Die Finanzierung durch Regierungen und Unternehmen sorgt für erhebliche Zweifel an der Unabhängigkeit der Organisation.
Verbündete bleiben von Kritik verschont
Kritiker behaupten, Ménard habe sich verpflichtet, im Gegenzug für seine finanzielle Hilfe Reichs Ziele zu unterstützen, und werfen der RSF eine selektive Berichterstattung der Diskriminierung von Journalisten vor. Die Auswahl der kritisierten Länder scheint sich an der Trefferliste des State Departments zu orientieren (Haiti, Iran, Kuba, Syrien, Nordkorea, Venezuela). Die Berichterstattung über gegen Journalisten gerichtete Aktivitäten in mit den USA verbündeten Staaten (Indonesien, Israel, Kolumbien, Philippinen, Saudi-Arabien) oder in den Vereinigten Staaten selbst hingegen findet nicht statt.
Unliebsame Nachrichten blieben unerwähnt
Jahrelang verschwiegen die Reporter ohne Grenzen den Fall des Kameramanns Sami Al-Haj von AlJazeera, der im Dezember 2001 auf einer Dienstfahrt nach Afghanistan in Pakistan entführt, schwer gefoltert und am 13. Juni 2002 nach Guantánamo verschleppt wurde. Die bei einem NATO-Luftangriff am 23. April 1999 auf die jugoslawische Fernsehstation RTS getöteten 16 Journalisten wurden in keinem Jahresbericht der Organisation erwähnt.
Nachdem Präsident Jean-Bertrand Aristide von den USA ins Exil geschickt worden war, blühte die Pressefreiheit plötzlich auf in Haiti, wie RSF-Berichten aus den Jahren 2005 und 2006 zu entnehmen war. Die außergesetzlichen Hinrichtungen zweier Journalisten durch die haitianische Polizei, die Verhaftungen diverser Journalisten oder die wiederholten Angriffe auf Aristide-freundliche Radiosender erwähnten die RSF nicht.
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