Starkoch auf Sylt von unzufriedenen Gästen erschlagen...

Lumiukko

Well-Known Member
Ich hasse diese 80/90er Jahre Mentalität wo es mehr oder weniger in Ordnung war sich mit Fäusten Gehör zu verschaffen "solang man weiss wann Schluss ist". Die Menschen müssen einfach sensibler werden, was das für Konsequenzen haben kann und ihre Auseinandersetzungen mit Worten oder mit Hilfe der Polizei lösen. Leider spielt da natürlich auch der Alkohol eine Rolle, der die Hemmschwelle herabsetzt und auch die Wahrnehmung beeinträchtigt. Leider erreicht man genau die Menschen, die es am nötigsten hätten überhaupt nicht, eben wegen dieser Mentalität.

Das geht genauso in die Richtung von Autofahrern, die meinen es sei in Ordnung mit wenig Rücksicht zu fahren, weil sich andere ja anpassen. Wenn dann mal was passiert, lässt es sich nicht mehr rückgängig machen, das muss den Menschen endlich mal in den Schädel. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
 
S

sommersonne

Guest
Das ist ja unfassbar. Und dieses Mal waren es nicht Jugendliche, sondern "gestandene" Männer.
Wieso sitzen die nicht in Untersuchungshaft?
Langsam verstehe ich die Welt nicht mehr.
 
P

Pit 63

Guest
Ich hasse diese 80/90er Jahre Mentalität wo es mehr oder weniger in Ordnung war sich mit Fäusten Gehör zu verschaffen "solang man weiss wann Schluss ist".

Ich finde, dass genau diese Anteilnahme am Schicksal des Opfers fehlt, die dem Täter ein Gewissen und das Gefühl dafür vermittelt hat, wann Schluss zu sein hat. Die Frage ist, wo soll diese Sensibilität herkommen. Die Familien vermitteln sie oft nicht mehr. Die sozialen Beziehungen offensichtlich nur noch unzureichend. Die Gesellschaft verfällt sozialdarwinistischen Verhaltensnormen. Das Ego wird kultiviert, der Sieger ist der Held, der Verlierer wird verächtlich " Opfer" genannt.
Erschwerend kommt hinzuu, dass die brutale Form des Zusammenschlagens und Nachtretens auf den am Boden liegenden Verlierer in den Massenmedien (Filme/Spiele usw.) als übliche Form körperlicher Auseinandersetzung bagatellisiert worden ist.
 
S

sommersonne

Guest
Das heißt dann aber auch das sogar 50 jährige Menschen glauben es sei wie im Film. Das auf den Kopf getretene "Opfer" steht wieder auf, geht an die Bar und nimmt den nächsten Drink. Können Menschen tatsächlich so dumm sein. In dem Alter? Alkohol hebt bei einigen total die Hemmschwelle auf.

Unter diesem Aspekt sollte man vielleicht sogar die Türkei für das Alkoholverbot loben und es nachahmen. Wenigstens den Alkohol so teuer machen, das man ihn sich nicht tagtäglich leisten kann.
Aber da würde die Getränkeindustrie sofort aufquicken.
 

Msane

Well-Known Member
Wer hier auf ein gerechtes Urteil wartet der ist auf dem falschen Dampfer.

Wie in unser Kuscheljustiz selbstverständlich wird man die Täter dafür belohnen das sie zum Tatzeitpunkt besoffen waren.
Man wird sie als nicht voll zurechnungsfähig bewerten was sich wiederum stark strafmildernd auswirken wird.
 

blackcyclist

Gesperrt
Das heißt dann aber auch das sogar 50 jährige Menschen glauben es sei wie im Film. Das auf den Kopf getretene "Opfer" steht wieder auf, geht an die Bar und nimmt den nächsten Drink. Können Menschen tatsächlich so dumm sein. In dem Alter? Alkohol hebt bei einigen total die Hemmschwelle auf.

Unter diesem Aspekt sollte man vielleicht sogar die Türkei für das Alkoholverbot loben und es nachahmen. Wenigstens den Alkohol so teuer machen, das man ihn sich nicht tagtäglich leisten kann.
Aber da würde die Getränkeindustrie sofort aufquicken.

Dann fahr doch mal in Länder, wo Alkohol extrem teuer ist. Da wird kein bisschen weniger gesoffen, eher mehr und wahrscheinlich gleich die harten Sachen, weil Bier nur Geldverschwendung ist. Vom Selberbrennen mit allen bekannten Gefahren ganz abgesehen.

Den Untergang der Zivilgesellschaft muss man im übrigen auch nicht gleich ausrufen.
 
S

sommersonne

Guest
Dann fahr doch mal in Länder, wo Alkohol extrem teuer ist. Da wird kein bisschen weniger gesoffen, eher mehr und wahrscheinlich gleich die harten Sachen, weil Bier nur Geldverschwendung ist. Vom Selberbrennen mit allen bekannten Gefahren ganz abgesehen.

Den Untergang der Zivilgesellschaft muss man im übrigen auch nicht gleich ausrufen.


Vielleicht liege ich ja falsch. Aber ich habe das Gefühl das die Straftaten in Verbindung mit Alkohol zugenommen haben. Bisher habe ich mich immer von der Aussage beruhigen lassen "heute wird alles nur viel mehr in den Medien breit getreten als früher", deshalb kommt es dir so vor als würden die Straftaten zunehmen.

Da glaube ich nicht mehr dran. Deswegen geht nicht gleich die Zivilgesellschaft unter. Aber sie wird sehr viel schlechter.
Was Du sagst über die Länder wo Alkohol teuer ist, ist ja richtig. Ich finde aber trotzdem das Alkohol nicht mehr jedem jeden Tag zugänglich ist, da teuer. Wenn mal was zu feiern ist, dann hauen sie wohl ordentlich rein.

In D kannst du dir jeden Tag mit billigem Fusel die Birne zuschütten. Machst du was dummes, kannst du damit rechnen das du mildernde Umstände bekommst.

Wenigstens vor Gericht dürfte Trunkenheit nicht mehr als mildernder Umstand zählen. Wer sich so besäuft das er zum Schläger mutiert, muß die volle Verantwortung tragen. In meinen Augen ist Rausch Rausch, ob von Hasch oder Alkohol ist egal. Da dürften keine Unterschiede gemacht werden.
 

Lumiukko

Well-Known Member
[...]

In D kannst du dir jeden Tag mit billigem Fusel die Birne zuschütten. Machst du was dummes, kannst du damit rechnen das du mildernde Umstände bekommst.

Wenigstens vor Gericht dürfte Trunkenheit nicht mehr als mildernder Umstand zählen. Wer sich so besäuft das er zum Schläger mutiert, muß die volle Verantwortung tragen. In meinen Augen ist Rausch Rausch, ob von Hasch oder Alkohol ist egal. Da dürften keine Unterschiede gemacht werden.

Ich glaube ich erinnere mich hier schon einmal eine ähnliche Diskussion zu dem Thema gehabt zu haben.

Natürlich sollte das nicht als Ausrede zählen und mildernde Umstände sollten kein Freibrief sein. Aber die Regelung hat schon ihre Berechtigung. Wenn eine sonst völlig friedliche Person trinkt und im Vollsuff eine Dummheit begeht und sich am nächsten Tag nicht einmal mehr daran erinnert, ist es nicht wirklich sinnvoll hier das volle Strafmaß anzuwenden.

Aber ich stimme dir zu, die Preise für diesen billigen Fusel sind ein großes Problem und fördern unter Anderem auch den exzessiven Alkoholismus. Mich würde einmal interessieren wieviel Kosten den Krankenkassen und im Allgemeinen dem Sozialsystem entstehen, nur weil man ne Pulle Vodka oder Korn für unter 5 Euro bekommt.

Verbieten halte ich für Unsinn. Die Preise zumindest für die Billigprodukte anheben wäre schon besser, aber auch keine echte Lösung, sondern nur Symptombekämpfung. Es ist allerdings schwer bis unmöglich Menschen zu helfen, die in eine Suchterkraunkung gerutscht sind, die würden hohe Preise auch nicht davon abhalten - und wer weiss, vielleicht waren die oben genannten Herrschaften auch "nur" ausnahmsweise den "Feierabend feiern".

Ich finde die Lösung nach skandinavischen Vorbild noch am besten. Alkoholausschank in Märkten nur bis 21 Uhr und grundsätzlich auf 5% vol. begrenzen. Alle anderen Alkoholprodukte in "piekfeinen" Alkohol Shops. Da muss man sich dann vorher eindecken, denn im Vollsuff wird einem dort nichts verkauft.
Auch das ist im Grunde genommen nur Symptombekämpfung, aber die wirksamste die mir bekannt ist.

Über lang oder breit muss man sich der Aufklärung verschreiben und den Menschen aktiv helfen, ohne sie als "Penner", "Alkis", "Assis", oder Ähnliches abzustempeln. Die Regiernung sehe ich auch in der Pflicht das Sozialsystem zu reformieren, denn das aktuelle berücksichtigt viele Fälle überhaupt nicht. Zuviele fallen durch das Netz, weil sie selbst schon nicht mehr in der Lage sind sich damit zu beschäftigen, oder resigniert haben und ensprechend wenig konsequent sind.

Letzendlich muss zudem was in den Köpfen der Menschen geändert werden. Dabei spreche ich nicht euch an, denn ich gehe davon aus, dass ihr alle über euer Handeln mehr oder weniger nachdenkt. Aber das schwächste Glied der Kette muss gestärkt werden, die unterste Schicht der Gesellschaft muss abgehoben werden. Wenn die Kluft zwischen den "Verlorenen" und denen, die mitten im Leben stehen immer größer wird, werden sich auch diese Gewalttaten weiter häufen.

Sorry wenn ich evtl. etwas vom Thema abgekommen bin :D
 

Melli 2

Well-Known Member
Ich finde die Lösung nach skandinavischen Vorbild noch am besten. Alkoholausschank in Märkten nur bis 21 Uhr und grundsätzlich auf 5% vol. begrenzen. Alle anderen Alkoholprodukte in "piekfeinen" Alkohol Shops. Da muss man sich dann vorher eindecken, denn im Vollsuff wird einem dort nichts verkauft.
Auch das ist im Grunde genommen nur Symptombekämpfung, aber die wirksamste die mir bekannt ist.

In BaWü gibt es ein Ausschankverbot von Alkohol in Supermärkten / Tankstellen ab 22 Uhr . Was aber nicht den gewünschten Erfolg verspricht, kauft man eben vor 22 Uhr ein . Das ist doch eine reine Augenwischerei .
 
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