Homöopathie!?

Farina

Well-Known Member
AW: Homöopathie!?

Habe mich nur mal oberflächlich damit befasst, da mir eine frühere Hausärztin manchmal auch homöopathische und/oder pflanzliche Mittel verschrieben hat und mir eine Freundin mal ein Buch darüber schenkte.

Das Hauptproblem ist wohl, die Symptome richtig zu beschreiben (z.B. bei Husten fällt es mir manchmal schwer zu bestimmen, ob er bellend, spastisch, hart oder sonst was ist). Alleine zur Bestimmung des Hustens gibt es in meinem Buch mehrere Seiten!

Insofern kann man, wenn man sich nicht genug auskennt, auch leicht zum falschen Mittel greifen. Dass sich dann die Symptome verschlimmern, kann ich mir schon vorstellen; denn der Grundgedanke bei der Homöopathie ist, dass dem Kranken ein Mittel (in potenzierter Dosis) verabreicht wird, das in hoher Dosis beim Gesunden ein ähnliches Krankheitsbild hervorruft.

Aber du hast mich jetzt dazu gebracht, doch mal wieder in das Buch zu schauen. Als ich es vor Jahren bekam, schaute ich noch nach anderen Krankheiten. :wink:
 

Farina

Well-Known Member
AW: Homöopathie!?

Lass mich mal wissen, ob in dem Buch auch psychische Erkrankungen als Anwendungsgebiete genannt werden!

Es ist ihnen kein eigenes Kapitel gewidmet, aber es gibt die Themen

Prüfungsangst und Lampenfieber mit den Unterpunkten ängstliche Unruhe, nervöse Unruhe, Angst vor neuen Situationen, Versagensängste, Schüchternheit und aufgeregtes Herzklopfen

sowie Überforderung und Stress; hier wird nur empfohlen, keinesfalls alleine zu behandeln, sondern sich an einen erfahrenen Homöopathen zu wenden.

Dann gibt es noch ein kleines Kapitel über Bachblüten (zählen nicht zur HÖ, können aber gut parallel eingesetzt werden). Hier finden sich jede Menge psychische Anwendungsgebiete, jeweils mit Nennung der entsprechenden Pflanze, aber ohne weitere Erklärung. Z. B.
  1. Schüchternheit, Schwierigkeiten, sich anderen zu öffnen
  2. Angstzustände
  3. Intoleranz, Kleinlichkeit
  4. Mangelndes Durchsetzungsvermögen
  5. Blockierte Intuition
  6. Angst vor Kontrollverlust
  7. Übertriebener Ordnungs- und Sauberkeitswahn
u.v.m
 

Horizont43

New Member
AW: Homöopathie!?

Wenn es Placebowirkungen sind, dann wird das bei mir sicherlich auch helfen. Ich hab sowieso eine leichte Schwäche für Esoterik und solchen Kram. Wenn dann ein kompetentwirkender Homöopath mir von seinen wunderbaren Mitteln erzählt glaub ich ihm bestimmt aufs Wort :redface:

Wenn man schon von Placebo-Effekt redet,wird der nicht kommen.. auch wenn du es willst.

lg
 

Aylin2009

Active Member
AW: Homöopathie!?

Danke für eure Beiträge!

ich bin schon bei der Recherche nach guten Heilpraktikern in Berlin. Wenn da jemand einen Tipp hat kann er sich gerne per pm an mich wenden...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Mittel meine Probleme in Luft auflöst, aber das wird sicher auch kein ernstzunehmender Heilpraktiker behaupten. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass so ein homöopathisches Mittel unterstützend wirken kann, wenn ich mich mit meinen Problemen auseinander setze. Das ist zumindest meine Hoffnung.

Viele psychische Erkrankungen sind ja auch hormonell bedingt oder zumindest verstärkt. Warum sollen da nicht auch natürliche Stoffe helfen können die Probleme zu lindern....
 

solresol

Gesperrt
AW: Homöopathie!?

bonjour

mehrere Überlegungen zur ursprünglichen Frage:
  • der Homöopath kann sein und ist oft Kassenarzt. auch Naturheilkunde-Ärzte lernen oft Homöopathie und es gibt sehr preiswerte Zusatzkrankenversicherungen für Naturheilwege. Ausserdem erkennen fast alle grossen Krankenkassen die anthroposophische Medizin nach Rudolf Steiner (Waldorf-Schulen-Bewegung). Bei den Waldorf-Schulen gibt es häufig Kinder von Ärzten, die natürlich diese Heilrichtung nicht ablehnen (aber alle sind nicht ausgebildet als anthroposophische Ärzte! auch unter der Mannschaft der anthroposophischen Institutionen gibt es einige Mitglieder, die eine ganz normale Arztausbildung haben und sonst gar nichts). Die anthroposophische Medizin bedient sich intensivst der homöopathischen Mittel aber anders: nach anthroposophischen Gesichstpunkten. Die anthroposophischen sind normale Kassenärzte. Die anthroposophischen Einrichtungen, wie das Allgemein-Krankenhaus Herdecke, sind normale Einrichtungen, die von den Kassen anerkannt werden. Die homöopathischen Heilmittel kosten unterschiedlich viel und werden bei Erwachsenen meistens vom Patienten getragen. Die Weleda-Mittel (anthroposophische Arzneimittelfabrik der Waldorf-Bewegung selbst) ist meistens die wirklich günstigste. Sie ist ein Großexporteur nach ganz Europa. In der Regel gibt aber der Apotheker DHU-Mittel ab, die doch richtig teuer kommen. Wenn man viel konsumiert, sollte man mit seinem Apotheker darüber reden. Es stimmt also nicht, daß Homöopathie teuer ist, im Gegenteil: wenn alle Menschen sich zuerst homöopathisch behandeln lassen würden, und nur bei Gefahr anders, würde die Menschheit wesentlich billiger mit den Gesundheitskosten leben, auch gesunder, der homöopathische Patient ist in der Regel vorsorglich, will nicht gezwungen werden, durch einen Blödsinn hinterher eine Penizillin-Roßkur einzunehmen, und die Resistenzen, die leider heute zum Menschheitsproblem geworden sind, wären vielleicht nie aufgetreten... :idea:
  • bei Benützung der gleichen Mittel und pratisch der gleichen Zubereitung beruhen Homöopathie und Anthrosophie beruhen auf anderen Theorie. Die Homöopathie geht streng nach der Ähnlichkeit der Symptomen vor, die ein Mittel bei der Erprobung regelmässig auslöst. Die Anthroposophie geht auch nach der anderen Ähnlichkeiten vor. Vielleicht greifen die anthroposophischen Ärzte eher auf schulmedizinischen Mittel zurück, als der strenge homöopathische Arzt. auch greift der anthroposophische Arzt eher auf rigoröse Tests wie Antibiogramm zurück: Er schiesst nicht auf einem Spatz mit einer Schrott-Kanone wie viele Schulmediziner leider tun...
  • Homöopathie und Anthroposophie bemühen sich beide, auch seelische Probleme zu behandeln.
  • ausserdem behandeln sie beide die Konstitution des Patienten: es wird der Patient behandelt, nicht sein Fußnagel!
  • wo sich beide sehr unterscheiden, ist in der Arbeitsmethodik: der Homöopath bemüht sich, das Einzelmittel (bitte so lesen, das ist sehr wichtig: das einzige Mittel) heraus zu finden, das den gesamten Zustand des Patienten nach Möglichkeit vollständig, exakt und passend abdeckt. Dies erfolgt indem er seine "Materia Medica" (Auflistung aller Symptome, die bei einem Mittel nachgewiesen werden konnten) nahezu perfekt kennt, und mit einem "Repertorium der Symptome" (enormes und komplexes Suchverzeichnis, das alle bekannten Mittel für ein jeweiliges Symptom wohl geordnet, so daß man gut suchen kann, auflistet). Die Homöopathie kann und versucht nicht zu helfen, wo was kaputt ist; höchstens bei neuen Erscheinungen als Folge des jeweiligen Verlustes... Die Anthroposophie ist pragmatischer und geht oft nach anderen Ähnlichkeiten; es wird ein eher "klinisches Repertorium" benützt. Das, was laut diesem Repertorium passt wird mit homöopathischen Mitteln behandelt, der Rest entsprechend der Tradition in Herdecke (was Deutschland anbelangt) beruhend auf die Empfehlung von R. Steiner. Die Anthroposophie benützt daher häufiger Phytotherapie, Öle, Salben, Umschläge und ganz andere Techniken.
  • die deutsche Homöopathie hat die schlechte Eigenart gern alkoholische Lösungen auch bei Kindern einzusetzen. die Mittel sind schneller verbraucht, der Apotheker verdient mehr, wenn man sie laufend einnimmt, er hält eher diese Vorrätig.
  • wer sich sehr gut informieren will, kann versuchen an das billige Taschenbuch Heyne 880, Homöopathische Hausapotheke, Panos und Heimlich, heranzukommen. es behandelt vorbildlich aber natürlich sehr oberflächlich die pure Homöopathie, auch was Gemüt usw. anbelangt
  • es gibt einige vorzügliche Werke online, insbesondere Repertorien, mit welchen man besonders schnell suchen kann (nicht blättern, sondern Klicken, und es kostet sogar gar nichts)
  • die Erstverschlimmerung ist eine wirkliche Tatsache
  • bei vielen Beschwerden muß eine Wirkung innerhalb von 72 Stunden spürbar sein, sonst hat man ein falsches Mittel eingenommen
  • die Homöopathie verträgt sich auf Grund ihrer Wirkungsweise schlecht mit Aufputschmittel wie Kaffee, Pfefferminz, Kampher, Eucalyptus,usw. Sie ist also nicht ganz das Richtige für Leute, die ohne nicht leben können.
salut
 

solresol

Gesperrt
AW: Homöopathie!?

bonjour aylin

Lass mich mal wissen, ob in dem Buch auch psychische Erkrankungen als Anwendungsgebiete genannt werden!

hier
findest Du die französische Übersetzung des englischsprachigen Repertoriums eines deutschen Arzts, Böricke, der nach USA auswanderte. du wirst zumindest erkennen, auch wenn Du französisch vielleicht nicht sprichst, daß wie alle Repertorien der Symptome, diese von "Mental" bis Fuss geordnet sind, also sind die mentale Zustände wirklich berücksichtigt. im "Kent"-Repertorium, dem Klassiker der Art, sind noch viel mehr berücksichtigt.

salut

Hinweis: normalerweise ist Homöopathie vollkommen ungefährlich: es reizt in der Theorie nur den Körper an zu glauben, daß er viel kranker ist, als er es wiklich ist, und löst somit eine natürliche Verteidigungs- oder Reparaturreaktion aus, wie der Körper tät, wenn wirklich das schlimmere Krankheitsstadium erreicht wäre, es wird also nur die Autoimmunität angeregt. In den meisten verabreichten Mittel gibt es nicht ein Mal eine Spur von dem Stoff, so lästert die Schulmedizin darüber. allerdings wirst Du manchmal feststellen, daß man einen Geruch wahrnimmt. also doch Spuren? die Mittel bekommt man in alkoholischer Lösung, oder verrieben mit meistens Milchzucker, oder als Globulis (Zuckerkugelchen die mit der alkoholischer Lösung kräftig besprüht und schnell getrocknet wurde). für Säuglinge gibt es sie teilweise auch in wässriger Lösung (sie sind dann nicht haltbar nach dem Öffnen und müssen schnell verbraucht werden, und dann weggeworfen werden)
 
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