AW: Was denkt Ihr gerade? (31)
Guten Morgen,
möchte mich erstmal erneut für die ganzen Denkanstöße hier bedanken.
hmmmmmmm... was ich dir gerne dazu sagen möchte, mache ich per pn! so extrem persönliches muss man nicht öffentlich austragen!:wink:
Habe gehofft, heute morgen eine von Dir hier zu lesen... ?
(...)
Im Großen und Ganzen finde ich's nicht weiter erstaunlich, plötzlich Zweifel und kalte Füße zu bekommen, wenn eine zuvor sehnlichst herbeigewünschte Situation im Begriff ist, Realität zu werden - erst recht mit der Bürde mieser Erfahrungen im Nacken. Dann neigt man vermutlich schon aus Sicherheitsbedürfnis dazu, Stimmen aus der engsten Umgebung zu vertrauen. Aber wenn sie einen nur in eigenen Zweifeln bestärken, kann man schlecht rausfinden, was man selbst eigentlich will. Und umgekehrt: wenn sie alles schönreden, funktioniert das auch nicht. (...)
Dazwischen hab ich noch nichts gefunden, anscheinend kenne ich selbst nur Extreme.
Hoffentlich. Denn die Liebe ist der letzte unberechenbare Faktor in einer durchberechneten Welt.
Aufgrund dieses "Unberechenbaren" wurde meine Beziehung gerade von meinem Umfeld als "gefährliches Experiment" tituliert. Dann habe ich mich gestern gefragt, ob ich es angesichts meiner Vergangenheit auch so sehen sollte... :cry:
(...) Nicht jedes Trauma lässt sich sofort bearbeiten, auch wenn man inzwischen weiß, dass ein möglichst rasch einsetzendes, gründliches Debriefing nach extremen Erfahrungen dazu beiträgt, das Risiko posttraumatischer Belastungsstörungen abzufangen. Aber das geht nicht immer und in jeder Situation. Es gibt Dinge, die die Seele erst später verarbeiten kann und will. Im Zweifel dann, wenn sie bereit ist dazu.
P.S. Damit hängt's übrigens m.E. auch zusammen, dass alte Menschen aus der Kriegsgeneration erst seit einigen Jahren vermehrt ihre persönlichen Erinnerungen und daraus resultierende Folgen reflektieren - aber das nur am Rande..
Vielleicht habe ich mir zwischen den beiden Beziehungen nicht genug Zeit gelassen - oder vielleicht hätte Zeit mir auch nichts gebracht. Ich habe immer versucht, jedem Menschen eine neue Chance zu geben und ihn (oder sie) nicht in eine Schublade zu stecken, in der ich vorher schonmal schlechte Erfahrungen gesammelt habe. Andere nennen das dann "naiv".
Du hast mich missverstanden, der Bezug war ein anderer: dass und wie lange die Seele mitunter ihre Zeit braucht, habe ich am Beispiel von Menschen mit Kriegserlebnissen zu verdeutlichen versucht.
Bei mir ist das angekommen und ich sehe es genauso.
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Ich möchte das Thema hier im Thread gerne abschließen. Wenn irgendjemand Zeit und Lust hat, ein bisschen zu reden (per PN oder wie auch immer), würde ich mich freuen.
Allen anderen: genießt das schöne Wetter, habt einen entspannten Tag.