Was ist Meinungsfreiheit?

Meinungsfreiheit sollte.....

  • universal und allumfassend sein.

    Votes: 8 57,1%
  • reglementiert werden, wenn Personengruppen diffamiert werden.

    Votes: 6 42,9%
  • nur in den vom Staat gesetzten Parametern möglich sein.

    Votes: 0 0,0%
  • was? Ich habe keine Meinung dazu.

    Votes: 0 0,0%

  • Total voters
    14

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Übertragen auf Kollektive nennt sich das Volksverhetzung. Kann auch, muss aber nicht mit Gewaltverherrlichung einhergehen. Ansonsten d'accord.

Genau da setze ich an^^

Muß die Meinungsfreiheit nicht auch für solche absurde Meinungen gelten? Sollte man nicht eher jenige "Meinungen" argumentativ bloßstellen als Verbote oder Reglementierungen zu erlassen?

Ich zitiere mal wieder (ich finde diesen Artikel wirklich gut!):

"At heart, European judges and politicians have an aristocratic fear that if they grant the masses unrestricted debate, mobs will embrace revolution, racism or fascism. They do not believe that bad arguments can be defeated by better ones in a free society."
 

vzd_2.1

Well-Known Member
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Genau da setze ich an^^

Muß die Meinungsfreiheit nicht auch für solche absurde Meinungen gelten? Sollte man nicht eher jenige "Meinungen" argumentativ bloßstellen als Verbote oder Reglementierungen zu erlassen?

Ich zitiere mal wieder (ich finde diesen Artikel wirklich gut!):

"At heart, European judges and politicians have an aristocratic fear that if they grant the masses unrestricted debate, mobs will embrace revolution, racism or fascism. They do not believe that bad arguments can be defeated by better ones in a free society."

eine demokratie, eine demokratische gesellschaft sollte das aushalten, aushalten können. wer beurteilt, welche meinung absurd ist? der wohlfahrtsausschuss?
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

eine demokratie, eine demokratische gesellschaft sollte das aushalten, aushalten können.

Genau meine Meinung! Zu einer demokratischen Gesellschaft gehört dies einfach dazu, denn sonst wäre es eben keine demokratische Gesellschaft!


wer beurteilt, welche meinung absurd ist? der wohlfahrtsausschuss?

Jedes Individuum für sich selbst!
 

alterali

Well-Known Member
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Von persönlicher Beleidigung, Verleumdung und übler Nachrede abgesehen sollte Meinungsfreiheit universell und allumfassend sein.

Ich finde auch, dass es da keine weiteren Einschränkungen geben sollte.
Jedenfalls fällt mir im Moment nichts ein.

Ich persönlich finde deshalb auch die Holocaustleugnung als Straftatbestand unpassend.

(Nicht, dass ich sie auch als absurd empfinde!)
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Die Meinungsfreiheit steht für das Recht auf freie Meinungsäusserung, sie deckt nicht ein vermeintliches "Recht" auf Beleidigung ab.

Beispiel: Nenne deinen Chef ein Ar...loch. Selbst wenn deine Meinung zutreffend ist, kann sie dich den Job kosten. 8)
 

Aylin2009

Active Member
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Genau da setze ich an^^

Muß die Meinungsfreiheit nicht auch für solche absurde Meinungen gelten? Sollte man nicht eher jenige "Meinungen" argumentativ bloßstellen als Verbote oder Reglementierungen zu erlassen?

Ich zitiere mal wieder (ich finde diesen Artikel wirklich gut!):

"At heart, European judges and politicians have an aristocratic fear that if they grant the masses unrestricted debate, mobs will embrace revolution, racism or fascism. They do not believe that bad arguments can be defeated by better ones in a free society."

Ich glaube, dass es beim Verbot der Holocaust Leugnung weniger darum geht, dass es keine besseren Argumente gibt, als um den Respekt vor den Hinterbliebenen.
Es ist nicht Angst davor, dass wir in den nächsten Faschismus abrutschen, nur weil ein paar Bekloppte absurde "Meinungen" äußern, sondern der Tritt in die Weichteile, der solche "Meinungen" für Menschen bedeutet, die das Grauen miterlebt und/oder Menschen verloren haben.

Diesen Gedankengang kann ich gut nachvollziehen, obwohl ich mir ehrlich gesagt noch nie ernsthaft überlegt habe, ob ich dieses Verbot nun sinnvoll finde oder nicht.
 

TheCore

Moderator
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Die zweite Alternative ist doppeldeutig, weil Personengruppen sowohl abstrakt als Personengruppen als auch als Gesamtheit von Individuen verunglimpft werden können. Das deutsch Recht verfolgt beides, bspw. durch die Mehrfachstrafbarkeit einer Holocaust-Leugnung als Volksverhetzung einerseits und Beleidigung bzw. Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener andererseits.
Mir gefällt das US-amerikanische Konzept besser, das sich mehr bemüht, die Strafbarkeit bei "hate crimes/hate speech" an die Verletzung individualisierter Rechtspositionen zu knüpfen. Die doppelte Abstraktion einer hoheitlichen Justiz, die Straftaten gegenüber z.B. "einer Glaubensrichtung" ahndet, ist offensichtlich problematisch.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Was ist Meinungsfreiheit?

Ich glaube, dass es beim Verbot der Holocaust Leugnung weniger darum geht, dass es keine besseren Argumente gibt, als um den Respekt vor den Hinterbliebenen.
Es ist nicht Angst davor, dass wir in den nächsten Faschismus abrutschen, nur weil ein paar Bekloppte absurde "Meinungen" äußern, sondern der Tritt in die Weichteile, der solche "Meinungen" für Menschen bedeutet, die das Grauen miterlebt und/oder Menschen verloren haben.

Diesen Gedankengang kann ich gut nachvollziehen, obwohl ich mir ehrlich gesagt noch nie ernsthaft überlegt habe, ob ich dieses Verbot nun sinnvoll finde oder nicht.

Du hast den Sinn dieses Verbotes sehr gut dargestellt. Durch die Holcaust Leugnung werden die Anghörigen der Opfer beleidigt. Zu recht ist deshalb auch der Begriff "Döner Morde" zum Unwort des Jahres erklärt worden.

Nicht nachvollziehbar bleibt für mich in diesem Zusammhang, weshalb z.B. die Titanic Ausgabe mit dem Benedict Cover verboten wurde, aber ein NPD Plakat mit dem Slogan "Gas geben" vor jüdischen Einrichtungen nicht?

"Als im September vergangenen Jahres die Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus bevorstanden, überlegten die Parteistrategen, wie die von der NPD so verhasste Schweigespirale der Medien durchbrochen werden könne. Entstanden ist das wohl weitläufig bekannte „Gas geben“-Plakat, auf dem der damalige NPD-Vorsitzende Udo Voigt auf einem Motorrad sitzt, darüber prangt der umstrittene Slogan. "

http://endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=7607:gas&Itemid=435

"Die Partei" um den Titanic Herausgeber Martin Sonneborn machte daraufhin einen Gegentwurf mit dem Konterfei von Jörg Haider. Dagegen klagt nun die NPD, weil sie das als Beleidigung des Angedenkens Toter ansieht.
Meinungsfreiheit?
 
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