„Mitte-Studien“ verdeutlichen nachhaltige Islamfeindlichkeit in Deutschland.
Die jüngsten Ergebnisse der „Mitte-Studie“ wurden Anfang Juni von der Uni Leipzig unter dem Titel:
„Die stabilisierte Mitte. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2014“ der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Die Ergebnisse dieser wichtigen sozialwissenschaftlichen/sozialpsychologischen Studie hätten mindestens eine breite gesellschaftliche Debatte nötig gehabt. Aber in der Regel blieb es bei randnotizhaften Berichten. Teile der auflagenstarken Zeitungen sahen sogar erfreuliche Resultate in der diesjährigen Untersuchung. Dass jedoch der Hass auf Asylsuchende, Sinti, Roma und Muslime auf einen Höchststand angelangt ist und kein guter Vorbote für die Zukunft des friedlichen Zusammenlebens darstellt, wurde von vielen bewusst oder unbewusst übergangen.
„Die Mitte im Umbruch. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012“
Schon 2012 gab es deutliche Merkmale für islamkritische und islamfeindliche Einstellungen in Teilen der deutschen Bevölkerung. Der Titel der Studie von damals: „Die Mitte im Umbruch. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012“. Die Ergebnisse: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten stimmten explizit „islamfeindlichen Aussagen“ zu. Fast 61 Prozent, also mehr als die Hälfte der Befragten bejahten „islamkritische Aussagen“. Islamkritik ist zwar nicht mit Rassismus und Islamfeindlichkeit gleichzusetzen. In der „Mitte-Studie“ von 2012, die damals in Kooperation mit der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) durchgeführt wurde, wurde aber deutlich, dass 70 Prozent aller Befragten mit islamkritischer Sichtweise zusätzlich auch Ressentiments gegenüber dem Islam pflegten. Die Grenzen zwischen Islamkritik, Islamfeindlichkeit und Rassismus waren folglich fließend. Auch damals wurde deutlich, dass Rechtsextremismus und Islamfeindlichkeit nicht ein Problem von Menschen in bestimmten Landesteilen (beispielsweise im Osten) oder von politisch-ideologisch festgelegten Personen war, sondern dass diese menschenverachtenden, menschenfeindlichen Denkstrukturen in die „Mitte“ der deutschen Bevölkerung eingedrungen waren. Daher kann festgestellt werden, dass es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, das in allen Schichten vorherrscht und weder politische, noch ideologische, noch geographische Grenzen kennt.
Vollständiger Artikel:
http://www.deutsch-tuerkische-nachr...achhaltige-islamfeindlichkeit-in-deutschland/