AW: Interview mit Gott
Ich mag es nicht, wenn Gott so personifiziert wird.
Spricht vielleicht die Gefühle an. Hat aber meines Erachtens mit Gott nicht viel zu tun.
... nein, verwechseln kann man das sicher nicht, und dass Gott sich in einem Video offenbart, sehe ich auch nicht. Aber in den darin enthaltenen Sätzen steckt viel Spirituelles, ganz einfache Weisheiten im Grunde, die der klügere Teil der Seele intuitiv kennt und in sich trägt..
Natürlich ist die Frage, welche Vorstellung man von Gott hat, aber Gott brauche ich nicht zu sehen, um zu wissen, dass auch mitten in mir selbst eine Kraft existiert, die mich behütet und beschützt, am Leben hält, egal was geschieht. Ich weiß nicht, wer Gott ist, und ob er vielleicht nur ein geistiges Konstrukt ist, das wir Menschen uns erschaffen haben, um auch hinter scheinbar Sinnlosem einen Sinn vermuten zu dürfen, aber ich bin überzeugt: er zeigt sich zum Beispiel, wenn ich etwas von ganzem Herzen tue, selbstvergessen, absichtslos. Wenn ich mich dem Leben anvertraue, neuen Erfahrungen öffne, welchen auch immer, wenn ich liebe, schreibe, musiziere und die Musik vor sich hinfließt.. wenn ich einen mächtigen, ausladenden Baum auf einem Feld nicht nur als Baum, sondern auch als Idee wahrnehmen kann.. Teil eines viel größeren Zusammenhangs, eines riesigen Puzzles, in dem ich selbst nur ein winziges und sehr unbedeutendes Steinchen bin. Egal, was man tut und wie man es tut: zur Ruhe kommen und der leisen inneren Stimme zu lauschen, hat für mich viel mit Gott zu tun. Oder mit einer Form des Gebets, für das ich keine Kirche aufsuchen muss. Aber manchmal tut es gut, Sätze zu lesen oder Gedanken, die auch in einem selbst aufsteigen, wenn man offen ist dafür. Ob mit oder ohne Flash.
lg
anouk