USA und der Nahe Osten - Ein kleiner Exkurs

Skeptiker

Well-Known Member
Just hold your horses and get into the story:

"Mossadegh verschärfte die politische Auseinandersetzung mit der Regierung am 7. März 1951 mit einer Presseerklärung zur Position des Premierminister Razamara in der Ölfrage:

„Im Namen der Nationalen Front erkläre ich, dass die Iraner nur Hass gegenüber dem, was der Premierminister gesagt hat, empfinden. Wir halten eine Regierung für illegitim, die sich auf solch eine sklavenhafte Erniedrigung einlässt. Es führt kein Weg an der Verstaatlichung des Öls vorbei.“[29]

Noch am selben Tag wurde Premierminister Haj Ali Razmara Opfer eines Attentats. Khalil Tahmassebi, ein Mitglied der Fedajin-e Islam, schoss dreimal und verwundete Razmara tödlich. Er wurde noch am Tatort verhaftet. Ajatollah Abol-Ghasem Kaschani erklärte den Mörder Razmaras zu einem "Retter des iranischen Volkes" und forderte seine umgehende Entlassung aus dem Gefängnis
."

"Mossadegh entwarf als Mitglied dieses Ausschusses einen 9-Punkte-Plan, und legte ihn dem Parlament vor, ohne vorher Premierminister Ala zu konsultieren, was diesen wiederum so erboste, dass er bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt seinen Rücktritt einreichte. Nun war die Stunde Mossadeghs gekommen."

"Am 29. April 1951 ernannte Mohammad Reza Schah Mossadegh zum Premierminister. Neun Tage später, am 6. Mai 1951, wurde ihm vom Parlament mit 99 zu 3 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen.[31] Der Mörder Razmaras, der mit seinen tödlichen Schüssen Mossadegh die Amtsübernahme erst ermöglicht hatte, wurde im November 1952 aufgrund einer von Ayatollah Kashani verfassten Resolution mit Unterstützung der Abgeordneten der Nationalen Front vom iranischen Parlament begnadigt und nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis von Premierminister Mossadegh in seinem Amtssitz empfangen."

So viel zur "demokratischen" Wahl Mossadeghs^^

....und wie hat er regiert?

"Mossadegh hatte am 21. Oktober 1952 mit seiner Unterschrift ein Gesetz in Kraft gesetzt, das jeden Streik verbot, und es der Polizei erlaubte, Personen, die Streiks organisierten zu verhaften. Dabei sollte jeder Verhaftete unmittelbar als schuldig gelten, solange er nicht das Gegenteil beweisen konnte."

"Die Gefängnisse im Iran füllten sich rasch, so dass sich Mossadegh gezwungen sah, mit höchster Priorität zehn neue Gefängnisse bauen zu lassen. Parlamentspräsident Ajatollah Kashani und seine Anhänger, die Mossadegh zunächst unterstützt hatten,[35] sahen in dem Ermächtigungsgesetz einen eindeutigen Verfassungsbruch und wandten sich ebenfalls von Mossadegh ab. Als wichtigste politische Stütze blieb Mossadegh nur noch die kommunistische Tudeh-Partei."

"Am 6. Januar 1953 beantragte Mossadegh beim Parlament eine Verlängerung seiner Vollmacht, weiter per Dekret regieren zu können. "

"Parlamentarier hatten Mossadegh vor der Auflösung des Parlaments gewarnt, und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er mit der Auflösung des Parlaments dem Schah das Recht in die Hand gebe, ihn abzusetzen und durch einen anderen Premierminister zu ersetzen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Mossadegh

So viel dazu........

Schließlich hatte der sich erdreistet, Wunsch und Interesse seiner Wähler zu folgen und die britische Ölindustrie zu verstaatlichen.

Also...wer waren denn seine "Wähler" und die Ölindustrie wurde schon vor Mossadegh verstaatlicht!

So konnte die Wahl von Mossadegh stattfinden. .

Es gab keine Wahl Mossadeghs......er hat sich selbst an die Macht geputscht.....und hat die Mittel für seine Absetzung dem Shah selber in die Hände gegeben.......aber egal, so genau muß man es mit den Fakten auch nicht nehmen, gelle?
 

Lynx72

Gesperrt
Nein nicht, so viel dazu. Wikipedia Deutschland ist nicht Gottes Wort. Der Artikel ist unbrauchbar
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. (Quelle: Wikipedia)
Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, die BBC. die NYT und Wikipedia englisch (mit Quellenangabe, auch keine kommunistische Quelle übrigens) zu verwenden.

Und selbst in deiner minderwertigen Quelle steht nicht, dass Mossadegh sich an die Macht geputscht habe. Er wurde vom Parlament gewählt und anschließend vom Shah ernannt.

Skeptiker, du arbeitest unseriös. Das ist unwürdig.
 

alterali

Well-Known Member
um den Kerl ging es doch nur am Rande.
Das wirken der USA und der CIA hätte man nicht besser zusammenfassen können.

Vielleicht machst Du mal den Komedie-Lektor.
 
D

Decebal

Guest
Es gab keine Wahl Mossadeghs......er hat sich selbst an die Macht geputscht.....und hat die Mittel für seine Absetzung dem Shah selber in die Hände gegeben.......aber egal, so genau muß man es mit den Fakten auch nicht nehmen, gelle?

Da hast Du Recht. Er wurde nur als Parlament-Mitglied 1950 gewählt. Aber er hatte eine Mehrheit hinter sich im Majlis und in der Gesellschaft und deswegen wurde er vom Schah als Premierminister ernannt.

"With Razmara gone, the Shah turned to the faithful cAla as a caretaker
premier, knowing, like most political observers, that this could only be an
interim appointment. The political mood in Iran was frenetic. In the Majlis
debates, especially those relating to policy on oil, one man, Dr Muhammad
Musaddiq, had come to dominate the Assembly. Musaddiq had a loosely-knit
and broad-based coalition of supporters in the Majlis, known as ]abha-yi Milll
(The National Front). He was also gaining an increasing following in the streets
and bazaars, which made him a formidable figure who, in the past months, had
risen to prominence, nationally and internationally, as chairman of the Parliamentary
Oil Commission. His time had now come. With grave misgivings, the
Shah accepted the inevitable, and appointed him prime minister. He was bowing
both to the will of the Majlis and to that of the overwhelming majority of his
people.
For the historian, Musaddiq remains something of an enigma. During his
premiership, the western Press persistently derided and misrepresented him. In
his own country, however, during the dark years of Pahlavi repression, he came
to be seen as a selfless patriot and the lost leader, the victim of court intrigue and
foreign intervention. His personality, as reflected in his public life and speeches,
does not allow easy categorization. It has been said that he was a peculiarly
Iranian phenomenon" (THE PAHLAVI AUTOCRACY: MUHAMMAD RIZA SHAH,
1941-1979
by GAVIN R.G. HAMBLY, IN: The Cambridge History of Iran, Vol. 7, p. 253-254).
 
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Skeptiker

Well-Known Member
Nein nicht, so viel dazu. Wikipedia Deutschland ist nicht Gottes Wort. Der Artikel ist unbrauchbar
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. (Quelle: Wikipedia)
Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht, die BBC. die NYT und Wikipedia englisch (mit Quellenangabe, auch keine kommunistische Quelle übrigens) zu verwenden.

Und selbst in deiner minderwertigen Quelle steht nicht, dass Mossadegh sich an die Macht geputscht habe. Er wurde vom Parlament gewählt und anschließend vom Shah ernannt.

Skeptiker, du arbeitest unseriös. Das ist unwürdig.

Es gimg mir hauptsächlich um die simple Schwarz-Weiß-Malung in diesem Kabarettstück........und sicher, Kabarett wäre nicht Kabarett, würde man sich nicht des Silelements der Überzeichnung bedienen. Schade ist nur, daß einige Menschen Kabarett als Quelle nehmen und diesem Anspruch wird Kabarett nicht gerecht.

For the historian, Musaddiq remains something of an enigma. During his
premiership, the western Press persistently derided and misrepresented him. In
his own country, however, during the dark years of Pahlavi repression, he came
to be seen as a selfless patriot and the lost leader, the victim of court intrigue and
foreign intervention. His personality, as reflected in his public life and speeches,
does not allow easy categorization. It has been said that he was a peculiarly
Iranian phenomenon" (THE PAHLAVI AUTOCRACY: MUHAMMAD RIZA SHAH,
1941-1979
by GAVIN R.G. HAMBLY, IN: The Cambridge History of Iran, Vol. 7, p. 253-254).

Genau darum ging es mir. Gerade beim Iran und Mossadegh kann man, je nach dem jeweiligen Standpunkt, zu sehr unterschiedlichen Betrachtungsweisen kommen. Wie wir ja alle wissen lag der Iran ja im Fokus der beiden Supermächte und insofern waren auch beide Supermächte an der Unterstützung Saddam Husseins beteiligt, als im Iran sich die islamische Revolution durchsetzte, denn beide wollten keinen theokratischen Iran.
 
D

Decebal

Guest
Genau darum ging es mir. Gerade beim Iran und Mossadegh kann man, je nach dem jeweiligen Standpunkt, zu sehr unterschiedlichen Betrachtungsweisen kommen. Wie wir ja alle wissen lag der Iran ja im Fokus der beiden Supermächte und insofern waren auch beide Supermächte an der Unterstützung Saddam Husseins beteiligt, als im Iran sich die islamische Revolution durchsetzte, denn beide wollten keinen theokratischen Iran.

Jede historische Persönlichkeit kann man aus verschiedenen Sichtpunkte betrachten.
Das Zitat war eine Antwort auf Dein Posting, dass Mossadegh sich zur Macht geputscht hat. Diese Sichtweise finde ich doch extrem. Er hatte eine Mehrheit im Parlament und der Schah hat das Vernünftigste gemacht, ihn als Premierminister zu nominieren.
 
P

Pit 63

Guest
Wie wir ja alle wissen lag der Iran ja im Fokus der beiden Supermächte und insofern waren auch beide Supermächte an der Unterstützung Saddam Husseins beteiligt, als im Iran sich die islamische Revolution durchsetzte, denn beide wollten keinen theokratischen Iran.
Theokratie oder nicht, das war noch nie die Frage. Mit den Saudis flutscht die Handelskooperation bis heute.
Die USA/Grossbritannien hatten im Schah eine willfährigen Helfer, in Khomeini einen widerspenstigen Gegner- das ist der entscheidende Unterschied.

Der Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie gingen ergebnislose Krisenverhandlungen mit der Britischen Ölkompanie AIOC voraus. Für den Iran war es eine grundlegende Frage, wie man mit den eigenen Bodenschätzen umgehen darf bzw. in welchem Umfang man davon profitiert.
Seit einem Vetrag von 1909 standen ihnen nur ein relativ geringer Anteil vom Rohölverkauf zu. Nach dem zweiten Weltkrieg wollte der wieder selbständig handlungsfähige Iran 50 Prozent vom Rohölverkauf- eine Beteiligung, die Venezuela in den 40`er Jahren ausgehandelt hatte.

Mossadegh wurde Vorsitzender der zu diesem Zweck einberufenen Verhandlungskommission. An dieser Stelle wurden die entscheidenden Weichen für seine Zukunft gestellt.

Die (wirtschafts-) politische Souveränität ist/wird im wesentlichen die Grundlage seiner nationalistisch- politischen Position sowie seines Rückhalts in der Bevölkerung und diese persönliche Haltung ist künftig auch entscheidend für das "problematische" Verhältnis zu den Briten und später den Amerikanern. Die Küngelei zwischen den Sowjets und den iranischen Komunisten - den Gegnern Mossadeghs- spielte in dem Zusammenhang keine Rolle.

Nach der Verstaatlichung der Ölfelder 1951 setzte die Förderung erst einmal aus. Die Briten hatten geschlossen die Anstellungsübernahme abgelehnt und das Land verlassen. Die Briten riefen die UN an. Mossadegh ging zur UN
. Es kam zu keiner Schlichtungsvereinbarung. Die britische Regierung verhängte ein Öl- Export Embargo. So entstand die iranische Ölkrise. Mossadegh wandte sich an die USA, die damals noch als Freunde galten. Die Vermittlung blieb "erfolglos". Die Ölförderung Irans tendierte gegen Null. 1952 bestätigte der internationale Gerichtshof von Den Haag rechtlich die Haltung Irans. Grossbritannien verstärkte weltweit den Druck, niemand kaufte mehr Öl vom Iran und das Land begann zu hungern. Offiziell ging es um die Höhe der Entschädigungszahlen, die von den Briten als Druckmittel eingesetzt wurden. Die wirtschaftliche Not führte zu politischen Wirren bis hin zur Flucht des Schahs ins Ausland, nachdem er Mossadegh abgesetzt und dessen Gegner General Zahedi zum neuen Premier ernannt hatte. Daraufhin kam es zur CIA-MI6-Operation Ajax, zu einem Zeitpunkt, als Mossadegh immer noch die offizielle Unterstützung der USA hatte, um die Einflussnahme der Sowjets zu verhindern. Welchen Anteil die Operation an der Verhaftung Mossadeghs letztlich hatte, ist umstritten, spielt aber letztlich auch keine Rolle, was die Bewertung des Verhaltens der beiden Grossmächte angeht. Nach dem Sturz wurde das Ölgeschäft dem Iran wieder faktisch aus der Hand genommen. Beteiligt war neben Shell jetzt auch die amerikanische Standard Oil Company durch einen Vertrag mit 25 Jahren Laufzeit. Dieser Vertrag wurde auf Druck des Schahs 1973 geändert. Erst von diesem Zeitpunkt an waren die Iraner im Hinblick auf Förderung und Vekauf ihres Öls tatsächlich Herr im eigenen Haus.
 
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