Die Ampelkoalition

Alubehütet

Well-Known Member
April 2014 bis September 2015: Sprecherin Bundesverband Campusgrün (Dachverband grüner Gruppen an Hochschulen und Universitäten)
Genau das meine ich. Das ist heute typisch für viele Berufspolitiker. Du studierst was, was Du später brauchen könntest, Jura bei vielen, und machst Karierre in den Hochschulgruppen. Wie viele Schlosser wie Blüm oder Physiker wie Merkel haben wir denn noch im Parlament? Ok, Blackrock-Merz und Goldmann-Sachs-Weidel, das Modell gibt es auch noch.

Ist in keinem Einzelfall etwas gegen zu sagen, aber wen repräsentieren die noch?
 

Msane

Well-Known Member
Es gibt in der Politik einen Trend zu folgenden Lebensläufen:

- Abitur
- Studium (oftmals abgebrochen)
- in einer Parteistiftung aktiv
- dann in den Bundestag

Ich möchte das nicht auf alle generalisieren, aber es verfestigt sich der Eindruck das man es dort immer mehr
mit Leuten zu tun hat, die keinen Bezug mehr zur Lebenswirklicheit der arbeitenden Bevölkerung haben.


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EnRetard

Well-Known Member
Oh, keine Sorge, alles das gleiche Gesocks, alles illegitim, neue Jobs zu suchen, wenn man alte hatte, weiß man doch. :rolleyes:

Nein, ernsthaft, wer heutzutage noch so dusselig ist, irgendwas anzustreben, was nicht ausschließlich Eigeninteressen nützt und nicht so toll bezahlt ist wie, sagen wir, vielleicht ein Sparkassendirektor (was verdienen die eigentlich?), gerät automatisch unter Verdacht und darf blöd von der Seite angerempelt werden. Nicht?
Es sei denn, er/sie ist streikender Lokführer oder Agrardiesel knatternder Treckerfahrer (tatsächlich in der Regel Männer), der/die schon dafür gefeiert werden, dass sie sich die Winterlangeweile mit populistischen Sternfahrten gegen die Ampel durch Bad Segeberg vertreiben. Wo die A20 endet, weil sie mangels Geld und wegen Dauerklagen seit Jahren nicht weitergebaut werden kann und die Durchfahrtsstraße schon vorher ziemlich hinüber war. Bundesstraße.
Jetzt ist sie dank der Traktorkonvois richtig kaputt. Und ewig dräut der Stau. Gut gemacht, prima. Endlich haben wir's denen-da-oben-mal-gezeigt! Nicht.
Der Chef der Sparkasse KölnBonn verdiente 2021 786.000 €. Die Chefin der Verkehrsbetriebe weniger als halb so viel, und übrigens etwas weniger als ein paar dreibeinige Vorstandskollegen. Damit verdient sie etwa soviel wie der Bundeskanzler. Wenn ich die Verantwortung dieser Leute mit der des Kanzlers vergleiche, sehe ich ein Missverhältnis. Jaja, ich weiß, auch die können eine Menge Schaden anrichten, siehe Stadtarchiv--Einsturz, aber trotzdem ist es nicht zu vergleichen. Wenn wir finden, wir würden schlecht regiert, kann es einfach sein, dass sich nicht immer die besten Leute bereit finden, 80 Stunden in der Woche für's undankbare Wahlvolk zu rackern.

Ob Frau Lang oder Herr Kühnert als Studienabbrecher*innen mit Direkteinstieg in die Politik unbedingt weniger qualifiziert sind, als ein Rechtsanwalt oder Schulpauker, will ich gar nicht sagen. Wir können auch nicht damit rechnen, dass Busfahrerinnen oder Polizistinnen in die Politik gehen. Danke, Frau Mihalic, dass Sie es gemacht haben, wahrscheinlich wissen Sie noch was vom echten Leben. ich wohne im Kölner Wahlkreis, den Sanae Abdi, SPD, der CDU abgenommen hat. Ihr Werdegang ist hier nachzulesen. Ich fühle mich gut von ihr vertreten, sie hat mir auf konkrete Anfragen per Mail geantwortet, danke sehr, ich bin zufrieden. Es gibt solche und solche. Aber grundsätzlich finde ich es bedenklich, wie schlecht die Arbeit von Politiker*innen bezahlt ist. Selbstausbeutung ist nie gut.
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Journalist*innen sind ein anderes Thema, wir könnten ja mal einen Thread aufmachen über schlecht vorbereitete Interviewer*innen in Deutschland oder noch schlimmer, liebedienerische. Aber auch da gibt's nichts zu verallgemeinern. Diana Zimmermann, Shakuntala Banerjee oder Dunya Hayali sind erfreuliche Gegenbeispiele.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Damit verdient sie etwa soviel wie der Bundeskanzler.
Das ist zu einfach gerechnet. Michael Pfleghar pflegte zu seinen Klimbims zu sagen: „Bei uns bekommt Ihr den Namen. Das Geld bekommt Ihr woanders.“ Tagesschaumoderatoren machen das dicke Geld nicht beim NDR, sondern mit der Moderation von Weihnachtsfeiern der Stadtsparkassendirektoren. Kanzler sind gefragte Referenten.

Bill Clinton konntest Du damals buchen für 500.000 Dollar. Für einen Vortrag. Die hat er als Präsident nie gekriegt.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wenn wir finden, wir würden schlecht regiert, kann es einfach sein, dass sich nicht immer die besten Leute bereit finden, 80 Stunden in der Woche für's undankbare Wahlvolk zu rackern.
Wo das wirklich eine grosse Rolle spielt, das ist an den Universitäten. Deswegen ärgere ich mich auch immer über den „Kinderbuchautor“ Robert Habeck. Die besten Professoren findest Du in Philosophie, Theologie, Germanistik. Schon in der Psychologie sind die wirklich Guten in der Wirtschaft und entwickeln Personaleinstellungstests für BAYER. Wirtschaftswissenschaftler? Wer wirklich was von Wirtschaft versteht, was will der an der Uni?
 

sommersonne

Well-Known Member
Genau das meine ich. Das ist heute typisch für viele Berufspolitiker. Du studierst was, was Du später brauchen könntest, Jura bei vielen, und machst Karierre in den Hochschulgruppen. Wie viele Schlosser wie Blüm oder Physiker wie Merkel haben wir denn noch im Parlament? Ok, Blackrock-Merz und Goldmann-Sachs-Weidel, das Modell gibt es auch noch.

Ist in keinem Einzelfall etwas gegen zu sagen, aber wen repräsentieren die noch?
"Unser" Dachdecker Erich Honecker und unser Tischler Walter Ulbricht haben es auch nicht besser gemacht.

Ein Leben mit vor der Politkarriere verbrachtem aktiven Leben ist auch kein Garant für einen "guten" Politiker.
Unser Mediziner Karl Lauterbach macht es in seinem Amt augenscheinlich auch nicht besser.
 

EnRetard

Well-Known Member
Das qualifiziert ihn nicht und disqualifiziert ihn auch nicht. Ob seine Bücher gut sind, sollen die Kinder, die sie lesen oder vorgelesen kriegen, beurteilen. Für mich ist er ein aufgeblasener Schwätzer. Wer ständig so überheblich und herablassend auftritt wie er, darf sich nicht wundern, wenn ihm auch minderschwere Fehler oder (eigentlich nachvollziehbar begründbare) U-turns übler genommen werden als Politiker*innen, die bescheidener auftreten.
 
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