Türkische Behörden verbieten Gay-Pride-Parade

Alubehütet

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TURKISHPRESS hat einen durchaus differenzierenden Artikel dazu. Am Ende kritisieren sie den Zeitpunkt der Gay-Pride:

Es ist schlichtweg der ungünstigste Zeitpunkt, der vielen Kopfzerbrechen bereitet und erneut verdeutlicht, dass die LGBT-Szene zwar berechtigt Stolz und Ehre wiedererlangen, also respektiert werden und Toleranz erwartet, jedoch selbst wenig dazu beiträgt und denselben Respekt, Verständnis oder die Toleranz nicht konsequent genug verfolgt.

Nur wenige würden es akzeptieren, wenn in Irland ausgerechnet am St. Stephen's Day, in Deutschland ausgerechnet zu Christi-Himmelfahrt oder Fronleichnam, in den USA zum Independence-Day die Pride-Parade abgehalten wird. Deshalb fand auch in keinem anderen Land bislang eine Pride-Parade statt, die auf einen wichtigen religiösen oder nationalen Feiertag fiel. Sind die Homosexuellen und Transvestiten in der Welt nun anders gestrickt als in der Türkei oder wieso will man unbedingt an einem wichtigen islamischen Feiertag mitten auf einem seit Jahren umstrittenen Platz eine Parade veranstalten?


Vorher erläutern sie:

LGBT zu sein gilt in der Türkei so lange als anerkannte Gesellschaftsschicht, wie sie nicht öffentlich bewusst vorgelebt wird. Die Homo- und Transsexuelle Szene ist in den Großstädten seit 20 Jahren stark in die Öffentlichkeit getreten. Istanbul hat die lebendigste homosexuelle Szene. Das Ausgehviertel Taksim des Stadtteils Beyoglu hat die größte Dichte an Bars und Cruising Areas für Homo- und Transsexuelle. Seit Jahrzehnten wird das Auftreten transsexueller und transvestitischer Künstler, Showmaster oder Sänger wie selbstverständlich aufgenommen und erfreut sich schon seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Auch die amtierende Regierungspartei AKP nahm es wohlwollend auf, als die Homo- und Transsexuellen Anhänger Erdogans, Wahlkampfveranstaltungen oder Kundgebungen der Partei mit den Regenbogen-Fahnen begleiteten. Das Zeigen der Regenbogen-Fahne wurde sogar derart schrill, dass die Fahne bis in die ersten Reihen getragen und geschwenkt wurden, der Wahlerfolg 2014 von der Szene auch als ein eigener Erfolg betrachtet wurde.

[...]

Namhafte Sänger wie Bülent Ersoy oder der verstorbene Dichter, Komponist und Sänger Zeki Müren und viele andere machten keinen Hehl daraus, welchem Geschlecht sie sich näher fühlten, doch zu Pride- oder Gay-Paraden hatten sie noch nie einen direkten Draht - wohl auch um ihre gesellschaftliche Verantwortung bewusst.

https://turkishpress.de/news/panorama/24-06-2017/lgbt-der-tuerkei-manchmal-ist-weniger-mehr
 

Alubehütet

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Im Übrigen hat meine Mutter in ihrer katholischen Volksschule auch nichts von Evolution erfahren, von Charles Darwin. Ihr hat man auch nur erzählt von Adam und Eva. Das war Anfang der 50er noch Stand der Dinge; Papst Pius XII hat die historische Existenz eines Urelternpaares Adam und Eva für alle Katholiken für zu glauben verpflichtend gelehrt in seiner Enzyklika Humani Generis. (Obwohl er nicht ausschließt, daß Adam und Eva vielleicht unmenschliche Ahnen hätten. Nicht ganz leicht, sein Gedanke.)
 

Alubehütet

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Im Übrigen hat meine Mutter in ihrer katholischen Volksschule auch nichts von Evolution erfahren, von Charles Darwin. Ihr hat man auch nur erzählt von Adam und Eva. Das war Anfang der 50er noch Stand der Dinge; Papst Pius XII hat die historische Existenz eines Urelternpaares Adam und Eva für alle Katholiken für zu glauben verpflichtend gelehrt in seiner Enzyklika Humani Generis. (Obwohl er nicht ausschließt, daß Adam und Eva vielleicht unmenschliche Ahnen hätten. Nicht ganz leicht, sein Gedanke.)
Ups, falscher Thread :( :oops: – Eine Minute zu spät bemerkt :(
 

EnRetard

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Ach wie süß, Angela Merkel mit dem berühmten Bauchgefühl in allen Regenbogenfragen hat mitgekriegt, dass die Sozen im Rechtsausschuss mit Linken und Grünen den Gesetzentwurf für die Homoehe auf die Tagesordnung des Bundestags setzen wollen. Und damit es nur halb peinlich wird, hat sie entschieden, dass in dieser Gewissensfrage nun doch nicht die Einpeitscher der Fraktion dafür sorgen, dass alle Abgeordneten das gleiche Bauchweh bei der Homoehe kriegen müssen, sondern nach ihrem Gewissen entscheiden dürfen. Jetzt kommt sie also, zum Leidwesen der letzten aufrechten Bibeltreuen, die SchwulenLesbenehe nebst Adoptionstrecht.

Dabei heißt es doch in 3, Mose 18 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.
Jesses, Maria und Josef, wie weit ist es nur gekommen! :mad::eek:

Im Spiegel haben Ramsauer und ein paar andere Glaubensbrüder/schwestern aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-das-sagen-die-gegner-der-ehe-fuer-alle-a-1154672.html
 
Zuletzt bearbeitet:

eruvaer

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Ach wie süß, Angela Merkel mit dem berühmten Bauchgefühl in allen Regenbogenfragen hat mitgekriegt, dass die Sozen im Rechtsausschuss mit Linken und Grünen den Gesetzentwurf für die Homoehe auf die Tagesordnung des Bundestags setzen wollen. Und damit es nur halb peinlich wird, hat sie entschieden, dass in dieser Gewissensfrage nun doch nicht die Einpeitscher der Fraktion dafür sorgen, dass alle Abgeordneten das gleiche Bauchweh bei der Homoehe kriegen müssen, sondern nach ihrem Gewissen entscheiden dürfen. Jetzt kommt sie also, zum Leidwesen der letzten aufrechten Bibeltreuen, die SchwulenLesbenehe nebst Adoptionstrecht.

Dabei heißt es doch in 3, Mose 18 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.
Jesses, Maria und Josef, wie weit ist es nur gekommen! :mad::eek:

Im Spiegel haben Ramsauer und ein paar andere Glaubensbrüder/schwestern aus ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-das-sagen-die-gegner-der-ehe-fuer-alle-a-1154672.html
Aus dem Link:

"Die Ehe ist von alters her eine selbstbestimmte, von der Kirche bestätigte Verbindung zwischen Mann und Frau. [...] Wenn die Politik zu einer 'Ehe' zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen nun die Zustimmung geben will, löst sie sich völlig von dem tradierten kirchlichen Eheverständnis.

Diese Ehe ist dann etwas anderes. Wir sollten sie, wie im Kulturkampf, als Bismarck sie unter staatliche 'Obhut' nahm, als zivil bezeichnen. Oder die Ehe nach dem kirchlichen Verständnis dann auch kirchliche Ehe oder sakramentale Ehe nennen."

Das sind dann so Momente, wo ich mich Frage ob meine kleine Welt so fern der Realität ist oder deren kleine Welt am Tellerrand aufhört und sich als vollständig sieht...
Für meine kleine Welt ist Ehe selbstverständlich die im Standesamt geschlossene. Kaum einer heiratet noch in der Kirche und wenn, dann mit Gründen wie "kirchlich geführter Kindergarten", "Kirchen sind einfach so romantisch, das gehört für mich zur perfekten Traumhochzeit" oder gar "seinen/ihren/unseren Eltern ist es so wichtig".
Deswegen scheint es für mich auch so sinnlos, dass nicht jeder jeden heiraten darf. "Mal abgesehen davon für den Partner bei Krankheit entscheiden zu können, dem Recht zu adoptieren und steuerliche Vorteile - wozu wollen Homosexuelle überhaupt heiraten?" Kommt dann noch gerne als Argumente....
Tja wozu sollte jeder offiziell eine rechtlich anerkannte Partnerschaft/Familie gründen wollen, sich ein Versprechen fürs Leben geben und seine Belange ganz seiner Liebe in die Hand geben?
Weiß auch nicht :D
Manche Länder sind schon dazu über gegangen heterosexuelle Beziehungen die x Jahre dauern rechtlich wie eine Ehe zu behandeln....vllt wäre das der nächste Schritt mit dem übernächsten auch für LGBTQ.

*edit:
Da fehlt jetzt irgendwie der Satz, dass es bei "uns" ohnehin schon immer Trauung und kirchliche Trauung heißt...auch schon in der Generation meiner katholischen Eltern...


Irgendwann sollte sich Liebe global als treibende Kraft, Motivation, Religion, Ziel durchsetzen... Dann wäre vieles anders.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Ach wie süß, Angela Merkel mit dem berühmten Bauchgefühl in allen Regenbogenfragen hat mitgekriegt, dass die Sozen im Rechtsausschuss mit Linken und Grünen den Gesetzentwurf für die Homoehe auf die Tagesordnung des Bundestags setzen wollen.
Na, ein bißchen anders war schon noch.
Die GRÜNEN-Fraktion hatte vor einigen Jahren eine entsprechende Gesetzesinitiative in den Bundestag eingebracht. Und fand das respektlos, daß die nicht mal in die parlamentarische Beratung gekommen ist, geschweige denn zur Abstimmung. Haben das Bundesverfassungsgericht gefragt, ob das in Ordnung ist, und die vor einigen Tagen so murmelmurmelmurmel, finden wir auch nicht gut, murmelgrummel, aber doch, das geht.

Woraufhin Schulz endlich mal auf ein Angriffsthema gebracht wurde – Heyyyy! Da ist Merkel mal gegen einen überdeutlichen Konsens!, und feststellte: Eine Koalition mit der SPD wird es ohne Homoehe nicht noch einmal geben. Woraufhin Lindner: Moment, wir hatten den ersten schwulen Außenminister gestellt – Ohne uns auch keine Koalition ohne Homoehe.

Nun weiß Merkel aber auch, daß eine Homoehe in der nächsten Legislatur fällig sein wird, mit oder ohne ihr, also doch besser dann mit. Und kam dann auf den Clou mit der "Gewissensfreiheit" bei der Abstimmung – In der nächsten Legislatur. Darauf hin Schulz so: Mist, die entzieht sich mir gerade geschickt, also hat er nachgesetzt, das könne man wohl noch diese Woche machen.
Dabei heißt es doch in 3, Mose 18 Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.
Jesses, Maria und Josef, wie weit ist es nur gekommen! :mad::eek:
:D

Ich hätte auch noch zwei Links zu bieten, zwar auf einer seltsamen Seite, auf der Ihr euch vielleicht nicht länger gerne aufhalten werdet, aber

Gegen Homo-Ehe: https://philosophia-perennis.com/20...-die-gewissensfreiheit-des-christen-menschen/

Pro: https://philosophia-perennis.com/2017/06/27/ehe-fuer-alle-kein-thema/
 

Msane

Well-Known Member
Ich stelle mir Erdogan und seine strengreligiösen Gefolgsleute vor, die sehen die Schwulen die mit nacktem Hintern in ihrem Tütü durch die Straße ziehen, und muss lachen.

Dann stelle ich fest, dass ich mich selbst gerade irgendwie wieder über Schwule lustig mache und fühle mich schlecht.
Das negative Denken über Homosexuelle ist sehr tief in der Gesellschaft verwurzelt.


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