Türkei und ISIS

kilicaslan

Well-Known Member
Hab mal nach geschaut Kobani ist direkt an der Grenze. Woher kommt die information , dass die von norden angegriffen werden?

---

Hab mal recherchiert, kobani liegt zwischen von 2 orten die von Isis kontrolliert wird. Dieser Ort kobani unterbindet sozusagen isis gebiet. Wohl möglich greifen sie von ost, west und süden an. Aus dem. Norden ist dies. Kaum möglich da dort direkt die grenze ist.
Schau mal: https://maps.google.de/maps?q=kuban...-8&sa=X&ei=Z2nvU_X6A4LDO52JAQ&ved=0CAgQ_AUoAQ

Hier noch eine Bericht von bbc türkce: http://www.bbc.co.uk/turkce/haberler/2014/07/140714_rojava_kobani.shtml
 

TheCore

Moderator
Die Türkei hat ein nachvollziehbares Interesse, den IS gewähren zu lassen, wenn nicht gar zu unterstützen. Die kopflose Außenpolitik der Rest-NATO ist eine Gefahr für die Türkei, weil sie ein im Nordirak in die sunnitischen Gebiete hinein praktisch verdoppeltes Kurdistan hinterlassen wird und ein vollkommen zerrüttetes Verhältnis der Kurden mit der Zentralregierung in Bagdad. Für die Kurden wird daher, aufgepumpt mit westlichen Waffen, sowohl die Möglichkeit als auch die Notwendigkeit bestehen, Expansion nach Norden und einen eigenen Mittelmeerzugang im Korridor der türkisch-syrischen Grenze zu suchen.
 

Lynx72

Gesperrt
Die Türkei hat ein nachvollziehbares Interesse, den IS gewähren zu lassen, wenn nicht gar zu unterstützen

Aber kein rationales. Sollte der IS den Erbil-Staat erobern, wären die Investitionen von Tayyips Oligarchen futsch. Der IS hat 49 Konsularangestellte in Mosul gekidnappt und nicht wieder freigelassen. Mit Tayyips Unterstützung? Ich weiß ja auch, dass Tayyip den IS-Vorläufer lange hat gewähren lassen, aber ich glaube, aus gemeinsamer Gegnerschaft zu Assad und sunnitischem Klientelismus. Die Kurden spielten dabei gar keine Rolle.

Für die Kurden wird daher, aufgepumpt mit westlichen Waffen, sowohl die Möglichkeit als auch die Notwendigkeit bestehen, Expansion nach Norden und einen eigenen Mittelmeerzugang im Korridor der türkisch-syrischen Grenze zu suchen.
Das ist Paranoia. Mittelmeerzugang wo denn? Im Assad-Kernland um Latakia? Oder in Iskenderun? Mit den kurdischen Stahlarbeitern als 5. Kolonne Groß-Kurdistans?
 

TheCore

Moderator
Sollte der IS den Erbil-Staat erobern, wären die Investitionen von Tayyips Oligarchen futsch.

Das steht doch gar nicht zur Debatte. Der IS hätte die Kurden spürbare Kraft gekostet, aber mehr nicht. Die Peschmerga haben durch taktische Zurückhaltung und den damit verbundenen Handlungsdruck auf den Westen diese potenzielle Schwächung abgewendet. Wenn bei ihrer Unterstützung nicht doch noch ein Augenmerk darauf gelegt wird, ein angemessenes Kräfteverhältnis zu hinterlassen (Steinmeier ist da wohl der letzte Nachdenkliche), bzw. die Türkei den Druck des IS Richtung Osten nicht erhalten kann, werden die Kurden durch eine ungehinderte Expansion im Nordirak profitieren, die ihrerseits nur eine neue Ausgangssituation bildet.

Der IS hat 49 Konsularangestellte in Mosul gekidnappt und nicht wieder freigelassen.

Was nicht ausschließt, dass er seinen (wechselnden) Zweck erfüllt. Putin wird über auch nicht über MH17 begeistert gewesen sein.

Mittelmeerzugang wo denn? Im Assad-Kernland um Latakia? Oder in Iskenderun?

Letzteres, ein Anspruch, der das ganze 20. Jhdt. hindurch immer wieder formuliert wurde. Aber auch eine - weniger ambitionierte - Nord-Route, um Anschluss an Georgien/das Schwarze Meer oder Aserbaidschan/Russland zu finden, ist nicht weniger konflikthaltig. Die Absatzmöglichkeiten der Rohstoffe aus dem Kurdengebiet standen schon immer auf tönernen Füßen. Entsprechende Allianzen setzen gleiche Augenhöhe voraus. Mit jeder Waffe, die man dorthin liefert, werden solche Allianzen unwahrscheinlicher und der Anreiz, sich "frei zu schwimmen", erhöht.
 
P

Pit 63

Guest
Eine sehr erhellende und schlüssige Analyse, die meine Fragen beantwortet und vermutlich den Nagel auf den Kopf trifft.
 
S

sommersonne

Guest

Lynx72

Gesperrt
Steinmeier ist gegen einen unabhängigen Kurdenstaat.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...nt-unabhaengigen-kurdenstaat-ab-a-986522.html

(...)"Ein unabhängiger Staat der Kurden würde die Region weiter destabilisieren und neue Spannungen hervorrufen, möglicherweise auch mit Nachbarstaaten des Irak", warnte er in der "Bild am Sonntag".
Er setze daher auf eine Stabilisierung des Landes und hoffe, dass die staatliche Einheit des Irak erhalten bleibe. (...)

Hoffentlich setzt er nicht allzuviel Steuergeld auf den toten Gaul Irak.




 

alterali

Well-Known Member
Ich sehe die Problematik kurdischer Staat allenfalls als Unterpunkt Irak als Staat.
Welche Traumtänzer wollen denn noch nach all diesen ethnischen Säuberungen einen gemeinsamen Staat Irak wieder gründen. Einheitsregierung hin oder her.
 

HeyÖzgürlük

Well-Known Member
Einige deutsche Politiker würden die Waffenlieferungen befürworten

"Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hörte den Ruf aus Kurdistan: »Wir können nicht zusehen, wie bis an die Zähne bewaffnete Fanatiker Tausende unschuldige Menschen umbringen und deren Verteidiger keine wirksamen Mittel zum Schutz haben«, sagte der Vizekanzler dem Spiegel. Der frühere Außenminister Joseph Fischer (Grüne) machte in der Bild am Sonntag mobil: Eine Terrormiliz lasse sich »weder mit Gebetskreisen noch mit Spruchbändern« stoppen. »Wir sollten den Kurden vielmehr Waffen liefern, denn wir sind zur Hilfe verpflichtet.« Deutschland solle sich »den mutigen französischen, britischen und tschechischen Initiativen« anschließen. Die Frage, in wessen Händen die Waffen künftig einmal landen, sei im Moment »zweitrangig«."

Quelle und ganzer Artikel;
http://www.jungewelt.de/m/2014/08-18/057.php
 
Top