Türkische Ehebroschüre

beren

Well-Known Member
Als Mann darf man sich auch nicht auf einen Platz setzen, wo kurz vorher noch eine Frau saß, weil man davon ausgeht, dass sie den Sitz durch ihre Körpertemperatur erwärmt hat.
 

Almancali

Well-Known Member
Oder man mich in einem Fernbus aufforderte woanders Platz zu nehmen, weil ich mich neben einer Frau hingesetzt hatte.
Eine ähnliche Geschichte erlebte mein Vater vor einigen Jahren. Wir flogen in die TR von Bremen bzw. Hannover aus und im Flugzeug waren immer 3'er Sitze und mein Vater hatte den Platz auf der anderen Seite des Gangs. Neben ihr saß eine Frau so um die 30-35 Jahre oder so. Die ist im Flugzeug fast abgedreht, weil sie nicht neben einen Mann (also meinem Vater) sitzen wollte. Sie wurde regelrecht laut und hielt das ganze Gewerbe dort auf. Irgendwann platze mir der Kragen und ich teilte ihr mit, dass sie einfach mal für 2 Stunden die Klappe halten soll. Mein Vater war auch damals schon nicht mehr der Jüngste und hatte schon die mitte 70 auf dem Tacho gehabt. Irgendwann hat dann ein Mann hinter ihr dann den Platz mit ihr getauscht, so dass sie sich neben seiner Tochter setzen durfte.

Vor ca. 4 Jahren im Park unseres kleinen Sehirs. Mein Vater und Ich wollten unter den Bäumen sitzen und die Aussicht des Abhangs genießen und einen Tee trinken. Da kam der Cay-Tüpi angelatscht und meinte, wir können dort nicht sitzen. Nur in Begleitung einer Frau, weil das der Platz ist, denen Frauen vorbehalten ist. Ein öffentlicher Park wohlgemerkt!

Als Mann darf man sich auch nicht auf einen Platz setzen, wo kurz vorher noch eine Frau saß, weil man davon ausgeht, dass sie den Sitz durch ihre Körpertemperatur erwärmt hat.
Am Besten auch nicht dort stehen, wo die Frau zuvor stand, weil man die gleiche Luft einatmet :)
 

univers

Well-Known Member
Irgendwann platze mir der Kragen und ich teilte ihr mit, dass sie einfach mal für 2 Stunden die Klappe halten soll.
Nicht schlecht, aber nicht nachzuahmen;)

Wenn ich reise, dann der Reise wegen und nicht um mich an allein sitzende Frauen aufzugeilen. wobei hier sich der Gedanke einschleicht, dass ein unterdrückte Sexualität sich wohl dieser Gelegenheit auch bedienen könnte, so einfach ist es mit den Hormonen, denke ich...
..aber kultiviertes bzw soziales Verhalten ist nicht angeboren und muss ständig gepflegt sein sprich, es ist ein immerzu fortdauernder Prozess des Umgangs mit den Mitmenschen.
Ich achte auf den Mitmenschen und wenn man mich auffordert den Platz neben einer Frau im Bus zu räumen, unterstellt man mir Respektlosigkeit, gar man verweist mich in eine Position, die ich wahrlich nicht vertrete.
Nicht wegen der Gleichbehandlung der Frau, sondern weil ich in der Frau einfach einen Mitmenschen sehe, einen Lebewesen.
Der Umgang mit den Mitmenschen sollte ohne Eigennutz sein, de facto ist für mich als Mann eine Begegnung mit einem Lebewesen anderen Geschlechts nicht mit Sexualität verbunden.
Hält man nun eine ganze Nation so in Grenzen, sei es kulturell oder gesetzlich, dann hat man diese Nation lebenslänglich in eine Idee eingekerkert und daraus entsprang ja der arabische Frühling etc.
 

Almancali

Well-Known Member
Doch doch! Immer wieder :)
Ich gehöre nicht zu den schmächtigen Typen, sondern Körperbaumäßig eher zu den Schwergewichten :)

Ich achte auf den Mitmenschen und wenn man mich auffordert den Platz neben einer Frau im Bus zu räumen, unterstellt man mir Respektlosigkeit, gar man verweist mich in eine Position, die ich wahrlich nicht vertrete.
Das mag alles richtig sein und normalerweise würde ich dir zustimmen (zu deinem gesamten Absatz).

Aber!

Die Flugtickets haben zugewiesene Sitzplätze! Statt meinem Vater einen Vortrag zu halten, hätte man bei der Sitzplatzvergabe (und der mehrfach überbuchten Flüge) vorher - von Seiten der Flugbegleitung und Ticketaushändiger - besser aufpassen können.

Das Ganze hat u.A. auch etwas mit versicherungstechnischen Belangen zu tun. Angenommen mein Vater hätte den Platz C13 vergeben bekommen. Setzt sich - weil so eine Tussi ihre 5 Minuten hat - dann auf Platz G27 hin. Plötzlich geht das Gepäckfach über ihn auf und ihm Fällt der Sack Pilav auf den Kopf und er bekommt 10 dieser Körner in die Augen und erblindet.

Das Ganze wird dann der Versicherung gemeldet und die macht daraus wieder ein Kausalitätsverfahren. Hätte der alte Mann auf seinen Platz C13 - wie vergeben - gesessen, hätte nicht er den Sack Pilav auf den Kopf bekommen (sondern jemand anderer) und wäre dann vermutlich auch nicht an den Körnern erblindet.

Ist halt alles Auslegungssache...

Könnte ja auch sein, das man in Istanbul landet... und plötzlich stürmen Polizei und Co. das Flugzeug, weil auf dem Platz G27 der Schwerverbrecher Mustafa aus Konya vermutet wird. Da man ja vorher Platzbingo spielte, sitzt da nun mein Vater auf dem Platz. Er wird niedergeprügelt und mit rabiaten Mitteln aus dem Flugzeug gezogen und nochmal auf der Landebahn mit Schlägen "therapiert" - mein Vater erleidet schwere Knochenbrüche, Blessuren und einen Herzinfarkt. Erst Tage später klärt sich die Situation auf. Das wäre natürlich nicht passiert, hätte er auf dem Platz gesessen, der ihm vorher zugewiesen wurde.

Ist halt alles Auslegungssache...

:D
 

beren

Well-Known Member
Doch doch! Immer wieder :)
Ich gehöre nicht zu den schmächtigen Typen, sondern Körperbaumäßig eher zu den Schwergewichten :)


Das mag alles richtig sein und normalerweise würde ich dir zustimmen (zu deinem gesamten Absatz).

Aber!

Die Flugtickets haben zugewiesene Sitzplätze! Statt meinem Vater einen Vortrag zu halten, hätte man bei der Sitzplatzvergabe (und der mehrfach überbuchten Flüge) vorher - von Seiten der Flugbegleitung und Ticketaushändiger - besser aufpassen können.

Das Ganze hat u.A. auch etwas mit versicherungstechnischen Belangen zu tun. Angenommen mein Vater hätte den Platz C13 vergeben bekommen. Setzt sich - weil so eine Tussi ihre 5 Minuten hat - dann auf Platz G27 hin. Plötzlich geht das Gepäckfach über ihn auf und ihm Fällt der Sack Pilav auf den Kopf und er bekommt 10 dieser Körner in die Augen und erblindet.

Das Ganze wird dann der Versicherung gemeldet und die macht daraus wieder ein Kausalitätsverfahren. Hätte der alte Mann auf seinen Platz C13 - wie vergeben - gesessen, hätte nicht er den Sack Pilav auf den Kopf bekommen (sondern jemand anderer) und wäre dann vermutlich auch nicht an den Körnern erblindet.

Ist halt alles Auslegungssache...

Könnte ja auch sein, das man in Istanbul landet... und plötzlich stürmen Polizei und Co. das Flugzeug, weil auf dem Platz G27 der Schwerverbrecher Mustafa aus Konya vermutet wird. Da man ja vorher Platzbingo spielte, sitzt da nun mein Vater auf dem Platz. Er wird niedergeprügelt und mit rabiaten Mitteln aus dem Flugzeug gezogen und nochmal auf der Landebahn mit Schlägen "therapiert" - mein Vater erleidet schwere Knochenbrüche, Blessuren und einen Herzinfarkt. Erst Tage später klärt sich die Situation auf. Das wäre natürlich nicht passiert, hätte er auf dem Platz gesessen, der ihm vorher zugewiesen wurde.

Ist halt alles Auslegungssache...

:D



Hollywood lässt grüßen. :D
 

Almancali

Well-Known Member
Ich hab' noch garnicht von Cüneyt Arkin erzählt, als er - nachdem er alles beobachtete - von seinem Flugzeugplatz A1 aufsprang, einmal quer durch das Flugzeug jumpte, von der Bordtür auf die Langebahn jumpte (aus 7 m Höhe) und mit zwei Karatekicks die gesamte Istanbuler Polizei niederstreckte. War halt ein Glückstag für meinen Vater. :D
 

Mendelssohn

Well-Known Member
und dieses Aspekt kräftigt einen in der Annahme dahin, dass die türkische Bevölkerung mehrheitlich nicht laizistisch ist, mich zu mindestens, zumal ich es auch persönlich tagtäglich erfahre.
Die türkische Bevölkerung war mehrheitlich laizistisch, sogar auf dem Land (mit Ausnahme der stark kurdisch geprägten Regionen). Ich weiß von Omis, die unter großem Druck ihrer entweder patriotischen und/oder republikanischen Ehemänner in den 1960iger/70iger Jahren mühsam ihr Kopftuch ablegten und moderne Kurzhaarfrisuren tragen mußten (sie fühlten sich nackt) und nun von ihren verstädterten Enkelinnen aufgefordert werden, wenigstens im Alter die moderne Kleidung abzulegen. Dies ist Resultat einer neuen Erziehungsdoktrin, die nach 13 Jahren AKP soweit Früchte trägt, daß der Westen den Eindruck erhält, daß die türkische Bevölkerung mehrheitlich dem Laizismus abgeschworen hat. Noch leben die Omis und lassen sich von ihren Enkelinnen keine Vorschriften machen. Wenn diese erst einmal selbst in Verantwortung für das Fortkommen ihrer Kinder stehen, also Söhne zu erziehen haben, die nicht Wasser predigen, aber selbst den Wein trinken und Töchter darin zu unterrichten haben, wie sie sich auf sich selbst verlassen können, spätestens dann werden sie sich an ihre Oma erinnern.
Jedenfalls stimme ich mit der Betreiberin eines kleinen Imbisses (7 Tage von 11-24 Uhr) und ihrer Schwiegermutter, die sie bei Ladenschluß immer abholt, überein, daß die Arbeit an den Frauen hängenbleibt - also interkulturell. Söhne müssen in die Schule und Männer kümmern sich vor allem um sich selbst.
Die Frau von der ich spreche, hat allerdings auch 8 Jahre Frauenfußball in der Türkei gespielt. Wenn die Söhne (14 und 16) mit Schule/Studium fertig sind, will sie den Imbiß aufgeben. Vor allem wegen der Einkäufe, die dann zu beschwerlich werden. Wenn sie um Mitternacht nach Hause kommt, wartet erst einmal ein Teil des Haushalts auf sie, also der Teil, den sie morgens vor der Öffnung des Imbiß nicht schafft. Jemanden einzustellen, sei zu teuer. Außerdem wollen die Leuten ihren Lamacun und ihre Linsensuppe.
Ich werde mit ihr mal die neue Heiratsbroschüre besprechen. :)
 
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