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In D kannst du dir jeden Tag mit billigem Fusel die Birne zuschütten. Machst du was dummes, kannst du damit rechnen das du mildernde Umstände bekommst.
Wenigstens vor Gericht dürfte Trunkenheit nicht mehr als mildernder Umstand zählen. Wer sich so besäuft das er zum Schläger mutiert, muß die volle Verantwortung tragen. In meinen Augen ist Rausch Rausch, ob von Hasch oder Alkohol ist egal. Da dürften keine Unterschiede gemacht werden.
Ich glaube ich erinnere mich hier schon einmal eine ähnliche Diskussion zu dem Thema gehabt zu haben.
Natürlich sollte das nicht als Ausrede zählen und mildernde Umstände sollten kein Freibrief sein. Aber die Regelung hat schon ihre Berechtigung. Wenn eine sonst völlig friedliche Person trinkt und im Vollsuff eine Dummheit begeht und sich am nächsten Tag nicht einmal mehr daran erinnert, ist es nicht wirklich sinnvoll hier das volle Strafmaß anzuwenden.
Aber ich stimme dir zu, die Preise für diesen billigen Fusel sind ein großes Problem und fördern unter Anderem auch den exzessiven Alkoholismus. Mich würde einmal interessieren wieviel Kosten den Krankenkassen und im Allgemeinen dem Sozialsystem entstehen, nur weil man ne Pulle Vodka oder Korn für unter 5 Euro bekommt.
Verbieten halte ich für Unsinn. Die Preise zumindest für die Billigprodukte anheben wäre schon besser, aber auch keine echte Lösung, sondern nur Symptombekämpfung. Es ist allerdings schwer bis unmöglich Menschen zu helfen, die in eine Suchterkraunkung gerutscht sind, die würden hohe Preise auch nicht davon abhalten - und wer weiss, vielleicht waren die oben genannten Herrschaften auch "nur" ausnahmsweise den "Feierabend feiern".
Ich finde die Lösung nach skandinavischen Vorbild noch am besten. Alkoholausschank in Märkten nur bis 21 Uhr und grundsätzlich auf 5% vol. begrenzen. Alle anderen Alkoholprodukte in "piekfeinen" Alkohol Shops. Da muss man sich dann vorher eindecken, denn im Vollsuff wird einem dort nichts verkauft.
Auch das ist im Grunde genommen nur Symptombekämpfung, aber die wirksamste die mir bekannt ist.
Über lang oder breit muss man sich der Aufklärung verschreiben und den Menschen aktiv helfen, ohne sie als "Penner", "Alkis", "Assis", oder Ähnliches abzustempeln. Die Regiernung sehe ich auch in der Pflicht das Sozialsystem zu reformieren, denn das aktuelle berücksichtigt viele Fälle überhaupt nicht. Zuviele fallen durch das Netz, weil sie selbst schon nicht mehr in der Lage sind sich damit zu beschäftigen, oder resigniert haben und ensprechend wenig konsequent sind.
Letzendlich muss zudem was in den Köpfen der Menschen geändert werden. Dabei spreche ich nicht euch an, denn ich gehe davon aus, dass ihr alle über euer Handeln mehr oder weniger nachdenkt. Aber das schwächste Glied der Kette muss gestärkt werden, die unterste Schicht der Gesellschaft muss abgehoben werden. Wenn die Kluft zwischen den "Verlorenen" und denen, die mitten im Leben stehen immer größer wird, werden sich auch diese Gewalttaten weiter häufen.
Sorry wenn ich evtl. etwas vom Thema abgekommen bin