Alubehütet
Well-Known Member
Wollte mich noch bedanken für das schöne Stück.Ich glaube daran. Und weißt Du warum? Weil ich sie gesehen habe. Nein, ernsthaft, damals war ich noch klein, mein Bruder noch nicht auf der Welt, und dass die Mondlandung ein Riesenereignis war, konnte ich daran festmachen, dass mein Vater extra einen Fernseher kaufte. Ich glaub, sogar mit Farbe, aber genau weiß ich es nicht mehr. Außer, dass dieser Fernseher eines Tages pünktlich zum großen Ereignis im Schlafzimmer meiner Eltern thronte. Im Schlafzimmer, weil die Landung nachts übertragen wurde. Meine Schwester und ich teilten uns ein Zimmer, wurden mitten in der Nacht aus den Betten gerissen und durften mit unseren Eltern für eine gefühlte Ewigkeit merkwürdig verrauschte Bilder und Töne anschauen, die wir gar nicht so richtig verstanden.
Aber die Eltern und sowieso alle Großen waren total aus dem Häuschen! Ein Mann auf dem Mond!
Auch darum hat das uns Kinder das maßlos beeindruckt. Ich weiß noch, dass wir danach zusammen mit Freunden wochen-, wenn nicht monatelang die Mondlandung nachgespielt haben. Keiner wollte Collins sein.
Collins war für uns der Loser, weil er um den Mond fliegen musste, während Armstrong und Aldrin auf dem Mond spazieren gingen oder vielmehr schwerelos wie auf einem unsichtbaren Trampolin da herumhüpften. Oder schwebten sie? Ich weiß es nicht mehr, müsste die Aufnahmen nochmal anschauen, aber ich fand's faszinierend. Auch ihre sachten Bewegungen, die wie in Zeitlupe wirkten. Erst viele Jahre später, als ich einen Tauchschein hatte, konnte ich mir ungefähr vorstellen, wie es da oben im All gewesen sein muss. Wunderschön, herrlich!
Und der Mond und die Sterne faszinieren mich bis heute. Da werde ich nie hinkommen, aber im Meer habe ich mich umgesehen und halte es für das größte Wunder dieser Erde. Vielleicht sogar das größte. Da muss man gar nicht zum Mond fliegen. Ihn von unten zu bestaunen genügt. Obwohl mir was fehlen würde, wenn ich nicht gesehen hätte, dass es Menschen gab, die vor Äonen dort gewesen sind.
Aus der Kinderperspektive habe ich nichts gefunden; Lesch war immerhin schon 12 Jahre alt. Er hat damals der NASA einen Brief geschrieben, er wolle Astronaut werden; die hat ihm – in Deutsch! weitgehend fehlerfrei! – zurück geschrieben, da er eine Brille trage, würde das wohl nichts werden, aber vielleicht wolle er ja Astronomie studieren und sich so nützlich machen!? (Hat er die Tage im Radio erzählt.)
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