AW: zur welcher religion beitreten?
bonjour anouk
Ich glaube an die Grundidee des Christentums: Liebe und Vergebung. Auch wenn letzteres manchmal dauert.
Woran ich nicht glaube, glauben kann, sind alle Ideen, die mit Rache, Hölle und Verdammnis einhergehen. Gott liebt, nach meinem Empfinden. Und wenn er nicht liebt, sondern jemanden für irgendwelche banalen oder auch größeren Verfehlungen auf Dauer verstößt, ist er nicht Gott, sondern nur Mensch.
gut, das ist die theorie.
nur seit 2000 jahren ist die praxis überwiegend anders!
warum? irgendwie hat das christentum ein defekt, denn die grausamkeit der christen haben nur wenige völker überboten
voran lag das?
vielleicht gibt es in dieser religion ein systemfehler; es könnte sein, dass, dass menschen im namen eines gottes vergeben können, der fehler ist. das allein hat eine schier unvorstellbare tragweite. die reformation hat nicht so gut geklappt, denn die verdorbenen menschen sind dadurch unwesentlich besser geworden! ich sehe die reformation als eine maske auf einem gesicht, der dadurch in keinerweise verschönert wurde, an.
Als Jugendliche habe ich mich zwischenzeitlich immer mal wieder mit dem Judentum beschäftigt, allein wegen des Alten Testaments. Es ist aber nicht meine Religion. Unabhängig davon, dass sie es auch niemals sein könnte (da sie patriarchalisch geprägt und meine Mutter keine Jüdin ist), käme ich mit den religiösen Vorschriften nicht zurecht. Auch nicht in der liberalen Version. Ich respektiere es zutiefst - aber ich kann es nicht leben.
es sind auch ermüdungserscheinungen einer religion, die nunmal verdammt alt ist, nicht das essentielle dran, oder?
Mit dem Islam geht es mir ähnlich. Die ersten Suren des Koran wie auch viele soziale Implikationen (wie z.B. den Sinn des Opferfestes) finde ich toll!
Womit ich allerdings ein Problem habe, ist die auf mich in den späteren Suren ziemlich aggressiv wirkende Ausgrenzung so genannter "Ungläubiger", sowie die detaillierten Vorschriften für jeden möglichen Teilaspekt des Lebens.
Die Scharia ist für mich als Gesellschaftsordnung inakzeptabel. Und mit einer sunnitisch geprägten Gesellschaftordnung hätte ich gewiss auch meine Probleme, wenn sie nicht eine unbedingte Toleranz gegenüber friedfertigen Andersgläubigen einschließt.
ich meine dass das buch des islams gottesfurcht beibringt oder beibringen soll. ich kenne der islam als eine sehr schöne, reine und konsequente religion. sie ist enorm anspruchsvoll und für labile menschen wenig geeignet. du sollst gehorschen. du soll dich rund um die uhr jeden tag deines langen lebens direkt gegenüber gott verantworten. islam ist in der tat gegenüber den moslems selbst unerbittlich: nur wer sich nichts zu schulden macht, kann gelassen leben. für den anderen gibt es nur stress, oder er ist schon nicht mehr moslem.
die scharia ist im grunde genommen eine mildes gesetz unter den altertümlichen gesetzen und verhaltenskodexe. ein echter moslem kann sie nur vollkommen korrekt anwenden, und das setzt voraus, dass er selbst absolut mackellos ist. gerät sie in politischen händen, ist es mit der scharia ...
... , wie mit anderen ordnungsformen, ...
sehr leicht ekzesse zu betreiben, ok. wenn ich mir vorstelle, dass der könig louis XI seinen eigenen vetter aus dem osten, den mächtigen herzog von burgunden lange jahrzehnte in einem käfig halten lies, wo der gefangene weder stehen, noch liegen konnte und nie rauskam, dann kann man sich leicht vorstellen, dass in der westlichen vergangenheit viele menschen lieber eine korrekt angewandte scharia bevorzugt hätten.
heute vermischen in unserer beurteilung der scharia
terrorismus,
tribale (un)rechte in gegenden wo der islam zwar vorherrscht, aber immer noch sehr stark unterschwellig von animistischen (unrechts)gewohnheiten konkuriert wird,
wobei dazu noch die schaulust eine sehr grosse rolle spielt,
mit dem islam selbst
Der Hinduismus ist mir zu fremd. Mit der Idee eines Kasten- bzw. westlich ausgedrückt: Klassenwesens oder -denkens kann ich nix anfangen.
Viel Sympathie habe ich für den Buddhismus. Nicht für jede seiner Erscheinungsformen, aber immerhin: im allgemeinen ist es keine Religion, die je mit Flamme und Schwert Andersgläubige vom Gegenteil zu überzeugen versucht hat. Und: es geht um Erfahrungen, praktisches Erleben im Alltag - nicht um reine Glaubensvorstellungen wie z.b. diejenige nach der unbefleckten Empfängnis oder dem Paradies mit (keine-Ahnung-wievielen) Jungfrauen, die wahrhaft Gläubige angeblich am Ende erwarten.
Ziemlich sympathisch finde ich auch animistische Ideen. Aber das ist - verständlicherweise - nicht jedermanns Sache.. und als formale Religionszugehörigkeit absolut ungeeignet.
das sehe ich auch insgesamt so
ps Vielleicht scheue ich nur die Hölle, kann sein. Aber das Nirvana scheint mir trotzdem eine gute Alternative.
könnte es sein, das die schreiber der religiösen bücher alle etwas falsch verstanden haben, und nicht kapierten hat, dass die hölle hier auf erde sein soll ? für die meisten der 7 milliarden menschen ist das leben auf erde nämlich die hölle. sie brauchen hinterher nicht mehr sonst wohin zu geraten!
meiner ansicht nach handelt es sich bei alzheimer nicht um eine religion, selbst wenn die betroffenen eine sehr lange meditation antreten. ob es mit religion was zu tun haben könnte (gäbe es ein gott, könnte er "sich rächen", dass wir versuchen, die dauer unseres lebens naturwidrig ewig zu verlängern, und dabei "seine" natur, er wäre ja der schöpfer davon, mit explodierenden umweltschäden vernichten!)
ich wäre eine atheistische jüdin mit buddhistischen grundsätzen. begründen kann ich das nicht, weil, wie schon gesagt, der weg zum spirituellen denken durch das ganze leben hindurch sich wandelt und somit auch ich einer bewusstseinswandlung unterworfen bin... begründen= das klingt so nach grund, boden, verhaftet sein, befestigen, festhalten, klammern oder anbinden. also begründen könnte ich das nicht in einem halbseitigen posting . abgesehen davon bedeutet religion für mich eher nur EINE möglichkeit sich philosophisch mit dem sinn lebens auseinanderzusetzen.
ich trage mich mit sehr ähnlichen gedanken, denn
ich wäre eine atheistische jüdin mit buddhistischen grundsätzen. begründen kann ich das nicht, weil, wie schon gesagt, der weg zum spirituellen denken durch das ganze leben hindurch sich wandelt und somit auch ich einer bewusstseinswandlung unterworfen bin... begründen= das klingt so nach grund, boden, verhaftet sein, befestigen, festhalten, klammern oder anbinden. also begründen könnte ich das nicht in einem halbseitigen posting . abgesehen davon bedeutet religion für mich eher nur EINE möglichkeit sich philosophisch mit dem sinn lebens auseinanderzusetzen.
deine ehemalige religion hat zwei einmalige kennzeichen
- sie ist absolut zukunftsausgerichtet, ziemlich einmalig unter den religionen
- eine frau wird erwartet, und man kann nicht vorhersagen, welche, die einem messias ein menschliches körper geben soll. damit steht die frau in einer ganz anderen position als in anderen religionen, auch wenn es in der tagtäglichen praxis auch anders aussieht. denn, wer weiss?
ich glaube, dass die geringschätzung dieser religion in den regionen des christentums und islams auf unkenntnis beruht
da wird in der welt das judentum prinzipiell verneint.
ich bin in der stadt aufgewachsen, wo ein wichtiger gelehrte dieser religion sein leben verbracht hat (Salomon ben Isaac (Rabbi Chlomo ben Yts'hak) genannt rachi). in dieser stadt kennt ihn absolut niemand in der bevölkerung, auch sehr gebildete leute nicht! nur spezialisten! seine werke sind nicht erhältlich! die werke von kristian von troyes kann man überall finden. die werke von bernard von clervaux (gleiche zeit, gleicher ort!) sind an vielen orten leicht zu studieren. die anderen heiligen aus troyes sind sehr bekannt (der heilige loup, der 1/2 jahrtausend vorher die huhnen und türken mit hilfe gottes nach hause schickte, heilige urban IV, etc. es gab noch einige). aber rachi nicht. die söhne und töchter der familien in troyes, hochburg der katholischen religion, es ist klar bei dieser vergangenheit, werden heute noch in der vorstellung erzogen, die juden aus troyes seien ausnahmslos alle neureiche, die mit ihren marken wie "Lacoste" die alten gallier unterbuttern, eine in der essenz selbst extrem feindliche einstellung...
ein atheistischer jude, ein schöne erfindung, danke mar!
(ich bin nicht jüdischer abstammung, aber wenn ich das befolgen einer religion akzeptieren würde, wäre es, aus vielen gründen, und das ist in meinen augen das wichtigste, einer eindeutig zukunftsorientierten religionsform)
salut