Manchmal verlässt einen das Glück

M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Manchmal verlässt einen das Glück

Glück wird von vielen unterschiedlich definiert, und daher ist es gar nicht mal so einfach, dass ein Großteil sich etwas ähnliches darunter vorstellt, worüber man dann jedoch diskutieren möchte bzw. zu diskutieren glaubt.

Nehmen wir mal hier an, dass ein möglicherweise unerwartetes, aber für einen (selber) als positiv empfundenes, willkommenes Ereignis als Glück aufgefasst wird. Oder gar eine Aneinanderreihung davon. Nur um eine Basis für einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Das Glück erscheint nun plötzlich. Anders geht es ja auch nicht: Wenn man es selber quasi auf Knopfdruck herbeiführen könnte, wäre es kaum noch Glück!

OK. Das Glücksereignis oder viel besser: Eine Serie davon tritt ein. Man ist nun glücklich. Vielleicht hält es aber nicht an. Oder der Zustand "wirkt" nicht mehr und wird als Normalität empfunden. Eine Steigerung davon käme dann nur noch als "Glück" in frage (wobei dies wiederum eine andere Geschichte ist.). Wie auch immer...

Jetzt ist hier die Rede davon, dass das Glück einen (wieder) verlässt.

Der Begriff "verlassen" beherbergt eine Anspruchshaltung, dass man von einem Dauerzustand des Glücks ausgeht. "Unglücklicherweise" (und damit ist jetzt speziell hier kein katastrophales Ereignis wie etwa ein Autounfall eines Verwandten gemeint.) soll man jetzt wieder vom Glück verlassen werden.

Nur: Wenn Glück hier ein eingetretenes, besonders willkomenes tolles Ereignis ist, kann bei einem Ausbleiben unmöglich von einem Verlassenwerden vom Glück gesprochen werden.

Denn das Glück hatte man doch nie garantiert unter eigener Kontrolle. Es erschien einfach. Es war nie ein Dauerzustand oder zumindest ein sehr langer Zustand, von dem man verlassen werden konnte.

Es ist eher umgekehrt: Bei einem Eintreffen eines Glücksereignisses wird man von der Normalität, diesem allseits bekannten und gewohntem Dauerzustand, verlassen. Relativ kurzfristig. Sonst müssten Glück und Normalität die "Vorzeichen" ändern, weil sie bezeichnenderweise nicht das wären, was sie ausdrücken.

Darüber hinaus kann man natürlich jedes (individuell unterschiedlich aufgefasstes) Glück entzaubern, indem man es keiner Fügung, sondern einem statistisch eingetretenen Ereignis zuordnet.

Also ähnlich wie beim Roulette. Statistisch gewinnt die "Bank". Das Glück konnte einem auch dort nicht verlassen, weil man es nie hätte pachten können. Man hatte es nie und es war nie greifbar.

Auch hier: Der Normalzustand (oder die statistisch in hoher Zahl zu erwartenden Ereignisse) werden durch die statistisch in geringer Zahl zu erwartenden Ereignisse unterbrochen.

Danke für den Beitrag!

Um beim letzten Absatz anzuknüpfen: Beim Roulette ist das Glück augenscheinlich und sehr direkt mit etwas verknüpft. Aber selbst dieses naheliegende Glück kann sich als solches erst in der Zukunft erweisen. Ein Spielgewinn kann auch ein Unglück sein. Insofern halte ich Glück nicht für planbar, sondern es ist vielmehr erst im Nachhinein als solches zu erkennen.
 
Q

queenofhearts

Guest
AW: Manchmal verlässt einen das Glück

Wahrscheinlich hat man schon Glück, wenn man kein Pech hat :)
 

weißerhai

Gesperrt
AW: Manchmal verlässt einen das Glück

Am Besten drückte es mal ein Fussballer nach einem verlorenen Spiel aus:
"Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu."
 
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