AW: Hörbuchempfehlungen
Ein Bericht für eine Akademie von
Franz Kafka (einzigartig vorgetragen von Klaus Kammer!)
Anders als erwartet schildert der Affe seinen leiderfüllten Weg zum Menschen. Deutungen zu Kafkas Erzählung fielen dazu teilweise sehr unterschiedlich aus.
Dieser Rotpeter fasziniert durch sein
Selbst-
Bewußtsein und seinen Relativismus zum Begriff
Freiheit. Halb Mensch, halb Affe entscheidet sich Rotpeter für einen annehmbaren Ausweg. Als "Lebenskünstler", bei klarem Bewußtsein, ordnet er sich als eine Art tragikomischer Clown unter. Es ist ein Arrangement:
"...ich habe mich in die Büsche geschlagen. Ich hatte keinen anderen Weg, immer vorausgesetzt, daß nicht die Freiheit zu wählen war."
und:
"...Ich meine nicht dieses große Gefühl der Freiheit nach allen Seiten. Als Affe kannte ich es vielleicht und ich habe Menschen kennengelernt, die sich danach sehnen. Was mich aber anlangt, verlangte ich Freiheit weder damals noch heute. Nebenbei: mit Freiheit betrügt man sich unter Menschen allzuoft. Und so wie die Freiheit zu den erhabensten Gefühlen zählt, so auch die entsprechende Täuschung zu den erhabensten. Oft habe ich in den Varietés vor meinem Auftreten irgendein Künstlerpaar oben an der Decke an Trapezen hantieren sehen. Sie schwangen sich, sie schaukelten, sie sprangen, sie schwebten einander in die Arme, einer trug den andern an den Haaren mit dem Gebiß. Auch das ist Menschenfreiheit, dachte ich, selbstherrliche Bewegung. Du Verspottung der heiligen Natur! Kein Bau würde standhalten vor dem Gelächter des Affentums bei diesem Anblick..."
(Aus die Maus)