S
sdost
Guest
Es gibt Leute, da weiß man nie so recht woran man mit ihnen ist. Thomas ist so einer. Ich kenne ihn schon seit Jahren und immer wenn wir etwas miteinander zu tun haben, endet es in Peinlichkeiten. Unsere letzte Begegnung fand im November statt und ich habe mich noch immer nicht davon erholt. Er lud mich damals zu einem Kinobesuch ein. Das bedeutete, ein paar Stationen mit dem Bus zu fahren. Kaum hatten wir im Bus Platz genommen, verlor die Luft dort schlagartig erheblich an Qualität. Thomas sah mich empört an, hielt sich demonstrativ die Nase zu und sagte für alle anderen deutlich hörbar „du blöde Sau“. Mit diesen Worten setzte er sich von mir weg. Alle anderen Fahrgäste starrten mich an. Mit hochrotem Kopf, schweißnasser Stirn und unfähig ein Wort herauszubringen blieb ich wie festgenagelt sitzen.
„Das können sie bei sich zu Hause in Istanbul machen, unerhört“!! Ausgerechnet Thomas musste jetzt auch noch Öl ins Feuer gießen. Er animierte damit eine ältere Dame die es sich nicht nehmen ließ mir mit schriller Stimme ein „haben sie denn gar kein Benehmen?“ an den Kopf zu werfen. Ein zustimmendes Gemurmel der anderen Fahrgäste ließ sie richtig aufblühen und zu neuen Attacken gegen mich hinreißen. Nun stoppte der Bus und der Fahrer kam zu uns nach hinten. Ganz klar eine Respektperson.
„Wat is hier los?“
„Der junge Mann dort belästigt mich“ sagte die Alte und deutete mit dem erigierten Zeigefinger auf mich. Der Busfahrer sah erst mich an und dann die Alte. „Na jute Frau, det hättense wohl jerne wa?“
Was auch immer die Dame verstanden hatte, sie kicherte in sich hinein und stammelte Richtung Busfahrer:“Na sie sind mir ja einer“
„Fühlt sich sonst noch eena von dem jungen Mann belästicht“?
Langsam hatte ich meine Fassung wieder gewonnen und empfand unendliche Dankbarkeit dem Busfahrer gegenüber. Leider hatte ich die Rechnung ohne Thomas gemacht. Kaum hatte sich der Fahrer abwenden wollen, kam von ihm der Todesstoss. „Hier, ich fühle mich auch belästigt. Der Kerl hat seine Blähungen nicht unter Kontrolle.“ Nun brachen alle Dämme und jeder Fahrgast hatte etwas zu meckern. Auch eine Kopftuchträgerin mischte sich ein. „Genc nix gut, immer machen Luft ganz schlecht“.
Wenn sich selbst die eigenen Leute abwenden, ist nichts mehr zu retten. Der Busfahrer öffnete die Tür, packte mich an der Schulter und warf mich unter dem Gejohle des Mobs aus dem Bus. Das letzte was ich sah, war das feixende Gesicht von Thomas, dann verschluckte mich gnädig das Gebüsch am Wegesrand. Es war schon dunkel und ich wusste nicht wo ich mich befand. So ging ich, in der Hoffnung auf Leute zu treffen die ich nach dem Weg fragen konnte, weiter. Nach Stunden des herum Irrens erkannte ich die Hoffnungslosigkeit meiner Situation und fügte mich in mein Schicksal. Am Fuße eines Baumes kauerte ich mich erschöpft hin, bereit vom Sensemann abgeholt zu werden. Aus der Ferne glaubte ich das Geheule eines Wolfsrudels zu erkennen. Irgendwann hatte mich dann der Schlaf übermannt und ich wurde zu meinem größten Erstaunen am nächsten Morgen wieder wach. Als ich die Augen öffnete, sah ich in das verrunzelte, hässliche Gesicht von Teufels Großmutter. Sie fingerte an mir rum und ich erwachte noch rechtzeitig, bevor sie am Ziel ihres Vorhabens war.
„Wer sind sie, was wollen sie von mir?“ Mehr brachte ich nicht raus, die blanke Panik hatte Besitz von mir ergriffen.
„Keine Angst, junger Mann ich bin eine gute Fee und wenn du mir zu Willen bist, erfülle ich dir drei Wünsche“
„Ha, das glaube ich nicht. Sie halten mich wohl für blöde?“
„Ja, stimmt. Ich dachte, wer sich in der Hasenheide verirrt, glaubt alles.“
Das war meine Rettung. Hasenheide, nun wusste ich wo ich mich befand. Hungrig, und vor Durst fast wahnsinnig schleppte ich mich die Hermannstrasse rauf um dann endlich zu Hause anzukommen. Von Thomas habe ich seit dem nichts mehr gehört. Bis gestern, da rief er an um mich zu einer Party einzuladen. Wie soll ich mich verhalten, was ratet ihr mir?
„Das können sie bei sich zu Hause in Istanbul machen, unerhört“!! Ausgerechnet Thomas musste jetzt auch noch Öl ins Feuer gießen. Er animierte damit eine ältere Dame die es sich nicht nehmen ließ mir mit schriller Stimme ein „haben sie denn gar kein Benehmen?“ an den Kopf zu werfen. Ein zustimmendes Gemurmel der anderen Fahrgäste ließ sie richtig aufblühen und zu neuen Attacken gegen mich hinreißen. Nun stoppte der Bus und der Fahrer kam zu uns nach hinten. Ganz klar eine Respektperson.
„Wat is hier los?“
„Der junge Mann dort belästigt mich“ sagte die Alte und deutete mit dem erigierten Zeigefinger auf mich. Der Busfahrer sah erst mich an und dann die Alte. „Na jute Frau, det hättense wohl jerne wa?“
Was auch immer die Dame verstanden hatte, sie kicherte in sich hinein und stammelte Richtung Busfahrer:“Na sie sind mir ja einer“
„Fühlt sich sonst noch eena von dem jungen Mann belästicht“?
Langsam hatte ich meine Fassung wieder gewonnen und empfand unendliche Dankbarkeit dem Busfahrer gegenüber. Leider hatte ich die Rechnung ohne Thomas gemacht. Kaum hatte sich der Fahrer abwenden wollen, kam von ihm der Todesstoss. „Hier, ich fühle mich auch belästigt. Der Kerl hat seine Blähungen nicht unter Kontrolle.“ Nun brachen alle Dämme und jeder Fahrgast hatte etwas zu meckern. Auch eine Kopftuchträgerin mischte sich ein. „Genc nix gut, immer machen Luft ganz schlecht“.
Wenn sich selbst die eigenen Leute abwenden, ist nichts mehr zu retten. Der Busfahrer öffnete die Tür, packte mich an der Schulter und warf mich unter dem Gejohle des Mobs aus dem Bus. Das letzte was ich sah, war das feixende Gesicht von Thomas, dann verschluckte mich gnädig das Gebüsch am Wegesrand. Es war schon dunkel und ich wusste nicht wo ich mich befand. So ging ich, in der Hoffnung auf Leute zu treffen die ich nach dem Weg fragen konnte, weiter. Nach Stunden des herum Irrens erkannte ich die Hoffnungslosigkeit meiner Situation und fügte mich in mein Schicksal. Am Fuße eines Baumes kauerte ich mich erschöpft hin, bereit vom Sensemann abgeholt zu werden. Aus der Ferne glaubte ich das Geheule eines Wolfsrudels zu erkennen. Irgendwann hatte mich dann der Schlaf übermannt und ich wurde zu meinem größten Erstaunen am nächsten Morgen wieder wach. Als ich die Augen öffnete, sah ich in das verrunzelte, hässliche Gesicht von Teufels Großmutter. Sie fingerte an mir rum und ich erwachte noch rechtzeitig, bevor sie am Ziel ihres Vorhabens war.
„Wer sind sie, was wollen sie von mir?“ Mehr brachte ich nicht raus, die blanke Panik hatte Besitz von mir ergriffen.
„Keine Angst, junger Mann ich bin eine gute Fee und wenn du mir zu Willen bist, erfülle ich dir drei Wünsche“
„Ha, das glaube ich nicht. Sie halten mich wohl für blöde?“
„Ja, stimmt. Ich dachte, wer sich in der Hasenheide verirrt, glaubt alles.“
Das war meine Rettung. Hasenheide, nun wusste ich wo ich mich befand. Hungrig, und vor Durst fast wahnsinnig schleppte ich mich die Hermannstrasse rauf um dann endlich zu Hause anzukommen. Von Thomas habe ich seit dem nichts mehr gehört. Bis gestern, da rief er an um mich zu einer Party einzuladen. Wie soll ich mich verhalten, was ratet ihr mir?
