprüfen, hat viel Sinn. Denn alles, worauf man automatisch zu achten gewöhnt ist, verstärkt sich wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Ist man gewöhnt, vorwiegend auf Negatives zu achten, sich ständig benachteiligt zu fühlen und alles daraufhin abklopft, wird sich das in der eigenen Wahrnehmung ähnlich verstärken wie umgekehrt alles Schöne und Positive - auch unabhängig von objektiven Umständen.
Aber Optimismus, Gelassenheit und Vertrauen, auch im Sinne von Selbstvertrauen, ist nicht der Schlüssel zu allem. Wenn man sich irgendwo fehl am Platz fühlt, kann es tatsächlich auch sein, dass man sich in falscher Gesellschaft befindet. Nicht "falsch" in der Bedeutung von: nicht in Ordnung. Aber für einen selbst in einer bestimmten Lebensphase halt unpassend, auch wenn es für alle anderen offenbar gut und passend scheint. Und dazu zu stehen, zum eigenen "Anderssein", ist für mich so ziemlich das Gegenteil von innerer Entwurzelung.
lg
anouk