Aus meinem Schmierheft

Vaterlich

Well-Known Member
Ja ja, verehrter Herr Bank, "eine gute Nachricht schonmal vorneweg", wie sie treffend festgestellt haben:

"Für jede zweite befragte Person hat die Kultur einen «eher hohen» Stellenwert, für jeden Fünften gar einen «sehr hohen»."

Im Rahmen Ihrer Banken hat die Kultur ja einen hohen Wert, gerade deswegen "investierte der grösste privatwirtschaftliche Kulturförderer der Schweiz seit 1957 vier Milliarden in den Bereichen Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft, 26 Prozent davon fallen auf die Kultur."

Weiter so: Geld in den Bereich Kultur weiter investieren! Auf dieser Weise wird vielleicht in den nachsten 800 Jahren ein Schweizer oder eine Schweizerin eines Tages geboren, der bzw. die endlich einen "Wilhem Tell" Drama schreiben wird.

Haetten Sie, Herr Bank, in den vergangegen 800 Jahren in den Bereich Kultur so Milliarde Schweizer Franken investiert, haetten wir wohl heute Friedrich Schiller nicht als der Autor des Dramas "Wilhem Tell" gekannt.

Ja, Herr Bank, entweder hatten die Deutschen in den Vergangenheit für Sie Schweizer Milliarde Geld investiert, oder hat die Kultur, kaum mit Geld zu tun. Oder formulieren wir mal so: Kultur und Banken sind zweierlei.

http://bazonline.ch/kultur/diverses/Was-bringt-Kultur/story/15903872
 

Vaterlich

Well-Known Member
Ja, Herr Nationalrat, richtig, Ihr Land braucht schliesslich Kinder! Dafür haben Sie mehr als genügende, Kinder produzierende Maschinen, in ihrem Land 'Auslaender' genant. Auch ich habe eins produziert - machen Sie von ihm Gebrauch, nutzen Sie ihn so aus, wie Sie wollen. Vernachlaessigen Sie nicht, mit lhrer offizellen wochentlichen Drogen auch ihn glücklich zu machen. Und vergessen Sie dabei auch nicht, seine Gehirn zu waeschen. Was und wie Sie auch immer aber tun, werde ich ihn eines Tages zurückziehen! Und wenn er von hier seinen roten -ouhhh, Herr Nationalrat!- ja, roten Schweizerpass gerollt Ihnen sendet, so werden Sie dann kapieren, die Schweiz braucht eigentlich keine Kinder, sondern einen gerollten, in ihren Arsch hineinzusteckenden Gegenstand!

http://bazonline.ch/schweiz/standar...-dann-ab-in-die-bezahlte-Pause/story/30240264
 

Vaterlich

Well-Known Member
Seit langem habe ich mir keinen Film mit der Nachwirkung "Oha!" angeschaut. Ein Kurzfilm namens "Room 8", Gewinner des BAFTA British Short Film Award 2014 - aus gutem Grund. Wie kann man es beschreiben? Ein kompakter Horror in 5 Minuten? Oder eine kompakte Dystopie? Vielleicht ein WTF oder nur ein Fuck? Geht es kürzer? Ich glaube schon: Ein Oha!

 

Vaterlich

Well-Known Member
Sagt ein Schweizer oder eine Schweizerin "Die Schweiz ist die älteste Demokratie der Welt mit 4 Landessprachen", würde der bzw. die andere darauf reagieren: "Jo, jo!"

Seltsam, wenn ich dasgleiche Laut im Türkischen schreibe, habe ich da "Yo, yo!"
 

Vaterlich

Well-Known Member
Um mal zwischen der Fröhlichkeit und dem Lachen zu unterscheiden.

Das folgende Bild macht mich fröhlich:

sigur3-758662.jpg


waehrend das hier mich zum Lachen bringt:

gergedan-selcuk-erdem.jpg
 

Vaterlich

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Sind Sie sicher, verehter Herr Höfflichkeit, dass sich Sie da nicht enttaeuschen? "Der Mann, der im Kleinbasel einen 36-Jährigen angeschossen hat, ist offenbar Schweizer."

Na-nein! So eine grobe, unhöffliche Tat kann nicht Ihre Art sein - Schliesslich haben Sie ja jegliche höffliche, zivilisierte, elegante Arten des Anschiessen, zu denen kann eine Waffe nicht gehören,- nein! Also verstehe ich gar nicht, warum Sie immer noch versuchen, übers Drogenproblem zu verweisen: "Ihm wird ein Drogenproblem nachgesagt." Sind wir nicht schon einig, dass ein vernünftiger, gesunder Schweizer so einen Tat aus keinem Fall vollbringt? Wozu versuchen Sie troztdem, die Drogen als den sündige Schwein im Bibel darzulegen? Anders gefragt: Warum versuchen Sie, Herr Höfflichkeit, das Drogenproblem als einen Schwimmring zu tragen?

http://bazonline.ch/basel/stadt/Schuesse-wegen-offener-Rechnung-im-Drogenmilieu/story/18174308
 

Vaterlich

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Manche türkische Übersetzungen finde ich, auch wenn selten, wirkungsvoller als deren Ausganstexte in anderen Sprachen. Ich weiss, grosstenteils liegt es daran, dass es bei den Überzetsungen um meine Muttersprache geht. Trotzdem aber habe ich so einen Gefühl, dass diejenigen türkischen Übersetzungen schöner sind als deren originale Texte - wie der Fall bei der türkischen Übersetzung von "Cyrano de Bergerac".

Seit einigen Tagen frage ich mich, wie nun die Aussage von Kafka, die mir staendig einfaellt und die er an Milena in seinem Brief geschrieben hat, im Deutschen klingt?

"[Was für ein leichtes Leben wird es sein, wenn wir beisammen sind - wie schreibe ich darüber, ich Narr! - Frage und Antwort, Blick um Blick. Und jetzt muß ich zumindest bis Montag auf die Antwort auf meinen Morgenbrief warten.] Verstehe mich recht und bleib mir gut."

Und die Übersetzung davon:

"[Seninle olsam, ne kolay bir yaşamım olacak - çılgınlık! nasıl dokunabilirim bu konuya? - Bakışlarla konuşurduk yalnız. Oysa şimdi, hiç değilse yarına değin beklemek zorundayım mektubumun karşılığını.] Yanlış anlama Milena, sev beni."

Ich kann Deutsch wenigstens gut genug , um die letzten beiden Teilen mit einandern zu vergleichen. Abgesehen davon, dass die türkische Übersetzung korrekt und erfolgreich ist, ist sie auch viel rührender. So naiv, so simple, so paradox, so kafkaesk...

"Verstehe mich recht und bleib mir gut." - irgendwie kalt, mechanisch... :)
"Yanlış anlama Milena, sev beni." - Na ja, welche Frau würde sich nicht wünschen, an Milenas Stelle zu sein? :)
 
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