Fremdsprachen-Akzent-Syndrom

solresol

Gesperrt
AW: Fremdsprachen-Akzent-Syndrom

bonsoir erstegüteexemplar

Also, vielleicht war das auch nur ironisch gemeint ,aber das war jetzt das süßeste was ich in meinem ganzen Leben gehört habe (naja, nicht ganz), aber es ging runter wie Öl. Ja, auch ich bin ein Mensch mit Gefühlen und ab und an sowas nettes zuhören tut doch gut. Ich bin erfreut....

nein, es ist absolut nicht ironisch gemeint, im Gegenteil... Deine Beiträge sind fast alle interessant, schön und super. auch kann man meistens sagen, "ich verstehe sie gut, und an ihrer Stelle würde ich oft so denken, und sie begründet das sehr gut!". es irritiert mich sogar, Dein Pseudo zu lesen :biggrin: , weil es einfach nicht passt...

Ich mag wie Schwaben reden, nein ich liiiiiiebe es! Es klingt so süß und witzig und irgendwie sind die Schwaben auch immer so Jeck (wie der Kölner sagen würde). Ich mag diese warme Art der Schwaben. Etwas Kleinlig sind sie aber schon (Kehrwoche:biggrin:).

korrekt... aber kleinlich nicht wirklich: korrekt einfach.

die Kehrwoche ist kein Vergnügen sondern mehr eine Art Notwendigkeit, um alle etwas schöner leben zu können. in meiner Geburtsstadt in Frankreich gab es vor dem 2. WK auch so was. die Stadt war noch nicht kanalisiert, schon deshalb weil es schwierig war, weil viele Stadtteile in einem Überflutungsgebiet waren, somit die Gefahr von vollkommen vollen Kanälen immer gegeben war, und eine Kanalisation daher nicht funktionieren konnte. also wurde das Abwasser entlang der Strasse und in offenen Gräbern geleitet, wie seit dem Altertum... und jeden Morgen kam der "Hydrantenbedienstete" wie der Briefträger in den Stadtteilen, und auf seinem Ruf mit der Trillerpfeife immer zu gleichen Zeit mussten die Hausfrauen aus ihren Häusern herauskommen. er öffnete dann den Hydrant an der höchsten Stelle der Strasse, und die Frauen waren verpflichtet, mit dem Strohbesen den etwaigen Dreck aus dem Vortag jeden Tag weiter zur nächsten Nachbarin zu schieben, bis der Dreck aus dem Strassenzug verschwunden war. das war eine 'Ecke' anstrengender als nur ein oder zwei Mal wöchentlich kehren, wie bei den Schwaben :biggrin: . jeden Tag. und dann gab es in den Stadtteilen die öffentlichen 'lavoirs' (öffentlichen Wäschewaschanstalten): wie kleine Markthallen, nur statt Verkaufsstände gab es kostenlose Waschplätze aus Beton realisiert, wo die Hausfrauen kniend wie am Fluss, aber in einer dafür speziell erschaffenen Umgebung ihre Wäsche waschen konnten. sie kamen mit der zu Hause im verzinktem Waschkübel vorgekochten Wäsche auf der hölzernen Schubkarre... und gingen mit der im laufenden Wasser gespülten und intensiv gebürsteten Wäsche wieder weg, nicht mehr so schwer, da sie ausgewringt werden konnte :wink: .

und das geschah auch bei oft bis 16 Kindern im Haushalt praktisch täglich. die Geschichte mit den Hydranten habe ich nicht mehr selbst erlebt, sondern mein Vater. die mit den lavoirs wohl noch selbst nach dem 2. WK gesehen... meine Grossmutter war wohlhabend, und hatte daher einen eigenen Waschstein im eigenen Hof, und konnte im Stehen, nicht kniend, direkt neben dem Kochkessel, welche Vereinfachung, waschen. das aber auch täglich, nicht weil sie selbst 16 Kinder hatte, sie hatte nur 2, und wie ich weiss mehrmals dafür abgetrieben, aber weil sie lieber saubere Wäsche wusch als völlig dreckige (sie war als älteste Tochter von 16 Kinder aufgewachsen, musste Mutterrolle übernehmen, weil meine Urgrossmutter 12 Stunden am Tag 6 Tage in der Woche in der Industrie schufte... und wusste daher aus leidlicher Erfahrung, was Dreck einer Grossfamilie sein kann! damals schnupften die Männer, weil Rauchen am Arbeitsplatz wegen Brandgefahr unzulässig war, und putzten sich die Nase nicht nur am Taschentuch, Tempos gab es noch nicht, pfui ............. !)

also, Kehrwoche, weisst Du, das ist bei weitem der geringere Übel

und den französischen Akzent find ich auch schön. Erträglicher als Französisch selbst, die Sprache wiederum find ich grausam.
Aber vielleicht hast du auch mal Migräne und kannst auf einmal Himbeere richtig aussprechen. Toi toi toi :D

das hat ein ganz interessanter 'deutscher' Sprachkundler auch so gesehen. ich schreibe 'deutsch' innerhalb von Anführungszeichen, weil er der typische Gelehrte aus einer Mischkultur war. Vater Deutscher, Mutter Ukrainerin, Onkel Professor für Französisch, aufgewachsen im Baltikum und wegen Militärdienst als russischer Marineoffizier zwangsverpflichtet, deshalb später in Deutschland, seine Heimat nicht gerade beliebt, ich spreche von Edgar von Wahl, der sich Edgar de Wahl umgenannte. er war ein der allerersten Anhänger der künstlichen Sprache Esperanto und sah, dass Esperanto sehr problembehaftet war.

deshalb erfand er eine neue Sprache, die so was ist, wie ein fehlerfreies Französisch: ursprünglich gar keine Ausnahmen, auch in der Rechtschreibung bzw. Aussprache nicht (aber ein Regelwerk, weil die Abstammung der Wörter erkennbar bleiben sollte: er nannte seine Sprache 'Okzidental', aber auch mit dem Spitznamen 'demokratisches Latein', siehe Schlusswort der Einleitung des Buches von 1930). Occidental war eine Sprache, die jeder, der eine lateinische Sprache, inklusiv natürlich Englisch, es ist mehrheitlich eine lateinische Sprache, nur nicht ganz so 'treu' als die anderen, fast mühelos lesen konnte, ohne sie erlernt zu haben, ohne sogar von der Existenz einer solchen Sprache zu wissen! Ohne Tücken, ohne Gefahr von verkehrten Deutungen. Aber Regel gab es genug... Und ohne Lernen, konnte man auch diese Sprache nicht schreiben! Dafür war die Grammatik auch in der Sprache direkt dokumentiert: auch sie konnte man lesen und studieren, ohne die Sprache je erlernt zu haben. und danach kannte man ja die Regel der Sprache...

salut
 
M

mängelexemplar

Guest
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bonsoir erstegüteexemplar



nein, es ist absolut nicht ironisch gemeint, im Gegenteil... Deine Beiträge sind fast alle interessant, schön und super. auch kann man meistens sagen, "ich verstehe sie gut, und an ihrer Stelle würde ich oft so denken, und sie begründet das sehr gut!". es irritiert mich sogar, Dein Pseudo zu lesen :biggrin: , weil es einfach nicht passt...



korrekt... aber kleinlich nicht wirklich: korrekt einfach.

die Kehrwoche ist kein Vergnügen sondern mehr eine Art Notwendigkeit, um alle etwas schöner leben zu können. in meiner Geburtsstadt in Frankreich gab es vor dem 2. WK auch so was. die Stadt war noch nicht kanalisiert, schon deshalb weil es schwierig war, weil viele Stadtteile in einem Überflutungsgebiet waren, somit die Gefahr von vollkommen vollen Kanälen immer gegeben war, und eine Kanalisation daher nicht funktionieren konnte. also wurde das Abwasser entlang der Strasse und in offenen Gräbern geleitet, wie seit dem Altertum... und jeden Morgen kam der "Hydrantenbedienstete" wie der Briefträger in den Stadtteilen, und auf seinem Ruf mit der Trillerpfeife immer zu gleichen Zeit mussten die Hausfrauen aus ihren Häusern herauskommen. er öffnete dann den Hydrant an der höchsten Stelle der Strasse, und die Frauen waren verpflichtet, mit dem Strohbesen den etwaigen Dreck aus dem Vortag jeden Tag weiter zur nächsten Nachbarin zu schieben, bis der Dreck aus dem Strassenzug verschwunden war. das war eine 'Ecke' anstrengender als nur ein oder zwei Mal wöchentlich kehren, wie bei den Schwaben :biggrin: . jeden Tag. und dann gab es in den Stadtteilen die öffentlichen 'lavoirs' (öffentlichen Wäschewaschanstalten): wie kleine Markthallen, nur statt Verkaufsstände gab es kostenlose Waschplätze aus Beton realisiert, wo die Hausfrauen kniend wie am Fluss, aber in einer dafür speziell erschaffenen Umgebung ihre Wäsche waschen konnten. sie kamen mit der zu Hause im verzinktem Waschkübel vorgekochten Wäsche auf der hölzernen Schubkarre... und gingen mit der im laufenden Wasser gespülten und intensiv gebürsteten Wäsche wieder weg, nicht mehr so schwer, da sie ausgewringt werden konnte :wink: .

und das geschah auch bei oft bis 16 Kindern im Haushalt praktisch täglich. die Geschichte mit den Hydranten habe ich nicht mehr selbst erlebt, sondern mein Vater. die mit den lavoirs wohl noch selbst nach dem 2. WK gesehen... meine Grossmutter war wohlhabend, und hatte daher einen eigenen Waschstein im eigenen Hof, und konnte im Stehen, nicht kniend, direkt neben dem Kochkessel, welche Vereinfachung, waschen. das aber auch täglich, nicht weil sie selbst 16 Kinder hatte, sie hatte nur 2, und wie ich weiss mehrmals dafür abgetrieben, aber weil sie lieber saubere Wäsche wusch als völlig dreckige (sie war als älteste Tochter von 16 Kinder aufgewachsen, musste Mutterrolle übernehmen, weil meine Urgrossmutter 12 Stunden am Tag 6 Tage in der Woche in der Industrie schufte... und wusste daher aus leidlicher Erfahrung, was Dreck einer Grossfamilie sein kann! damals schnupften die Männer, weil Rauchen am Arbeitsplatz wegen Brandgefahr unzulässig war, und putzten sich die Nase nicht nur am Taschentuch, Tempos gab es noch nicht, pfui ............. !)

also, Kehrwoche, weisst Du, das ist bei weitem der geringere Übel




salut

haha, ja gut, wenn man es so sieht, hast du natürlich recht :biggrin:

Meine Mutter erzählt mir auch immer ähnliche Geschichten aus dem türkischen Dorf, tja, wenn man sich überlegt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dann wird auch die Tatsache erschreckend in was für einer technischen Zeit wir leben. Der Fortschritt wird immer schneller.

Meine Mutter hatte damals, nach dem Tod meines Opas, auch die Mutterrolle übernommen, da die eigentliche Mutter dann arbeiten musste. Sie war erst 10 und musste auf 5 Kinder aufpassen. Deswegen ist sie jetzt wohl eine Übermutter.

Aber Schwaben sind schon kleinlig, vor allem wenn es das gute Geld angeht :D OK, vielleicht nicht jeder, wir wollen natürlich nicht stark verallgemeinern, aber da sind Schwaben fleissig und sparsam. Auch eine Tugend, auf die Sichtweise kommts immer an ;)

lg
 
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