Bintje
Well-Known Member
In dem Fall scheint einer der Organisatoren hartnäckig am Ball geblieben zu sein. Zitat aus der Tagesschau:Das Muster kennen wir doch spätestens seit den Friedensdemos der frühen 1980er Jahre. Passt der Polizei ein Anliegen nicht, weil es links riecht, lügt sie die Teilnhemerzahlen runter. Gut, dass die vorgesetzte Behörde das jetzt durchkreuzt hat.
"Der Organisator und SPD-Politiker Kazim Abaci bezweifelte die Zahl wie viele andere auch. Und er blieb beharrlich. Mit Erfolg: [...]"
Ja, das ist wirklich Hammer!, ich hatte auch von Freunden & Bekannten gehört, 50.000 könne gar nicht sein! Ihren Erlebnissen zufolge waren auch die U-Bahnhöfe, wo der Verkehr zwischenzeitlich eingestellt wurde und daher nach oben drängende Demonstranten auf Menschenmassen trafen, die nichtsahnend zugleich treppab nach unten drängten, so überfüllt, dass beklemmende Assoziationen mit der Loveparade 2010 in Duisburg aufkamen.Ja, aber so krass habe ich Zahlen selten auseinanderliegen sehen
Da vorher wohl niemand mit so viel Zulauf gerechnet hatte, dürfte die Polizei mit deutlich zu wenigen Kräften vor Ort gewesen sein. Darin vermute ich neben dem, was Retard mutmaßt (weil das Muster in der Tat seit langem bekannt ist), auch einen Grund, die Zahlen viel zu niedrig anzugeben:
Denn wenn was passiert wäre, schlimmstenfalls Straßenschlachten, Randale oder Loveparade-Szenarien, bei denen Menschen zu Tode gekommen wären, hätte es wegen zu dünner Besetzung und aus der Ruder gelaufenen Lage zu Recht massive Kritik gehagelt:
Inklusive personeller Konsequenzen, Rücktritten bis hinauf zur Innenbehörde etc.
Welche Einsatzleitung, welche Stabsstelle, welcher Senator will sich im Ernstfall nachträglich vorwerfen lassen, die Lage nicht im Griff gehabt zu haben?
Falls meine Vermutung zutrifft, könnte es die krassen Abweichungen m.E. jedenfalls auch erklären. Wie auch immer, Motive gab es wohl so oder so.
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