Heute im TV !

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HaticeD.

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AW: Heute im TV !

Heute Abend (wieder) auf arte

23:30 Brudermord

Schweren Herzens verlässt der junge Azad seine kurdische Heimat, um in Deutschland, wo es sein älterer Bruder zu Reichtum gebracht haben soll, Asyl zu beantragen. In Berlin angekommen, muss er feststellen, dass sein Bruder Semo sich mühsam als Zuhälter auf dem Straßenstrich durchschlägt.
Der anständige Azad will auf keinen Fall in diesem Milieu arbeiten. Stattdessen stutzt er als Barbier seinen Landsleuten auf den Toiletten türkischer Imbissbuden Bart und Nasenhaare. Dabei wird er unterstützt von dem kleinen Ibo, den er in seiner Asylantenunterkunft kennengelernt hat. Dieser ist ebenfalls Kurde und in Deutschland, weil seine Eltern von türkischen Militärs ermordet wurden. Als die beiden Freunde eines Tages in der U-Bahn auf die jungen Türken Achmet und Zeki treffen, geraten sie mit ihnen in Streit. Das archaische Räderwerk von Ehrverletzung und Rache, Gewalt und Gegengewalt, kommt in Gang, so dass auch Azad gezwungen ist, seine defensive Haltung aufzugeben. Die Situation eskaliert ...

In beeindruckenden, mitunter äußerst harten Bildern beschreibt Yilmaz Arslan ein Leben im kulturellen und ethnischen Niemandsland und zeigt den Zwang seiner Protagonisten, sich einer Gesellschaft anpassen zu müssen, die sie innerlich verachten.
Die Idee zum Film hatte Yilmaz Arslan noch zur Zeit seines Filmstudiums in Berlin. Auf der Straße hatte er zwei jungen Kurden in zerrissenen Kleidern kennengelernt und sie sechs Monate mit der Kamera begleitet. Ursprünglich wollte er ihr Schicksal in einem Dokumentarfilm festhalten, aber der hätte die beiden Kurden zu sehr exponiert und somit gefährdet. Arslan verarbeitete den Stoff dann zu einem fiktionalen Drehbuch, dessen Dramaturgie die schicksalhafte Verstrickung der Protagonisten bildet, die aus ihrer ausweglosen Lage nicht mehr herauskommen, weil sie durch jedwedes Handeln nur noch schuldiger werden können.
Arslan kontrastiert Szenen physischer Gewalt mit dem anrührenden Bild freundschaftlicher Fürsorge. Sein Film ist eine Anklage gegen Rassismus und Ignoranz und ein Plädoyer für die menschliche Würde. Die Intensität des Films basiert nicht zuletzt auf der schauspielerischen Leistung der Darsteller, die überwiegend Amateure sind.
Regisseur Yilmaz Arslan wurde 1968 in der Türkei, Kazanli, geboren. In den späten 80er Jahren gründete er die Theatergruppe "Sommer-Winter" und studierte von 1991 bis 1993 Regie an der HFF Potsdam. Sein Film "Langer Gang" wurde mit dem "Preis für den besten Debütfilm" auf dem Filmfestival in San Sebastián ausgezeichnet. In seinem zweiten Film "Yara" ("Seelenschmerz", 1998- der im offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig lief, thematisiert er den leidvollen Weg einer in Deutschland lebenden Türkin, die von ihrem Vater gezwungen wird, in die Türkei zurückzukehren. Arslan erforscht beharrlich die vielfältigen Aspekte der Immigration, der Integration und des Exils. Für seinen dritten Film "Brudermord" erhielt er dafür 2005 den Silbernen Leoparden auf dem Internationalen Filmfestival in Locarno und eine lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury.


http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=1002718,day=5,week=13,year=2009.html


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HaticeD.

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AW: Heute im TV !

DAS werde ich aufkeinenfall verpassen :-D
Genau mein Geschmack !!

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Heute um 21:00 auf............... arte :wink:
Man muss mich nicht lieben

Jean-Claude ist über 50 und Gerichtsvollzieher von Beruf. Unter der Woche pfändet er und setzt Schuldner vor die Tür, am Wochenende besucht er seinen verbitterten Vater im Seniorenheim...

Jean-Claude ist über 50 und Gerichtsvollzieher von Beruf. Unter der Woche pfändet er und setzt Schuldner vor die Tür, am Wochenende besucht er seinen verbitterten Vater im Seniorenheim - ein grauer Alltag von einem noch graueren Menschen. Liebe glaubt er nicht nötig zu haben. Bis er sich aufrafft, einen Tangotanzkurs anzutreten ...

Jean-Claude ist das Burn-out-Syndrom in Person. Geschieden, müde und ausgelaugt schleppt er sich von Tür zu Tür, um Schulden einzutreiben oder Häuser von zahlungsunfähigen Gläubigern zu beschlagnahmen. Die soziale Ablehnung, die mit seinem Beruf einhergeht, hindert ihn nicht, diesen pflichtbewusst auszuüben.
Im Beruf isoliert, langsam in seiner verstaubten Kanzlei ergrauend, bleibt ihm sein Privatleben, mit dem es nicht besser gestellt ist. Da ist der verbitterte Vater, den er sonntags im Seniorenheim besucht und dessen cholerische Wutausbrüche er beim Monopolyspielen ertragen muss. Und der lustlose Sohn, der sich als Juniorpartner in der Kanzlei vollkommen fehlbesetzt fühlt.
Als Jean-Claude aber einmal das Fenster seines Büros öffnet und Musik aus der gegenüberliegenden Tanzschule hereinweht, da beginnt er aufzutauen - er schwingt mit einer imaginierten Frau im Arm durch seine vier Wände und meldet sich bei einem Tanzkurs an. Dort trifft er auf die viel jüngere Françoise, die ihn verzaubert und ihn schüchtern und leise hoffen lässt. Doch Françoise verschweigt ihm, dass sie den Tangokurs zur Übung für ihre bevorstehende Hochzeit mit einem verhinderten Schriftsteller besucht. Sie tanzt und schweigt. Tief ist die Verwirrung der Gefühle, in die sie Jean-Claudes wortloses Werben stürzt.

"Man muss muss mich nicht lieben" ist ein leiser Film, in dem es ganz auf die verstohlenen Blicke, die schüchternen Gesten und versteckten Andeutungen ankommt. "Pointillistisch getupftes Kino der verstellten Gefühle, in dem Augenblicke des Schweigens mehr sagen als alle Worte", so lobte die französische Zeitschrift "Télérama" treffend Brizés lakonische Studie einer Annäherung zweier verwandter Seelen.
Wie in "Le Bleu des Villes" zeichnet Stéphane Brizé in seinem zweiten Film ein Leben, das stets an den inneren Träumen vorbeiführt. Man fühlt sich an "Lost in Translation" von Sofia Coppola erinnert. Ähnlich verknittert, resigniert und melancholisch wie Bill Murray lässt auch Patrick Chesnais in "Man muss mich nicht lieben" das Leben über sich ergehen.
Patrick Chesnais, Jahrgang 1947, spielte nach der Ausbildung am renommierten "Conservatoire national supérieur d'art dramatique de Paris" zunächst am Theater. Sein Debüt vor der Kamera hatte Chesnais 1976 in Jacques Roziers Film "Les Naufragés de l'île de la Tortue". Oft gibt er den kauzigen Antihelden, und das schon als junger Mann, wie in "L'Empreinte des géants" von Robert Enrico, oder "Les Sacrifiés" von Okacha Touita. Mit Anne Cosigny stand er nach "Man muss mich nicht lieben" erneut für den Film "Schmetterling und Taucherglocke" von Julian Schnabel vor der Kamera.
Anne Cosigny begann ihre Karriere in französischen Fernsehserien, bis sie 1985 in Manoel de Oliveiras Drama "Der seidene Schuh" ihre erste Kinorolle spielte. In einem ihrer aktuellsten Filme ist Anne Cosigny in Arnaud Desplechins Komödie "Un conte de Noël" neben Catherine Deneuve und Jean-Paul Roussillon zu sehen.
"Man muss mich nicht lieben" ist "eine melancholisch-leichtfüßige Reflexion über Freundschaft und Liebe und über die Notwendigkeit, alte Zwänge und Schuldgefühle zu überwinden" (epd-Film).



http://www.arte.tv/de/programm/242,dayPeriod=evening.html
 

feshak

Moderator
AW: Heute im TV !

Bist mir quasi wieder mal zuvorgekommen mit deinen Tipps:mrgreen:. Den Film wollte und kann ich auch nur empfehlen:-D
 

feshak

Moderator
AW: Heute im TV !

Ich habe schon ein paar Ausschnitte gesehen ....ich sag nur : ES WIRD GUT .....im übrigen liiiiiebe ich französische Filme:redface: .


Es hat angefangen !!!
Tschüß .

Ich liebe auch französisches und überhaupt "romanisches" Kino:razz:.

Hab den Film wieder gern gesehen:-D. Die männlichen Filmfiguren waren irgendwie ein wenig grau/blass gestaltet, wahrscheinlich auch bewusst. Aber dafür waren die Vater-Sohn-Beziehungen wiederum sehr interessant. Und Anne Cosigny finde ich, ist einfach eine wundervolle Frau. Wäre ich ein Mann, wäre sie wohl voll mein Typ:redface:.

LG
 
H

HaticeD.

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AW: Heute im TV !

Es war wunderbar .

Wäre das eine echte Liebesgeschichte gewesen ,
wäre man genauso wie ihre Schwester davon ausgegangen... das er sie verführt haben soll .
Es war aber genau umgekehrt ...sie hat die ganze Initiative übernommen .

Sie hat von Anfang an gewusst was sie wollte ,
wie sie es erreichen konnte was sie sich vorgenommen hatte.....
und wann sie , wie weit gehen wollte ( obwohl sie ja so schüchtern schien )
Die Pointen waren gut platziert und ausgewogen .

Ich würde es mir jederzeit wieder angucken .
 

feshak

Moderator
AW: Heute im TV !

Heute gibt es gleich in zwei 3sat-Sendungen Beiträge zur Türkei. In "Kultureit" um 19.20 Uhr geht es u.a. um Ministerprsident Erdogan und die Pressefreiheit in der Türkei.

Im "Auslandsjournal extra" um 21 Uhr wird ein Beitrag über die gesundheitlich nicht ungefährliche Arbeit in türkischen Textilfabriken wiederholt.

LG
 
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